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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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weniger gut besuchten Aufenthaltsorte abzugrasen.
    »Entschuldigen Sie ... Gabriel, nicht wahr?« sprach er einen Legionär an, der in einem der kleineren Aufenthaltsräume saß.
    »Sir?« erwiderte der Mann und stand auf.
    »Weitermachen«, sagte Narrisch und winkte ihn auf seinen Stuhl zurück. »Ich wollte nur wissen, ob Sie Tullie Bascom vor kurzem gesehen haben.«
    »Ich glaube, ich habe ihn vor einer Weile vorbeikommen hören«, meldete der Legionär. »Ich habe mich zwar nicht umgedreht, aber er erzählte gerade jemandem, daß er in seine Kabine gehen wollte, um ein bißchen zu schlafen.«
    »In Ordnung. Danke.« Der Kommandant seufzte und begab sich in den Gang, der zu seiner eigenen Unterkunft führte.
    So viel zu diesem Vorhaben. Vielleicht war es besser so. Wahrscheinlich sollte er doch erst einmal ein paar umfangreiche Recherchen anstellen, um festzustellen, wie erforderlich Tullies Mannschaft tatsächlich war, bevor er zu verhandeln begann. Außerdem hatten seine Leutnants recht - er konnte tatsächlich etwas Schlaf gebrauchen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Vielleicht sollte er Beeker ...
    Plötzlich blieb Narrisch abrupt stehen, als ihm etwas einfiel.
    Der Legionär, Gabriel, hatte ganz allein im Aufenthaltsraum gesessen.
    Wenn Narrisch und Schoppen-Hauer auch nicht die einzigen Nachteulen der Kompanie waren, so waren die Legionäre doch im großen und ganzen Gesellschaftstiere, die sich in ihrer Freizeit gern zusammentaten, und seines Wissens war Gabriel da keine Ausnahme. Anstatt sich aber an einem der gängigeren Aufenthaltsorte zu befinden, hatte der Legionär einfach nur allein dagesessen, ohne ein Buch oder irgendeine sichtbare Arbeit zur Hand zu haben - ja nicht einmal mit einem Kartenspiel.
    Der Kommandant schob seine Schlafpläne beiseite und kehrte in den Aufenthaltsraum zurück.
    Gabriel saß noch immer dort, in einen Liegestuhl geflegelt, den Kopf weit in den Nacken gelegt, und starrte an die Decke.
    »Geht es Ihnen gut, Gabriel?« fragte der Kommandant sanft.
    Während manche Legionäre die reinsten Hypochonder waren, verhielten andere sich wie die Kinder und verheimlichten es, wenn sie krank waren, anstatt den Schiffsarzt aufzusuchen.
    »Wie? Oh. Nein, ich fühle mich gut, Sir«, antwortete Gabriel, als er plötzlich merkte, daß er mit seinen Gedanken nicht mehr allein war.
    »Gibt es irgend etwas, das Sie bedrückt?« hakte Narrisch nach. »Irgend etwas, worüber Sie vielleicht sprechen mochten?«
    Der Legionär zögerte. »Es ist ... na ja ... ich habe Angst, Sir. Davor.«
    Er machte eine ausladende Geste.
    »Ich ... ich bin mir nicht sicher, ob ich Sie verstehe.« Der Kommandant blickte ihn fragend an. »Wovor fürchten Sie sich? Vor dem neuen Auftrag?«
    »Nein ... hiervor«, antwortete der Mann und wiederholte seine Geste. »Sie wissen schon ... Raumfahrt.«
    »Ich verstehe«, sagte der Kommandant. In der Vergangenheit waren ihm schon öfter Leute begegnet, die Schwierigketten mit dem Reisen hatten, in letzter Zeit allerdings nicht mehr. Deshalb war er davon ausgegangen, daß jedermann ebensosehr an den Raumflug gewöhnt sein müßte wie er selbst. »Sind Sie denn noch nie in einem Raumschiff gereist?«
    »Natürlich«, erwiderte der Legionär. »Ein paarmal. Aber es hat immer dieselbe Wirkung auf mich. Ich denke ständig darüber nach, was wohl geschieht, falls irgend etwas schiefgeht. Die Rettungsboote mögen zwar für interplanetare Reisen geeignet sein, aber im interstellaren Raum hätten wir nicht die geringste Überlebenschance. Wir hätten lediglich die Wahl, ob wir lieber schnell oder langsam sterben.«
    Narrisch überlegte einen Moment; dann seufzte er.
    »Tut mir leid, Gabriel«, sagte er. »In diesem Fall kann ich Ihnen auch nicht helfen.«
    »Das ist in Ordnung, Sir«, meinte der Legionär und ließ den Kopf etwas hängen. »Es ist wahrscheinlich sowieso eine ziemlich alberne Angst, ausgerechnet jetzt und in meinem Alter.«
    »Das habe ich nicht gesagt!« erwiderte der Kommandant. Dann fuhr er sich mit einer Hand über die Augen. »Legen Sie mir bitte keine Worte in den Mund, Gabriel. Ich bekomme schon genug Probleme mit dem, was ich tatsächlich den ganzen Tag lang sage.«
    »Tut mir leid, Sir.«
    »Es gibt keine albernen Ängste«, fuhr der Hauptmann fort. »Wenn Sie vor etwas Angst haben, dann ist das wirklich, und das beeinflußt Ihr Denken und Ihre Leistungsfähigkeit, egal wie gerechtfertigt oder unzulässig das einem anderen erscheinen mag. Es gibt ja

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