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Das Christentum: Was man wirklich wissen muss (German Edition)

Das Christentum: Was man wirklich wissen muss (German Edition)

Titel: Das Christentum: Was man wirklich wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Nürnberger
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bedrückten, desto stärker mehrte es sich . ( 2 Mose 1, 12) Und der Pharao erhöhte den Druck noch. Darum zwangen die Ägypter die Kinder Israel durch Misshandlungen zum Dienst und verbitterten ihnen das Leben mit harter Zwangsarbeit an Lehm und Ziegeln und mit allerlei Feldarbeit . (2 Mose 1, 13)
    Das Volk wächst trotzdem weiter, und nun ordnet der Pharao an, alle männlichen Neugeborenen im Nil zu ertränken. Aber gerade diese letzte despotische Maßnahme bereitet die Befreiung vor.
    Ein Kind aus dem Stamm Levi wird von seiner Mutter heimlich in einem Korb aus Schilfrohr im Nil ausgesetzt, von einer der Pharaonentöchter gefunden, adoptiert und an den Königshof gebracht. Dort bekommt das Kind den Namen Mose und eine für Königskinder übliche Bildung und Erziehung.
    Als Erwachsener sieht Mose, wie ein ägyptischer Fronherr einen Sklaven auspeitscht. Mose gerät darüber so in Zorn, dass er den Ägypter erschlägt, seine Leiche verscharrt, in die Wüste flieht und ins Land Midian gelangt. Dort lässt er sich nieder, heiratet und hütet die Schafe seines Schwiegervaters.
    Auf einer seiner einsamen Wanderungen mit seiner Herde steigt er auf den Berg Horeb. Dort erblickt er einen Dornbusch, der brennt, aber nicht verbrennt. Er wundert sich und schreitet darauf zu. Da hört er plötzlich eine Stimme aus dem Feuer und erstarrt. Mose! Mose! ruft die Stimme, und Mose antwortet, wie einst Abraham: Hier bin ich . Und Gott spricht: Komm nicht näher herzu! Ziehe deine Schuhe aus, denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land! Weiter sagte er: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs! (2 Mose 3, 4 und 6)
    Mose verhüllt sein Antlitz, denn er fürchtete sich, Gott anzublicken.
    Gott sagte: Ich sah gar wohl das Elend meines Volkes in Ägypten, und ihr Schreien angesichts ihrer Treiber hörte ich; ja, ich kenne ihre Schmerzen! Ich stieg deshalb herab, um sie aus der Hand der Ägypter zu befreien und hinaufzuführen aus diesem Land in ein schönes und weiträumiges Land, das von Milch und Honig fließt. … Und nun höre: Das Wehgeschrei der Kinder Israels ist zu mir gedrungen, und gesehen habe ich die Drangsal, mit der die Ägypter sie bedrängen. Jetzt also gehe hin! Ich will dich zum Pharao senden! Führe mein Volk, die Kinder Israels, aus Ägypten heraus! (2 Mose 3, 7–10)
    Mose weiß nicht, wie ihm geschieht. Natürlich fragt er, warum ich? Außerdem könne er nicht reden, wendet er ein, er sei ein Stotterer. Geh nur, sagt Gott, ich werde mit dir sein, und für das Reden nimmst du deinen Bruder Aaron mit.
    Und Mose geht, kehrt aus Midian zurück nach Ägypten, nimmt den Auftrag an und unterschätzt vermutlich dessen Größe und Schwere, denn er beginnt ganz naiv, die Sache ins Werk zu setzen. Er geht einfach zum Pharao und sagt: Lass mein Volk ziehen. Natürlich erteilt der Pharao Mose eine Abfuhr. Schlimmer noch: Der Pharao in seiner Herrscherherrlichkeit ist über das Ansinnen erbost, nimmt übel, dass es seinem Zugvieh nicht gefällt, sich für Seine Majestät verschleißen zu dürfen, und zieht die Daumenschrauben an.
    Und jetzt? Das Volk murrt. Vorher war es sehr angetan von der Idee, aus Ägypten in die Freiheit zu ziehen. Nun merkt es, dass die Freiheit nicht billig zu kriegen ist, und murrt. Das wird es von jetzt an noch oft tun, denn das Volk weiß noch nicht, was Freiheit ist, dass sie anstrengend ist, Mut erfordert, Gefahr bedeutet. Später, unter der sengenden Sonne in der Wüste, in der Kälte der Nacht – nichts zu essen, nichts zu trinken – wird es sich zurücksehnen nach den stets gut gefüllten Fleischtöpfen Ägyptens, wird das Sklavenhaus nostalgisch verklären, seinen Befreier verfluchen und sich anklagen, nicht in Ägypten geblieben zu sein. Der Kampf um die Freiheit, der Treck durch die Wüste nach Kanaan, wird vierzig Jahre dauern, und viele werden unterwegs sterben, verzweifeln, den Glauben verlieren, dass sie ihr Ziel je erreichen werden, und zweifeln, ob es richtig war, aus Ägypten zu fliehen. Jetzt am Anfang ahnen sie nichts davon.
    Aber nun hilft erst einmal Gott. Schickt, um den Pharao umzustimmen, den Ägyptern eine Plage, verwandelt das Wasser des Nil in Blut, die Fische sterben, das Wasser stinkt, Ägypten hat kein Trinkwasser mehr. Immer hilft Gott. Auch diese Erfahrung wird das Volk jetzt machen. Aber immer hilft er erst im letzten Moment, immer anders, als man es sich wünscht, und stets so, dass nichts leichter wird dadurch. Man

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