Das Chamäleon-Korps
flimmerte.
„Ganz schön bombastisch, wie?“ fragte Rover. Er löste sein Haisteil und flatterte aus seinem feierlichen Anzug. „Das hier ist eine Etage, so richtig was für Männer, Gil. Mit Pranken und Klauen.“
„Ist es immer so heiß?“
„Na ja, der Thermostat ist ein bißchen defekt. Ich könnte ihn zehn Grad kühler einstellen, dann hätten wir immer noch den dampfenden Wildniseffekt.“
In der Nähe brüllte etwas. „Was ist das denn?“ fragte Jolson, während er sein laminiertes Jackett öffnete.
„Das ist wirklich irre, Gil“, sagte Rover. „Ist was so Besonderes, daß wir es direkt neben der Hütte in einem Käfig halten. Damit sich alle Kunden daran freuen können, auch wenn es sich die meisten nicht leisten können, es zu jagen.“
Sie schritten um die Ecke der rustikalen Hütte, und Rover grinste und zeigte auf einen gewaltigen silbernen Käfig. Jolson sagte: „Nicht einmal aus dem Barnum-System, wie?“
Das große Tier war dick und von schlammgelber Farbe. „Wir haben das verdammte Biest herteleportiert“, erklärte Rover und wackelte mit einer Hand in die Richtung des Tiers. „Man nennt es Löwe, Gil. Ist es nicht großartig? Eine echte Attraktion und heimtückisch wie sonstwas. Hm, ein Löwe! Kommt von der Erde im Erdsystem.“
„Was würde es denn kosten, ihn zu jagen?“
Rover sprang die Fastholzstufen der Hütte hoch. „Fünftausend pro halbe Stunde, Gil. Aber lassen Sie das mal mit dem Löwen, wir haben was anderes vor. Kommen Sie rein, dann schmeißen wir uns in eine echte Dschungelausrüstung.“
Der Hauptraum besaß dicke Wände, an denen ausgestopfte Tierköpfe hingen; der Boden war fast völlig von Tierfellen bedeckt.
Rover zog seine Opernpumps aus und vergrub seine Zehen in einem dichten, gefleckten Pelz. „Der ist jetzt ausgestorben. Wir haben den letzten aus dem Hinterland von Peregrine bekommen. Ich habe das Recht, ihn umzunieten, an einen Bananenexporteur auf Callisto verkauft.“ Rover ließ sich in einen Sessel aus Fellen und Rohrgestänge fallen und sagte: „Gestern abend haben wir uns prächtig damit amüsiert, Tharks zu jagen, mit Pfeil und Bogen. Das einzige Problem bei Tharks ist, daß sie sich so langsam bewegen und so stumpfsinnig sind. Man weiß manchmal gar nicht, ob sie tot oder lebendig sind. Aber wenn man sie mit einem Pfeil trifft, dann quieken sie meistens. Dann weiß man wenigstens, daß man getroffen hat. Jagen Sie viel mit Pfeil und Bogen, Gil?“
„Auf meinem Heimatplaneten Peregrine schon“, sagte Jolson.
Auf einem flusigen, orangefarbenen Teppich lagen zwei braungelbe Trainingsanzüge. Er nahm den einen, der seiner Größe am nächsten kam, und zog ihn an.
„Im Nebenraum haben wir eine komplette Mikrofilmkartei mit Farbbildern von unserem gesamten Tierbestand.“ Rover ließ seine Anzughose fallen. „Die Kunden können die Nummern wählen, die sie haben wollen, und das Tier wird elektronisch aus seinem Gehege freigelassen. Ungefähr neunzig Prozent unserer Tiere sind echt, das ist ein enormer Prozentsatz. Wir führen etwa zehn Prozent androide Tiere, weil manche Kunden die bevorzugen.“
Jolson versiegelte seine Jacke. „Ich bin ganz wild darauf, mir Ihren Bestand anzusehen.“
Rover beeilte sich, seine Jagdkleidung anzuziehen. „Gil, ich habe eine unheimlich große Überraschung für Sie!“
Die Tür am anderen Ende des Raums ging auf, und Nat Hockering trat ein und blieb mitten auf einem scharlachfarbenen gestreiften Fell stehen. Er trug Jagdkleidung. „Schön, dich wiederzusehen, Chamäleonkorps!“
„Wie bitte?“ fragte Jolson.
„Ich habe mal einen Artikel von diesem Sol S. Mahones in einem Enthüllungsmagazin gelesen“, sagte Hockering. „Er wies darauf hin, wie
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