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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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verstehe ich nicht, Sir.« Rembrandt runzelte die Stirn. »Wie können so viele Angestellte dieselbe gefälschte Referenz benutzen?«
    »Das bedeutet, daß wir nicht die einzigen sind, die ihre Leute beim Personal einschleusen«, knurrte der Kommandant. »Das ist eben das Problem, wenn man von seiner eigenen Klugheit sehr beeindruckt ist. Dann vergißt man leicht, daß es hinter den Bergen auch noch Leute gibt.«
    »Alle Referenzen von selber Person abgezeichnet. Huey Mär- tin«, ergänzte Schoppen-Hauer, dem der Name etwas Schwierigkeiten bereitete.
    »Der neue Casinomanager«, erklärte Narrisch grimmig. »Wenn der ein krummer Hund sein sollte, dann haben wir wirklich einen harten Job vor uns. Gute Arbeit, Schoppen-Hauer! Wenn Sie das nicht herausbekommen hätten, wären wir möglicherweise voll gegen eine Drehtür gelaufen.«
    »Danke, Hauptmann«, erwiderte der Riese und richtete sich ein Stück auf, bis er noch größer wirkte.
    »Gut, dann machen wir da weiter ... und - Schoppen-Hauer? Erzählen Sie niemanden davon. In Ordnung?«
    »Kann Geheimnis wahren, Hauptmann. Keine Sorge.«
    Nachdem Schoppen-Hauer gegangen war, saßen die Offiziere einige Minuten stumm da. Schließlich stieß Narrisch ein Seufzen aus.
    »Erinnern Sie sich, was ich darüber gesagt habe, was es bedeutet zu glauben, alles in der Hand zu haben?« fragte er.
    »Dieser Auftrag wird von Tag zu Tag besser«, sagte Armstrong verbittert. »Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Sir, so läßt die Vorstellung des Hauptquartiers von einem lauen Lenz im Paradies doch einiges zu wünschen übrig!«
    »Was werden wir tun, Herr Hauptmann?« fragte Rembrandt. »Sollen wir den Besitzer benachrichtigen, daß er einen Holzwurm im Gebälk hat?«
    »Noch nicht«, widersprach Narrisch nachdenklich.. »Eines wissen wir noch nicht mit Sicherheit, was nämlich Brüderchen Huey vorhaben mag. Vielleicht praktiziert er ja nur ein wenig die alte Federbett-Nummer.«
    »Die Federbett-Nummer, Sir?«
    »Vetternwirtschaft«, erklärte Armstrong.
    »Wir werden erst dann Alarm schlagen, wenn wir Gelegenheit hatten, an Ort und Stelle alles zu überprüfen«, fuhr der Kommandant wie an sich selbst gewandt fort. »Zum Glück hat uns Schoppen-Hauers Wachsamkeit eine Liste der Leute beschert, vor denen wir auf der Hut sein müssen.« Mit einem Lächeln klopfte er auf die Personalliste. »Leutnant Rembrandt, sorgen Sie dafür, daß diese Aufstellung und die vollständigen Personalakten von jedem, der auf dieser Liste steht, an Mutter weitergeleitet werden. In der Zwischenzeit werde ich mich an die Arbeit machen und einen gewissen Huey Martin genauer durchleuchten.«
    »Was, wenn sich herausstellt, daß er tatsächlich ein faules Ei ist, Sir?« wollte Armstrong wissen. »Er und die Leute, die er eingestellt hat?«
    »Dann legen wir ihm die Schlinge um den Hals«, erwiderte Narrisch grimmig. »Aber erst kurz vor der Galaeröffnung. Sollte er tatsächlich Teil irgendeines Plans sein, lassen wir ihn in dem Glauben, daß dieser Plan funktioniert, um ihm den Teppich erst unter den Füßen wegzureißen, wenn es zu spät ist, auf einen anderen Plan umzusteigen.«
    »Wir können doch nicht so lange warten bis alle auf dieser Liste feuern«, protestierte Reinbrandt. »So kurzfristig kann das Casino unmöglich so viele Einsatzleute beschaffen.«
    »Das Casino, nicht, aber wir«, erwiderte der Kommandant fröhlich. »Es wird allerdings ein bißchen weh tun. Ich werde mit Tullie und seinen Ausbildern neu verhandeln müssen, damit sie uns als Lückenbüßerreserve zur Verfügung stehen - und das, nachdem ich ihm gerade erst um eines billigen Lacheffekts willen ziemlich eingeheizt habe.« Reumütig schüttelte er den Kopf. »Ich liebe es, mit Leuten verhandeln zu müssen, die sowieso schon sauer auf mich sind.«
    »Vielleicht sollten Sie lieber etwas abwarten, bevor Sie mit ihm sprechen, Sir«, schlug Armstrong vor. »Vielleicht ist es ein facher, wenn er Gelegenheit gehabt hat, die letzte Runde zu ver gessen ... und wenn Sie selbst etwas Gelegenheit gehabt haben, zu schlafen.«
    »Das ist zwar ein verlockender Gedanke«, räumte Narrisch ein und stand auf, »aber ich denke, ich sollte es lieber sofort mit ihm klären. Ich glaube ohnehin nicht, daß ich jetzt schlafen könnte, solange diese Gefahr über unseren Köpfen schwebt.«
    Ein gemütlicher Spaziergang durch die beliebteren Treffpunkte an Bord förderte keinen Tullie Bascom zutage, so daß sich Narrisch daran machen mußte, die

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