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Das Comeback

Das Comeback

Titel: Das Comeback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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    »Detective Bosch, willkommen in Las Vegas! Sie haben Glück, daß ich an einem Feiertag hergekommen bin, um den Aktenberg zu verkleinern, der mir das Leben so schwer macht. Sonst wäre niemand hier. Nun, ich hoffe, daß Ihr Aufenthalt erfreulich und produktiv sein wird. Falls Sie etwas brauchen, zögern Sie nicht anzurufen. Ich kann nichts versprechen, aber falls Sie um etwas bitten, was in meiner Macht steht, würde ich mich glücklich schätzen, Ihnen behilflich zu sein. Gut, das hätten wir erledigt. Erzählen Sie mir doch, was Sie herführt.«
    Bosch beschrieb ihm kurz den Fall. Felton schrieb den Namen Tony Aliso auf, und wo und wann er zuletzt in Las Vegas gewesen war.
    »Ich versuche zu rekonstruieren, was er bei seinem Aufenthalt hier getan hat.«
    »Glauben Sie, daß ihm jemand von hier gefolgt ist und ihn dann in L. A. umgebracht hat?«
    »Im Moment glaube ich nichts. Wir haben keine Indizien, die darauf hinweisen.«
    »Und ich hoffe, daß Sie keine finden werden. Das ist nicht die Reklame, die wir in L. A. haben wollen. Was haben Sie noch?«
    »Ich habe zwei Sätze Fingerabdrücke, die wir auf der Leiche gefunden haben. Wir …«
    »Auf der Leiche?«
    »Er trug eine Jacke aus glattem Leder. Wir haben Sie mit dem Laser entdeckt. Dann haben wir sie in verschiedene Datenbanken eingegeben: AFIS, NCIC, DOJ in Kalifornien. Alles mögliche, aber kein Treffer. Vielleicht können wir sie in Ihr Computersystem eingeben. Vielleicht haben wir Glück.«
    Das AFIS-System, das von der Polizei in Los Angeles benutzt wurde, war ein Computernetzwerk, das Dutzende von Datenbanken im Lande verband – aber nicht alle. Außerdem hatte die Polizei in den meisten Großstädten eine interne Datenbank. In Las Vegas wurden Leuten, die für die Stadt oder für die Kasinos arbeiten wollten, Fingerabdrücke abgenommen. Manchmal wurden auch Fingerabdrücke heimlich gesammelt. Zum Beispiel von Leuten, die unter Verdacht standen, gegen die aber kein Haftbefehl erlassen wurde. Bosch hoffte, daß Felton seine Abdrücke mit dieser Datenbank vergleichen würde.
    »Mal sehen, was Sie haben«, sagte Felton. »Ich kann Ihnen nichts versprechen. Wir haben wahrscheinlich ein paar, die nicht im nationalen Netz sind, aber die Chancen sind gering.«
    Bosch reichte ihm die Karten, die Art Donovan kopiert hatte.
    »Sie fangen also im Mirage an?« fragte der Captain, nachdem er die Karten beiseite gelegt hatte.
    »Ja. Ich werde sein Foto herumzeigen, die übliche Routine. Mal sehen, was dabei rauskommt.«
    »Sie haben mir alles, was Sie wissen, gesagt. Nicht wahr?«
    »Richtig«, log Bosch.
    »Okay.« Felton öffnete eine Schublade, holte eine Geschäftskarte heraus und gab sie Bosch. »Hier ist die Nummer von meinem Büro und von meinem Piepser. Rufen Sie mich an, falls Sie auf etwas stoßen. Ich habe den Piepser ständig bei mir. Spätestens morgen früh werde ich Sie wegen der Fingerabdrücke benachrichtigen. Erfolg oder Mißerfolg.«
    Bosch dankte ihm und ging. Von der Eingangshalle des Präsidiums aus rief er die kriminalwissenschaftliche Abteilung in L. A. an und fragte Donovan, ob er Zeit gehabt hätte, dem Glitzerstaub in Alisons Hosenaufschlägen nachzugehen.
    »Ja, aber es wird dir nicht viel Freude machen«, sagte Donovan. »Es ist wirklich nur Glitzerstaub. Gefärbtes Alumi­nium. Wie man es für Kostüme und bei Feiern verwendet. Unser Freund war wahrscheinlich auf einer Party, und sie haben das Zeug herumgeworfen. Vielleicht stammt es von irgendwelchen Scherzartikeln – wer weiß. Auf alle Fälle hat er was davon abgekriegt. Er hat es weggewischt, übersah aber, was in die Aufschläge gefallen war. Und das blieb dort.«
    »Okay. Noch was?«
    »Hm, nein. Nichts, was das Beweismaterial betrifft.«
    »Was dann?«
    »Erinnerst du dich an den Typ von OK, den du gestern abend vom Schuppen aus angerufen hast.«
    »Carbone?«
    »Ja, Dominic Carbone. Nun, er kam heute im Labor vorbei. Er fragte mich, was wir gestern abend gefunden hätten.«
    Boschs Augen verdunkelten sich. Er sagte nichts, und Donovan fuhr fort.
    »Er sagte, er wäre wegen anderer Sachen hier und sei nur etwas neugierig. Aber ich weiß nicht, Harry. Es schien mehr als bloße Neugier zu sein.«
    »Ich versteh, was du meinst. Wieviel hast du ihm erzählt?«
    »Bevor er mißtrauisch wurde und mich fragte, was er wollte, hab ich rausgelassen, daß wir auf der Jacke Fingerabdrücke gefunden haben. Tut mir leid, Harry. Aber ich war stolz darauf. Es ist selten, daß man

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