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Das Cottage im Wald

Das Cottage im Wald

Titel: Das Cottage im Wald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo
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wurden in kleinstem Kreis abgehalten. Nur John und Liz waren eingeladen. In Johns Haus stießen alle vier mit Champagner auf die Zukunft des Brautpaares an. Carin hatte, was Seans Bruder betraf, Bedenken geäußert. Was würde der wohl sagen, wenn er von Seans heimlicher Hochzeit erfuhr? Sean hatte jedoch darauf bestanden, niemanden einzuweihen und die ganze Feier ohne viel Aufhebens vonstatten gehen zu lassen.
    Carin hatte ihre Mutter auf den Scilly-Inseln angerufen, um sie zur Hochzeit einzuladen. Sie hatte sich sehr gefreut, musste jedoch ablehnen, da sie ihrer schweren Arthrose wegen eine so lange Reise nicht auf sich nehmen konnte. “Aber du musst deinen Sean unbedingt mal mitbringen”, hatte sie Carin gebeten.
    Nun befanden sich Carin und Sean auf dem Weg zu seinem Haus, das in einem Vorort südlich von Dublin lag. Während der Fahrt wurde nur über belanglose Dinge gesprochen. Carins Blick fiel auf den Ring an ihrem Finger. Ich bin zwar jetzt Seans Frau, aber ich merke nichts davon, dachte sie betrübt.
    Sie hatte gehofft, er würde sich ändern, wenn sie erst einmal verheiratet wären. Stattdessen aber hatte sich die Kluft zwischen ihnen eher noch vertieft. Carin blickte Sean verstohlen an. Sie liebte ihn, und doch war er für sie ein Fremder geblieben. Merkte er denn nicht, wie sehr seine abweisende Haltung sie verletzte?
    Ein freundliches Lächeln, ein liebes Wort war alles, was Carin sich wünschte. Vielleicht war diese Hochzeit ja doch der größte Fehler ihres Lebens gewesen.
    “Ich weiß überhaupt nicht, wie es bei dir zu Hause aussieht”, begann sie, um das beklemmende Schweigen zu durchbrechen. “Du hast mir noch gar nichts erzählt.”
    Sean blickte sie an, und Carin fügte lächelnd hinzu: “Ich hoffe, ich muss nicht gleich anfangen zu putzen, wenn wir dort ankommen.”
    Insgeheim hatte sie gehofft, Sean würde mit ihr Flitterwochen machen, vielleicht auf einer tropischen Insel, wo sie endlich Gelegenheit hätten, einander näher zu kommen. Ihn darauf anzusprechen hatte sie jedoch nicht gewagt. Als er ihr dann sagte, sie würden direkt nach Hause fahren, hatte sie ihre Enttäuschung verborgen und sich ohne Widerrede gefügt.
    Sean lächelte amüsiert. “Es ist für alles gesorgt, du brauchst dich um nichts zu kümmern. Das Haus selbst ist brandneu, ein riesiges Anwesen in einem Nobelviertel. Es war Josies Idee, es zu kaufen.”
    “Wir könnten es verkaufen und woanders hinziehen”, schlug Carin vor. “Vielleicht könnten wir auf dem Land leben. Natürlich nicht allzu weit weg von Dublin, wegen deiner Arbeit”, fügte sie rasch hinzu. Sean hatte ihr erzählt, dass sein Unternehmen im Zentrum von Dublin lag. “So ein altes Steincottage würde mir schon gefallen.”
    Sean kniff die Augen zusammen, und sein Gesicht nahm einen seltsamen Ausdruck an. “Wirklich?”
    Carin nickte. “Ich habe London mit seinem Betondschungel gehasst. Damals habe ich es oft bereut, von Dorset weggegangen zu sein. Unser Haus war auch aus Stein, und es war wunderschön.”
    “Meine Eltern lebten in einem alten Cottage im Wicklow County”, sagte Sean, und Carin war froh, dass die Spannung sich endlich zu lösen begann. “Columbine Cottage hieß es. Es war sehr schön dort, so ruhig und friedlich, aber Josie gefiel es dort nicht. Sie wollte in der Stadt leben.”
    Und dann hat er ihretwegen alles aufgegeben, dachte Carin. Allem Anschein nach hatten die beiden wirklich nicht viel gemeinsam gehabt. Wahrscheinlich hat Josie ihm anfangs nur etwas vorgespielt, ihn solange um den Finger gewickelt, bis sie schließlich mit ihm verheiratet war. Danach hat sie dann ihr wahres Gesicht gezeigt.
    Aber ich werde dafür sorgen, dass Sean wieder glücklich wird, nahm Carin sich fest vor. Jeder Tag soll ihm Liebe und Freude bringen. Sie wollte all das für ihn sein, was er von einer Frau erwartete: warmherzig, liebevoll und sinnlich. Und die Liebe und das Glück, das sie ihm gab, würde auf sie zurückstrahlen, davon war sie überzeugt.
    Sean parkte den Wagen vor einem großen roten Backsteingebäude in einer Sackgasse. Alle Häuser lagen weit genug auseinander, sodass die Nachbarn sich nicht gegenseitig in das Grundstück sehen konnten. Das Anwesen war viel größer, als Carin es sich vorgestellt hatte, mit einer breiten Einfahrt und gepflegtem englischen Rasen. Sie konnte es kaum erwarten, das Haus von innen zu sehen.
    Als sie in die geräumige Diele traten, fiel ihr Blick auf eine große Eichentruhe, auf der eine Vase mit

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