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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Verbeugung aus der Hüfte. »Verzeihen Sie mir, aber ich habe meine Anweisungen erst vor kurzem erhalten, und sie waren nur sehr knapp und skizzenhaft. Ich dachte ... das heißt, man hat mir nicht mitgeteilt ...«
    ». daß ich eine Frau bin?« Maxine lächelte. »Das überrascht mich nicht. Ihre Organisation ist noch fester im Chauvinismus verwurzelt als die meine. Da leuchtet es nur ein, daß man in Gesprächen, in denen mein Name gefallen sein mag, taktvoll vermieden hat, mein Geschlecht zu erwähnen.«
    Sie erwiderte seine Verbeugung mit einem leisen Kopfnicken, »Und wer sind Sie?«
    »Ich ... in unserer Organisation heiße ich Jonesy.«
    »Jonesy?« platzte es aus Laverna, die in einer Zimmerecke saß, heraus.
    Der Mann musterte sie und gewährte ihr ein kurzes, reumütiges Lächeln.
    »Ich reise viel im Auftrag unserer Organisation«, erklärte er, »und so war man der Auffassung, daß der Name >Jonesy< für Außenstehende leichter auszusprechen und zu merken sei als jener, der ethnisch gesehen der korrektere wäre.«
    »Eine interessante Theorie«, bemerkte Maxine. »Sie bringt uns allerdings auf meine ursprüngliche Frage zurück. Was führt Sie nach Loreley, Herr Jonesy? Das Geschäft oder das Vergnügen?«
    »Bitte, einfach nur >Jonesy,«< berichtigte der Mann sie sanft. »Ehrlich gesagt, etwas von beidem. Ich war ursprünglich nur auf Urlaub hier, doch wie ich bereits erwähnte, erhielt ich vor kurzem einen Anruf meines Vorgesetzten, der mich beauftragte, für unsere Organisation bestimmte Geschäftsmöglichkeiten zu überprüfen.«
    »Und um welche geschäftlichen Möglichkeiten könnte es sich wohl dabei handeln?« setzte Maxie nach. »Ich möchte mich ja nicht einmischen, Herr ... Jonesy, aber ich hätte doch gern die Versicherung, daß Sie meinen eigenen Interessen nicht zuwiderlaufen.«
    »Ich ...« Jonesy warf Stilman, der sich zwischen ihm und der Tür aufgebaut hatte, einen Blick zu. »Ich erhielt den Auftrag, für unsere Organisation die Möglichkeit zu erkunden, dieses Casinohotel gänzlich oder teilweise zu übernehmen.«
    Seine Worte hingen in der Luft wie ein Todesurteil.
    »Ich verstehe nicht recht«, sagte Maxine vorsichtig. »Es hat zwischen unseren Organisationen doch stets eine Art Gentle- man’s Agreement gegeben, was den jeweiligen Gebietsschutz betrifft. Weshalb versuchen Sie dann, in ein Gebiet einzurücken, das anerkanntermaßen in meine Interessensphäre fällt?«
    »Mein Vorgesetzter hat mich ausdrücklich angewiesen, Ihnen zu versichern, daß wir nicht gegen Sie vorrücken wollen«, erklärte der Mann hastig. »Wir werden weiterhin Ihren gegenwärtigen Besitzstand respektieren, und wir werden uns um dieses Besitztum nicht zu Ihnen in Wettbewerb stellen.«
    »Was wollen ...«
    »Bitte erlauben Sie mir, die Angelegenheit zu erläutern«, sagte Jonesy und hob eine Hand. »Selbstverständlich rechnen wir damit, daß Sie versuchen werden, auch die Kontrolle über dieses Casino zu erlangen, wie Sie es schon mit den anderen auf Loreley getan haben. Inzwischen wurde allerdings in den Medien darüber berichtet, daß eine neue Sicherheitsmannschaft angeheuert wurde, um diese Institution zu bewachen. Meine Vorgesetzten sind beeindruckt vom guten Ruf dieser Mannschaft und des Individuums, das sie leitet, und sie sind sich nicht sicher, ob Ihre Organisation dazu in der Lage sein wird, ihr Widerstand entgegenzusetzen. Ich bin lediglich instruiert worden. Ihre diesbezüglichen Bemühungen zu beobachten. Sollte es Ihnen nicht gelingen, sich die Fette Chance einzuverleiben, dann glauben meine Vorgesetzten die Freiheit zu haben, sich selbst darum zu bemühen. In diesem Fall würden sie sich in keiner Weise gegen Sie stellen, sondern einfach nur eine günstige Gelegenheit wahrnehmen. Ich möchte jedoch nicht versäumen hinzuzufügen, daß dies nur geschehen wird, falls - und wirklich nur falls - Ihre eigenen Bemühungen sich als fruchtlos erweisen sollten.«
    »Ich wußte gar nicht, daß Geier Japaner sind«, bemerkte La- verna trocken.
    »Das genügt, Laverna«, unterbrach Maxine sie streng. »Vielleicht hätten Sie die Güte, Jonesy, Ihrem Vorgesetzten bei Ihrem nächsten Gespräch meine Würdigung seiner Fürsorge zu vermitteln wie auch seiner Wachsamkeit hinsichtlich der Beobachtung einer vermeintlichen Geschäftsangelegenheit. Versichern Sie ihm aber bitte auch, daß ich jedes Vertrauen in unsere Fähigkeit habe, unseren makellosen Ruf in diesem Gebiet aufrechtzuerhalten, ob mit oder ohne

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