Das Chamäleon-Korps
und riskierte mit eng zusammengekniffenen Augen einen Blick auf den Jagdpfad. Zwanzig Yards vor ihm kniete Hockering auf einem Knie und prüfte mit seinen Fingern einen Fußabdruck, den Jolson hinterlassen hatte.
Jolson trat auf den feuchten Pfad hinaus und rief Hockering zu: „He, Nat, komm zurück. Alberto will, daß du die Jagd abbläst.“ Jolson hatte Rovers Stimme und, wie er hoffte, das gedrungene, attraktive Aussehen des Managers.
Hockering drehte sich um, der Lauf seines Blastergewehrs richtete sich auf Jolson. „Was ist denn das für eine Schweinerei, Bob? Er hat mir doch diesen Fangschuß versprochen!“
Jolson schritt vorsichtig näher. „Mach das mit Alberto aus“, sagte er. „Er ist ganz wild darauf, daß wir sofort zu ihm kommen.“
Hockering ließ die Schultern hängen. „Ich hab’ dir gesagt, daß wir einen schriftlichen Kontrakt mit Alberto abschließen sollten. Wenn er einem dann verspricht, daß man jemanden umlegen darf, kann er es nicht einfach wieder abblasen.“
„Alberto sagt, daß du später wiederkommen und Jolson umlegen kannst“, sagte Jolson. Er legte den Kopf hoch und betrachtete einen der halbversteckten Klangeffektlautsprecher. Als Hockerings Augen seinem Blick folgten, verlängerte Jolson seinen rechten Arm und ergriff das Gewehr. Er entriß es seinem Gegner, schnellte vor und rammte die Waffe wie einen Stock gegen Hockerings Hals.
„Bob!“ japste Hockering und griff sich ruckartig mit beiden Händen an den Hals.
Jolson schlug ihn noch mal hart mit der Waffe und trat dem Mann mit dem Knie gegen die Schläfe, als er herabsank. Er sprang von dem stürzenden Hockering fort und langte nach ein paar dicken Dekorationslianen. Er nahm dem bewußtlosen Mann das Jagdmesser ab, zerschnitt die Lianen in lange Stücke, fesselte Hockering damit und knebelte ihn mit dem Halstuch seines Dschungelanzugs.
Als Jolson Hockering hinter grünen Büschen versteckte, fielen zahllose gelbe Blüten von ihnen ab. Während er auf die Hütte zuging, wirbelten die Blätter von seinem Anzug zu Boden. Als er sich in Rovers Nähe befand, veränderte Jolson sich wieder. Er wurde größer und breiter. Als er an dem Löwenkäfig ankam, war er eine gute Nachahmung des gestürzten Hockering.
„Bob, komm raus!“ schrie Jolson. „Jolson hat den Löwen freigelassen.“
Ein Rohrsessel schepperte gegen die Innenwand, dann öffnete Rover die handgeschnitzte Hüttentür. Inzwischen befand sich Jolson, eng an die Wand gedrückt, links neben dem Eingang. „Der Löwe ist doch da!“ sagte der verwirrte Rover. Er wollte mit der Hand darauf zeigen. Jolson verpaßte ihm einen Handkantenschlag unterhalb des Ohrs, und Rover torkelte die Stufen zur Hütte hinab.
Jolson drückte dem Manager den Gewehrlauf an den Kopf, als dieser in dem hohen, scharfblättrigen Gras sein Gleichgewicht wiederfand. „Okay“, sagte Jolson.
„Jolson, eh? Das ist ja eine phantastische Nachahmung von Nat!“ Er drehte sich in seinem Sportanzug herum und schnitt dem Regen eine Grimasse. „Gehen wir rein, oder laß mich wenigstens den Regen abstellen.“
„Zwei Dinge“, sagte Jolson ungerührt. „Erstens: Wie bekomme ich Jennifer unbeschädigt aus Albertos Händen zurück? Zweitens: Erzähl mir etwas über die Gruppe A und was ihr macht.“
„Was wäre ich wohl für ein Typ, wenn ich ein Syndikat verriete?“
Jolson sagte: „Sag es mir, oder ich schmeiß’ dich in den Löwenkäfig, Bob!“
„Der Löwe ist nur Staffage, ein zahmer alter Bursche“, sagte Rover. „Alles, was dieses Herumstehen im Regen bewirken wird, ist, daß ich wütend werde.“
„Dreh dich um!“ sagte Jolson. „Halt dich an den Gitterstäben fest!“ Mit der freien Hand holte er die Wahrheitsausrüstung unter
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