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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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war.
    Narrisch kannte Sushi - oder hatte zumindest eine flüchtige Bekanntschaft mit ihm - aus der Zeit, bevor beide sich zur Weltraumlegion gemeldet hatten. Sie hatten in denselben oder ähnlichen Kreisen verkehrt, kamen beide aus außerordentlich reichen Familien. Narrisch wußte auch, was nur wenigen in der Kompanie bekannt war, daß Sushi nämlich Unterschlagungen begangen und daß er mit dem größten Teil des gestohlenen Geldes seine Casinospielleidenschaft finanziert hatte.
    »Ich denke, die Antwort liegt wohl auf der Hand.« Sushi zuckte die Schultern. »Ich bin ein zwanghafter Spieler. Ich liebe hohe Einsätze und Risiken, wie der Alkoholiker die Flasche liebt. Es war schon schlimm genug, so lange ich nur mein eigenes Geld und meinen eigenen Ruf verlieren konnte - oder den der Firma meiner Familie, wie sich herausstellte. Aber den Ruf unserer Kompanie aufs Spiel zu setzen, von meiner Selbstkontrolle anhängig zu machen ...« Er schüttelte den Kopf. »Ich denke, es wäre insgesamt das sicherste, wenn ich normalen Dienst schiebe und mich gänzlich von den Spieltischen fernhalte. Die einzige sichere Methode, mit dem Spielen aufzuhören, ist die, gar nicht erst anzufangen.«
    Narrisch lehnte sich in seinen Sessel zurück und musterte für einen Moment die Zimmerdecke, die Stirn nachdenklich in Falten gelegt.
    »Das hier ist tatsächlich ein Freiwilligenunternehmen«, sagte er schließlich, »und ich möchte Sie bestimmt nicht mit vorgehaltener Waffe dort hineintreiben, Sushi, schon gar nicht, wenn das bedeuten würde, von Ihnen zu verlangen, gegen eine Entscheidung zu handeln, die Sie zu Ihrem eigenen Besten gefällt haben. Das Problem ist nur ... Machen wir uns nichts vor, Sie sind wahrscheinlich der einzige in der Kompanie, der Casinos wirklich als Spieler kennt. Ich hatte eigentlich darauf gehofft, daß Sie die Rolle eines dieser Spitzenspieler übernehmen würden - die Spieler, die immer nur um hohe Einsätze spielen und für die die Casinos die roten Teppiche ausrollen. Dann könnten Sie sich freier bewegen als die Teammitglieder, die wir ins Personal einschleusen, denn die bleiben mehr oder weniger auf die Grenzen beschränkt, die durch ihre jeweilige Tätigkeit bestimmt wird. Außerdem hätten Sie ein besseres Gespür dafür, wann etwas normal abläuft und wann an den Tischen etwas geschieht, das eine genauere Untersuchung verdient hätte.«
    »Hört sich so an, als hätten Sie eine Hauptrolle für mich im Sinn gehabt«, bemerkte Sushi und kaute leicht auf seiner Unterlippe.«
    »Das habe ich auch«, gestand Narrisch. »Trotzdem, ich habe Verständnis für Ihr Zögern. Dann werde ich eben irgendeinen anderen Weg finden müssen, um ...«
    »Machen Sie sich nicht die Mühe, Herr Hauptmann«, unterbrach ihn Sushi. »Ich tue es unter einer Bedingung. Wenn ich das Gefühl habe, daß ich die Kontrolle verliere, oder wenn Sie meinen sollten, daß ich es übertreibe, ziehen Sie mich ab, auch wenn es bedeuten sollte, mich unter Bewachung in einem Raum einzusperren, um mich von den Tischen fernzuhalten. Einverstanden?«
    »Einverstanden.« Narrisch nickte lächelnd. »In Ordnung. Da fällt mir ein großer Stein vom Herzen. Mal sehen ... Sie werden ein gewisses Startkapital brauchen ... Sagen wir, erst einmal einhunderttausend?«
    »Entschuldigen Sie, Hauptmann, aber falls - und ich betone, falls - ich gut abschneiden sollte, wer bekommt dann die Gewinne?«
    »Na ja ... darüber habe ich noch nicht nachgedacht, aber ich denke mir, wenn Sie mit dem Geld der Kompanie spielen, dann sollten etwaige Gewinne auch in diesen Topf zurückgehen.«
    »In diesem Fall«, sagte .Sushi mit einem Schuljungengrinsen, denke ich, daß ich mein eigenes Spielkapital zur Verfügung steilen werde, wenn Sie nichts dagegen haben. Ich habe mir ein paar Dollar zur Seite gelegt, bevor ich mich verpflichtete, nur für den Fall, daß es einmal nötig sein könnte - wie jetzt.«
Kapitel 4
Tagebucheintrag #197
    Ich will gar nicht erst versuchen, die zahllosen Einzelheiten festzuhalten, die das Verpacken und Verstauen im Zuge der Kompanieverlegung zwangsläufig mit sich brachte. Zum einen sind sie langweilig und ermüdend; zum anderen haben sie nur wenig zur Schilderung dieser besonderen Mission beizutragen. Am schwerwiegendsten dürfte allerdings das schlichte Faktum sein, daß ich während dieser Vorgänge nicht anwesend war. So möge der Hinweis genügen, daß ich angesichts der Tatsache, daß mein Arbeitgeber die Angewohnheit hatte, allem

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