Das Chamäleon-Korps
Territorialkommando, der eine grüne Uniform trug.
„Ich gehe mit“, erwiderte das dunkelhaarige Mädchen.
„Alle Wetten abgeschlossen?“ fragte der Mann mit der Pistole. Einen Augenblick später drückte er den Abzug. Es gab eine Explosion, und sein halber Kopf wurde abgerissen. Zahnräder und Bolzen klimperten und schepperten über die glänzende weiße Tischplatte und die Wettenden.
Die Rausschmeißer liefen herbei und schleppten den zerstörten Androiden fort. Sie ersetzten ihn durch einen kleineren, dickeren Roboter. „Leer oder geladen?“ fragte der Androide und hob die Pistole auf.
Jolson ging an den Tischen vorbei: am Blackjack, Whist, Roulett, Bolastete, Monopoly, Lügenwürfeln, Lotto, Erdpoker, Embotada, Venusischen Keno, Cooncan, Barnumer Chicago und an sieben verschiedenen computerisierten Logikspielen. Er war sich sicher, daß er Jennifer an ihrem spitzfindigen Lächeln und den hohen Backenknochen erkennen würde, auch wenn sie mit einer blonden Perücke verkleidet sein mochte. Doch es war keine Spur von ihr zu entdecken.
Er wandte sich von einer Reihe Kreditkartenglücksmaschinen ab und lief in den harten Ellenbogen von Nat Hockering. „Huch“, sagte Jolson.
Der Gehilfe von Nepenthe, Inc. trug einen Frack aus Fastleder, dessen Rücken und Seitenteile mit aus Rheinkieseln zusammengesetzten Blumenmustern geschmückt waren. „He!“ sagte Hockering. Fünf blaue Vinyljetons fielen ihm aus der Hand und versanken im Teppichboden. „Ihr Ausländer seid ganz schön tapsig!“ grunzte er Jolson an.
„Bitte verzeihen Sie mir“, sagte Jolson. „Auf meinem Heimatplaneten Peregrine entschuldigen wir uns immer, ob wir nun Schuld haben oder nicht.“
Hockering musterte Jolsons neues Gesicht ein paar Sekunden lang, dann beugte er sich vor und hob die Jetons auf. Er drehte sich um und fuhr mit seinem Spiel fort.
Jolson lächelte Hockerings juwelenbesetzten Rücken an und begab sich auf eine weitere Runde durch den Spielsaal. Als er an der Wettabteilung vorbeikam, flog gerade der Kopf des kurzen, fetten Androiden ab. Jolson machte einen Sprung seitwärts, um den winzigen Muttern und Bolzen auszuweichen, die, mit dünnen Drähten vermengt, an ihm vorbeiflogen.
Er stellte sich wieder auf und griff in seine laminierte Tasche, um sein Zigarettenetui hervorzuholen.
Eine große Hand packte seinen Arm. „Klasse!“ sagte eine grinsende Stimme. „Genau der, den ich suche.“
11
Der gedrungene, muskulöse Mann hielt immer noch Jolsons Arm fest, als er sagte: „Hallo, ich bin Bob Rover. Sie sehen gut aus, Gil.“
Jolson reichte ihm die Hand, und Rover ließ ihn los und nahm sie. „Ich bin Gilbert Gillespie vom Planeten Peregrine.“
Rover war gleichmäßig gebräunt und hatte welliges Haar. Er lächelte und spannte dabei alle Muskeln seines kantigen Gesichts an.
„Ich weiß, ich habe die Fotos gesehen und alles über Sie gehört, Gil. Ganz der Playboy, was? Ist ja klasse, Sie an Bord zu haben. Ich wünschte, Sie hätten im voraus gebucht, dann hätten wir etwas Aufregenderes vorbereitet.“
„Auf meinem Heimatplaneten handeln wir ziemlich oft impulsiv“, sagte Jolson. Er blickte verstohlen an Rover vorbei, in der Hoffnung, Jennifer zu entdecken.
„Ich habe einen prima Einfall, Gil.“ Rover knuffte Jolson in die Seite. „Ich führe Sie herum und zeige Ihnen meinen Turm. Wie man so erzählt, interessieren Sie sich ja weniger fürs Glücksspiel.“
„Ich würde mich gern einmal umsehen, Bob.“
„Warten Sie einen Augenblick.“ Rover sprang gerade noch rechtzeitig davon, um die fleckige alte Frau zu erreichen, die auf die Bingo-Abteilung wütend war. Sie war
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