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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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Ter­ri­to­ri­al­kom­man­do, der ei­ne grü­ne Uni­form trug.
    „Ich ge­he mit“, er­wi­der­te das dun­kel­haa­ri­ge Mäd­chen.
    „Al­le Wet­ten ab­ge­schlos­sen?“ frag­te der Mann mit der Pis­to­le. Einen Au­gen­blick spä­ter drück­te er den Ab­zug. Es gab ei­ne Ex­plo­si­on, und sein hal­ber Kopf wur­de ab­ge­ris­sen. Zahn­rä­der und Bol­zen klim­per­ten und schep­per­ten über die glän­zen­de wei­ße Tisch­plat­te und die Wet­ten­den.
    Die Raus­schmei­ßer lie­fen her­bei und schlepp­ten den zer­stör­ten An­dro­iden fort. Sie er­setz­ten ihn durch einen klei­ne­ren, di­cke­ren Ro­bo­ter. „Leer oder ge­la­den?“ frag­te der An­dro­ide und hob die Pis­to­le auf.
    Jol­son ging an den Ti­schen vor­bei: am Blackjack, Whist, Rou­lett, Bo­las­te­te, Mo­no­po­ly, Lü­gen­wür­feln, Lot­to, Erd­po­ker, Em­bo­ta­da, Ve­nu­si­schen Ke­no, Coon­can, Bar­nu­mer Chi­ca­go und an sie­ben ver­schie­de­nen com­pu­te­ri­sier­ten Lo­gik­spie­len. Er war sich si­cher, daß er Jen­ni­fer an ih­rem spitz­fin­di­gen Lä­cheln und den ho­hen Ba­cken­kno­chen er­ken­nen wür­de, auch wenn sie mit ei­ner blon­den Pe­rücke ver­klei­det sein moch­te. Doch es war kei­ne Spur von ihr zu ent­de­cken.
    Er wand­te sich von ei­ner Rei­he Kre­dit­kar­ten­glücks­ma­schi­nen ab und lief in den har­ten El­len­bo­gen von Nat Hocke­ring. „Huch“, sag­te Jol­son.
    Der Ge­hil­fe von Ne­p­en­the, Inc. trug einen Frack aus Fast­le­der, des­sen Rücken und Sei­ten­tei­le mit aus Rhein­kie­seln zu­sam­men­ge­setz­ten Blu­men­mus­tern ge­schmückt wa­ren. „He!“ sag­te Hocke­ring. Fünf blaue Vi­nyl­je­tons fie­len ihm aus der Hand und ver­san­ken im Tep­pich­bo­den. „Ihr Aus­län­der seid ganz schön tap­sig!“ grunz­te er Jol­son an.
    „Bit­te ver­zei­hen Sie mir“, sag­te Jol­son. „Auf mei­nem Hei­mat­pla­ne­ten Peregri­ne ent­schul­di­gen wir uns im­mer, ob wir nun Schuld ha­ben oder nicht.“
    Hocke­ring mus­ter­te Jol­sons neu­es Ge­sicht ein paar Se­kun­den lang, dann beug­te er sich vor und hob die Je­tons auf. Er dreh­te sich um und fuhr mit sei­nem Spiel fort.
    Jol­son lä­chel­te Hocke­rings ju­we­len­be­setz­ten Rücken an und be­gab sich auf ei­ne wei­te­re Run­de durch den Spiel­saal. Als er an der Wett­ab­tei­lung vor­bei­kam, flog ge­ra­de der Kopf des kur­z­en, fet­ten An­dro­iden ab. Jol­son mach­te einen Sprung seit­wärts, um den win­zi­gen Mut­tern und Bol­zen aus­zu­wei­chen, die, mit dün­nen Dräh­ten ver­mengt, an ihm vor­beiflo­gen.
    Er stell­te sich wie­der auf und griff in sei­ne la­mi­nier­te Ta­sche, um sein Zi­ga­ret­te­ne­tui her­vor­zu­ho­len.
    Ei­ne große Hand pack­te sei­nen Arm. „Klas­se!“ sag­te ei­ne grin­sen­de Stim­me. „Ge­nau der, den ich su­che.“

 
11
     
    Der ge­drun­ge­ne, mus­ku­lö­se Mann hielt im­mer noch Jol­sons Arm fest, als er sag­te: „Hal­lo, ich bin Bob Ro­ver. Sie se­hen gut aus, Gil.“
    Jol­son reich­te ihm die Hand, und Ro­ver ließ ihn los und nahm sie. „Ich bin Gil­bert Gil­le­spie vom Pla­ne­ten Peregri­ne.“
    Ro­ver war gleich­mä­ßig ge­bräunt und hat­te wel­li­ges Haar. Er lä­chel­te und spann­te da­bei al­le Mus­keln sei­nes kan­ti­gen Ge­sichts an.
    „Ich weiß, ich ha­be die Fo­tos ge­se­hen und al­les über Sie ge­hört, Gil. Ganz der Play­boy, was? Ist ja klas­se, Sie an Bord zu ha­ben. Ich wünsch­te, Sie hät­ten im vor­aus ge­bucht, dann hät­ten wir et­was Auf­re­gen­de­res vor­be­rei­tet.“
    „Auf mei­nem Hei­mat­pla­ne­ten han­deln wir ziem­lich oft im­pul­siv“, sag­te Jol­son. Er blick­te ver­stoh­len an Ro­ver vor­bei, in der Hoff­nung, Jen­ni­fer zu ent­de­cken.
    „Ich ha­be einen pri­ma Ein­fall, Gil.“ Ro­ver knuff­te Jol­son in die Sei­te. „Ich füh­re Sie her­um und zei­ge Ih­nen mei­nen Turm. Wie man so er­zählt, in­ter­es­sie­ren Sie sich ja we­ni­ger fürs Glückss­piel.“
    „Ich wür­de mich gern ein­mal um­se­hen, Bob.“
    „War­ten Sie einen Au­gen­blick.“ Ro­ver sprang ge­ra­de noch recht­zei­tig da­von, um die fle­cki­ge al­te Frau zu er­rei­chen, die auf die Bin­go-Ab­tei­lung wü­tend war. Sie war

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