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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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auszuführen.
    In derselben Bar, wo der >Vorfall< stattgefunden hatte, fand gerade eine andere Versammlung statt, obwohl ein unbedarfterer Beobachter wahrscheinlich nur ein paar Freunde gesehen hätte, die sich gemeinsam bei Drinks entspannten. Die Stimmung bei diesem Treffen war allerdings alles andere als entspannt.
    »Er ist noch ein bißchen benommen«, sagte Stilman gerade, »aber er schwört darauf, daß er nicht einmal gesehen hat, wie der Typ zum Schlag ausholte. Nun mag Lobo zwar im Oberstübchen nicht gerade der hellste sein, aber er hat genügend Kämpfe hinter sich, um zu wissen, wovon er redet, und er meint, daß dieser große Wächter der schnellste Bursche ist, mit dem er es je zu tun bekommen hat!«
    Er warf einen furchtsamen Blick in jenen Teil der Bar, der sich zum Casino hin öffnete, als erwartete er, daß der Legionär jeden Augenblick erscheinen könnte.
    »Ich weiß nicht«, schloß er. »Vielleicht hat Lobo sich einfach nur den falschen Burschen ausgesucht. Vielleicht hat dieser Alien auch schnellere Reflexe als normal. Vielleicht ... ich weiß es nicht.«
    »Vielleicht hast du auch nur den falschen Burschen losgeschickt«, meinte Laverna. »Vielleicht hättest du lieber jemanden schicken sollen, der nicht nur kämpfen, sondern auch denken kann.«
    »He, halt du dich gefälligst aus der Sache raus, Eis«, fauchte Stilman und wandte den Kopf leicht zur Seite, um sie böse anzufunkeln. »Du magst ja was von Zahlen verstehen, aber wenn es um Handgreiflichkeiten geht, bin ich der Experte. Schon vergessen?«
    »Sind Sie sich eigentlich der Tatsache bewußt, Herr Stilman, daß Voltronen zwar sehr intelligent sind, aber über langsamere Reflexe verfügen als Menschen?« fragte Maxine vorsichtig, das Nebengeplänkel ignorierend.
    »Wirklich?« Der große Mann verzog das Gesicht. »Na ja, vielleicht hat Lobo sich ja ausgerechnet mit einem ihrer Athleten angelegt oder so.«
    Maxine seufzte schwer. »Sag es ihm, Laverna«, befahl sie.
    »Hör mal zu, Stilman«, ergriff ihre Gefährtin mit einem Feixen das Wort. »Nach allem, was wir gehört haben, ist dein Mann überhaupt nicht von dem Wächter zusammengeschlagen worden. Es heißt, daß ihn eine der Cocktailkellnerinnen von hinten erwischt hat.«
    »Was?« Stilman versuchte gar nicht erst, sein Erstaunen zu verbergen.
    Maxine nickte. »Das ist richtig, Herr Stilman. Der Bericht war sehr detailliert. Anscheinend hat sie ihn mit ihrem Tablett niedergeschlagen.« Ihr Blick bekam ein hartes Glitzern, genau wie ihre Stimme. »Dem Bericht zufolge war Lobo außerdem gerade dabei, den Wächter zu schlagen. Genaugenommen, ihm eine Ohrfeige zu verpassen.«
    Stilman veränderte seine Sitzlage - eine seltene Bewegung, die das Ausmaß seines Unbehagens verriet.
    »Davon hat Lobo mir nichts erzählt, als ich mit ihm gesprochen habe«, erklärte er. »Ich habe ihm ausdrücklich eingeschärft, nicht den ersten Schlag zu führen.«
    »Nun, das will ich Ihnen überlassen«, sagte Maxine, »obwohl ich meine, daß der Preis, den er für dieses Fiasko bezahlt hat, schon ziemlich hoch ist. Da wir schon dabei sind, haben Sie sich um seine Krankenhausrechnung gekümmert?«
    »Ja, das habe ich«, sagte Stilman hastig, froh, etwas Positives berichten zu können. »Ich habe denen gesagt, sie sollen es Ihnen auf die Rechnung setzen.«
    »Gut.« Maxine nickte. »Ob inkompetent oder nicht, wir müssen für die Unseren sorgen. In der Zwischenzeit ...« Sie ließ den Blick hinüber ins Casino schweifen. »Kommen wir zum zweiten Grund, weshalb wir hier sind ... warum ich diesen Platz für unsere Zusammenkunft ausgesucht habe. Ich möchte mir einmal die Cocktailkellnerin anschauen, die sich so wirkungsvoll Ihres Mannes angenommen hat.«
    »Seines handverlesenen Mannes«, ergänzte Laverna spitz.
    Stilman ignorierte sie.
    »Wie sieht sie denn aus?« fragte er und suchte das Casino selbst mit seinem Blick ab. »Haben wir eine Beschreibung von ihr?«
    »Sie sollte nicht allzu schwer zu entdecken sein«, bemerkte Laverna. »Es heißt, daß sie das kleinste Mitglied des Personals ist. Ich schätze, das macht sie wahrscheinlich dadurch wieder wett, daß sie so schnelle Reflexe hat.«
    »Hör mal, Eis«, fing Stilman an, aber Maxine schnitt ihm mit einer Geste das Wort ab.
    »Ich fürchte, wir werden unsere Suche wohl vertagen müssen«, sagte sie plötzlich und heftete den Blick auf den Spielsaal. »Ich fürchte, wir müssen uns jetzt erst einmal um ein weitaus größeres Problem

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