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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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und ris­kier­te mit eng zu­sam­men­ge­knif­fe­nen Au­gen einen Blick auf den Jagd­pfad. Zwan­zig Yards vor ihm knie­te Hocke­ring auf ei­nem Knie und prüf­te mit sei­nen Fin­gern einen Fuß­ab­druck, den Jol­son hin­ter­las­sen hat­te.
    Jol­son trat auf den feuch­ten Pfad hin­aus und rief Hocke­ring zu: „He, Nat, komm zu­rück. Al­ber­to will, daß du die Jagd ab­bläst.“ Jol­son hat­te Ro­vers Stim­me und, wie er hoff­te, das ge­drun­ge­ne, at­trak­ti­ve Aus­se­hen des Ma­na­gers.
    Hocke­ring dreh­te sich um, der Lauf sei­nes Blas­ter­ge­wehrs rich­te­te sich auf Jol­son. „Was ist denn das für ei­ne Schwei­ne­rei, Bob? Er hat mir doch die­sen Fang­schuß ver­spro­chen!“
    Jol­son schritt vor­sich­tig nä­her. „Mach das mit Al­ber­to aus“, sag­te er. „Er ist ganz wild dar­auf, daß wir so­fort zu ihm kom­men.“
    Hocke­ring ließ die Schul­tern hän­gen. „Ich hab’ dir ge­sagt, daß wir einen schrift­li­chen Kon­trakt mit Al­ber­to ab­schlie­ßen soll­ten. Wenn er ei­nem dann ver­spricht, daß man je­man­den um­le­gen darf, kann er es nicht ein­fach wie­der ab­bla­sen.“
    „Al­ber­to sagt, daß du spä­ter wie­der­kom­men und Jol­son um­le­gen kannst“, sag­te Jol­son. Er leg­te den Kopf hoch und be­trach­te­te einen der halb­ver­steck­ten Klang­ef­fekt­laut­spre­cher. Als Hocke­rings Au­gen sei­nem Blick folg­ten, ver­län­ger­te Jol­son sei­nen rech­ten Arm und er­griff das Ge­wehr. Er ent­riß es sei­nem Geg­ner, schnell­te vor und ramm­te die Waf­fe wie einen Stock ge­gen Hocke­rings Hals.
    „Bob!“ japs­te Hocke­ring und griff sich ruck­ar­tig mit bei­den Hän­den an den Hals.
    Jol­son schlug ihn noch mal hart mit der Waf­fe und trat dem Mann mit dem Knie ge­gen die Schlä­fe, als er her­ab­sank. Er sprang von dem stür­zen­den Hocke­ring fort und lang­te nach ein paar di­cken De­ko­ra­ti­ons­lia­nen. Er nahm dem be­wußt­lo­sen Mann das Jagd­mes­ser ab, zer­schnitt die Lia­nen in lan­ge Stücke, fes­sel­te Hocke­ring da­mit und kne­bel­te ihn mit dem Hals­tuch sei­nes Dschun­ge­l­an­zugs.
    Als Jol­son Hocke­ring hin­ter grü­nen Bü­schen ver­steck­te, fie­len zahl­lo­se gel­be Blü­ten von ih­nen ab. Wäh­rend er auf die Hüt­te zu­ging, wir­bel­ten die Blät­ter von sei­nem An­zug zu Bo­den. Als er sich in Ro­vers Nä­he be­fand, ver­än­der­te Jol­son sich wie­der. Er wur­de grö­ßer und brei­ter. Als er an dem Lö­wen­kä­fig an­kam, war er ei­ne gu­te Nach­ah­mung des ge­stürz­ten Hocke­ring.
    „Bob, komm raus!“ schrie Jol­son. „Jol­son hat den Lö­wen frei­ge­las­sen.“
    Ein Rohr­ses­sel schep­per­te ge­gen die In­nen­wand, dann öff­ne­te Ro­ver die hand­ge­schnitz­te Hüt­ten­tür. In­zwi­schen be­fand sich Jol­son, eng an die Wand ge­drückt, links ne­ben dem Ein­gang. „Der Lö­we ist doch da!“ sag­te der ver­wirr­te Ro­ver. Er woll­te mit der Hand dar­auf zei­gen. Jol­son ver­paß­te ihm einen Hand­kan­ten­schlag un­ter­halb des Ohrs, und Ro­ver tor­kel­te die Stu­fen zur Hüt­te hin­ab.
    Jol­son drück­te dem Ma­na­ger den Ge­wehr­lauf an den Kopf, als die­ser in dem ho­hen, scharf­blätt­ri­gen Gras sein Gleich­ge­wicht wie­der­fand. „Okay“, sag­te Jol­son.
    „Jol­son, eh? Das ist ja ei­ne phan­tas­ti­sche Nach­ah­mung von Nat!“ Er dreh­te sich in sei­nem Sport­an­zug her­um und schnitt dem Re­gen ei­ne Gri­mas­se. „Ge­hen wir rein, oder laß mich we­nigs­tens den Re­gen ab­stel­len.“
    „Zwei Din­ge“, sag­te Jol­son un­ge­rührt. „Ers­tens: Wie be­kom­me ich Jen­ni­fer un­be­schä­digt aus Al­ber­tos Hän­den zu­rück? Zwei­tens: Er­zähl mir et­was über die Grup­pe A und was ihr macht.“
    „Was wä­re ich wohl für ein Typ, wenn ich ein Syn­di­kat ver­rie­te?“
    Jol­son sag­te: „Sag es mir, oder ich schmeiß’ dich in den Lö­wen­kä­fig, Bob!“
    „Der Lö­we ist nur Staf­fa­ge, ein zah­mer al­ter Bur­sche“, sag­te Ro­ver. „Al­les, was die­ses Her­um­ste­hen im Re­gen be­wir­ken wird, ist, daß ich wü­tend wer­de.“
    „Dreh dich um!“ sag­te Jol­son. „Halt dich an den Git­ter­stä­ben fest!“ Mit der frei­en Hand hol­te er die Wahr­heits­aus­rüs­tung un­ter

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