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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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ge­hört ha­ben, kommt aus dem Schlaftrakt un­se­rer Kran­ken­schwes­tern. Wir be­kom­men ei­ne Men­ge Gäs­te, die gern mit Kran­ken­haus­per­so­nal schla­fen. Le­ben­des Per­so­nal, das man im­mer noch auf man­chen der klei­ne­ren Pla­ne­ten fin­det. Die Bur­schen sind nur dann glück­lich, wenn sie mal klamm­heim­lich mit ei­ner Kran­ken­schwes­ter bum­sen dür­fen. Auf dem Hei­mat­pla­ne­ten läßt sich das nicht im­mer so leicht be­werk­stel­li­gen. Wir ha­ben üb­ri­gens ei­ne wahn­sin­ni­ge Aus­wahl an Kran­ken­schwes­tern. Hehe, das al­ler­stärks­te da­bei ist, daß es ech­te Kran­ken­schwes­tern sind! Hähä, ja, und sie ha­ben so­gar ih­re Di­plo­me an der Zim­mer­wand hän­gen! Die­se klei­nen De­tails sind es, Gil, die so einen Be­trieb nicht nur gut, son­dern groß­ar­tig ma­chen. Der Vor­sprung, den man ge­gen­über der Kon­kur­renz hat, das ist die Sorg­falt, die man auf Ein­zel­hei­ten ver­wen­det.“
    Er drück­te Jol­son freund­lich die Faust ins Ohr.
    „Na, was für ei­ne Krank­heit zie­hen Sie denn vor?“
    Jol­son ließ sei­ne lin­ke Wan­ge er­be­ben.
    „Ich weiß nicht, Bob. Ich be­kom­me jetzt schon Kopf­schmer­zen. Wenn ich mich nicht wohl­füh­le, mag ich nicht mit Krank­hei­ten rum­ma­chen.“
    Ro­ver riß sei­ne Ge­sichts­mas­ke her­un­ter, um Jol­son sei­ne Schnu­te se­hen zu las­sen. „He, Gil, was ist denn los mit Ih­nen? Wir ha­ben doch da­von ge­hört, was Sie auf Peregri­ne al­les so ma­chen. Sie sol­len doch ein schreck­li­cher Kran­ken­h­aus­fre­ak sein. Ich ha­be mal in ei­ner Klatsch­spal­te ge­le­sen, daß Sie ein­mal im Jahr Ur­laub im Iso­la­ti­ons­trakt des Gil­le­spie-Ge­dächt­nis­hos­pi­tals ma­chen sol­len. Ich ha­be für Sie ei­ne ent­setz­li­che Krank­heit re­ser­vie­ren las­sen, Gil, ex­tra für Sie. Ei­ne Seu­che. Ei­ne ech­te und nicht ir­gend so ei­ne Re­gie­rungs­waf­fe oder so was. Un­se­re fängt da­mit an, daß Sie von die­sem pri­ma fürch­ter­li­chen In­sekt ge­bis­sen wer­den. Wol­len Sie wirk­lich nicht?“
    Jol­son sag­te: „Ich blei­be ja noch ei­ne Wei­le auf Es­pe­ran­za, Bob. Sie kön­nen mir die Seu­che für das nächs­te Mal auf­he­ben.“
    „Dann müs­sen Sie aber ei­ne An­zah­lung ma­chen.“
    Jol­son reich­te ihm sei­ne Kre­dit­kar­te. „Okay“, sag­te er. Sei­ne kur­z­en Schla­f­in­struk­tio­nen über Gil­le­spie hat­ten nichts über des­sen me­di­zi­ni­sches In­ter­es­se er­wähnt.
    „He, ich weiß noch was über Sie“, sag­te Ro­ver, als er die Kar­te in ein Ta­schen­ter­mi­nal klick­te und sie ihm dann zu­rück­gab. „Wir ge­hen di­rekt hoch in die zwan­zigs­te Eta­ge, las­sen den Ge­walt­ta­ten­park und die Stier­kamp­feta­ge aus, ja? Wir be­ge­ben uns so­fort auf Zwan­zig, da­für wer­den Sie ganz be­stimmt in der Stim­mung sein, Gil.“
    „Zwan­zig?“
    Ro­ver nahm die Mas­ke ab. „Mäd­chen.“
     
    Als er al­lein in dem en­gen ro­sa Raum war, mus­ter­te Jol­son den manns­ho­hen Com­pu­ter, der vor ihm stand. Die ro­sa Ma­schi­ne war mit wei­ßen Rü­schen ge­schmückt und mit ro­ten Email­le­her­zen über­sät. „Die­se Me­tho­de, Sü­ßer“, sag­te die Ma­schi­ne mit ei­ner dunklen, müt­ter­li­chen Stim­me, sorgt da­für, daß es kei­ne Irr­tü­mer gibt und daß je­der zu­frie­den ist.“
    Jol­son zün­de­te sich ei­ne scheuß­li­che Zi­ga­ret­te an und grins­te sein Gil­le­spie­grin­sen. „Klas­se“, sag­te er.
    Die Ma­schi­ne surr­te. „Al­so, Klei­ner, jetzt füllst du mal schön die For­mu­la­re aus und führst dei­ne gan­zen Prä­fe­ren­zen auf, was Frau­en be­trifft. Mo­ment mal, Sü­ßer­chen, du stehst doch wohl auf Frau­en, oder? Ich fin­de ja schon, daß du ganz nor­mal aus­siehst, aber du kannst dir ja wohl selbst vor­stel­len, was wir manch­mal für Leu­te hier ha­ben.“
    „Mäd­chen, ja.“
    „Dach­te ich es mir doch, Schnu­ckel­chen.“ Die Ma­schi­ne spuck­te ein Loch­kar­ten­for­mu­lar aus, und Jol­son fing es auf. „Ich hab’ so­gar mal ein paar Bo­ta­nik­frit­zen aus Murd­sto­ne hier ge­habt, die mich an­ma­chen woll­ten.“
    „Für einen Com­pu­ter“, sag­te Jol­son, „sind Sie ja auch ganz

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