Das Dalai-Lama-Prinzip fuer Kollegen
öffnen die Augen, bleiben aber noch sitzen und fühlen nach, wie es Ihnen geht. Was hat sich im Vergleich zu Ihrer Verfassung vor der Meditation verändert? Hat sich etwas an Ihren Gefühlen verändert?
Zu Beginn werden Sie es wahrscheinlich kaum länger als eine Minute schaffen, sich auf Ihren Atem zu konzentrieren. Machen Sie sich nichts daraus und lassen Sie sich nicht entmutigen. Mit der Zeit werden Sie Ihre Konzentration steigern können, der entspannende und klärende Effekt der Meditation wird größer werden.
Konflikte und Auseinandersetzungen – Probleme bei der Zusammenarbeit lösen
In meinem Arbeitsleben habe ich schon eine Vielzahl von Konflikten erlebt. Häufig handelte es sich um Konflikte, die in der Zeitschriftenbranche bereits vorprogrammiert sind: Grafiker und Texter haben oftmals nicht die gleiche Meinung über die Gestaltung eines Artikels, Lektor und Autor sind sich nicht einig über die Qualität eines Textes. Verlagsleitung und Redaktion haben unterschiedliche Ansichten über die Einbindung von Werbung in redaktionellen Strecken. Aber das waren in der Regel leicht lösbare Fälle. Schwieriger wurde es, wenn hierarchische Fragen ins Spiel kamen. Und am schwierigsten, wenn unterschiedliche Persönlichkeiten aufeinandertrafen, die trotz der Notwendigkeit zusammenzuarbeiten einfach nicht » miteinander konnten«.
Über mehrere Jahre habe ich mit einem Chefredakteur zusammengearbeitet, dessen Charakter und Fähigkeiten eine Reihe von gravierenden Defiziten aufwiesen und über dessen Launenhaftigkeit und cholerischen Aussetzer mit ihm auch nicht zu reden war. Solche zwischenmenschlichen Konflikte ziehen sich oftmals über Monate und Jahre hin, bis einer der Kontrahenten die Abteilung oder das Unternehmen verlässt. Ich hatte das Glück, dass es auch in meinem Fall so war: Jener Chefredakteur verließ das Unternehmen.
Der Arbeitsplatz als Minenfeld
Dass die Chemie nicht stimmt, merkt man gleich zu Beginn einer Zusammenarbeit. Aber oft hängt es nur von Kleinigkeiten, oberflächlichen Stimmungen oder Gefühlen ab, ob ein solcher Konflikt sich weiter verschärft. Mir geht es in dieser Hinsicht wie vielen Menschen: Habe ich gut geschlafen, bin entspannt und guter Laune, können mich die Anforderungen meines Jobs nicht aus dem Lot bringen, und es gelingt mir, für offene Fragen und Kritikpunkte schnell eine harmonische Lösung zu finden. Doch das ist eben nicht jeden Tag so. An manchen Tagen reicht schon eine Kleinigkeit, dass ich mich gestresst fühle. Ein Mitarbeiter, dem man schon zum wiederholten Mal das Gleiche erklärt, ein unzufriedener Kunde, der besänftigt werden muss, ein Fehler in der Controllingabteilung, der zu vermeiden gewesen wäre– schon kocht der Ärger hoch.
Im ersten Moment ist man geneigt, den Frust einfach rauszulassen, dem Ärger sofort Ausdruck zu verleihen. Das kann dem Problem allerdings neue Nahrung geben, weil man schnell in eine Auseinandersetzung gerät, da man nicht die richtigen Worte findet und statt auf der Sachebene auf der Beziehungsebene kommuniziert. Oft hat man sich mit dem Konfliktpartner gar nicht richtig auseinandergesetzt, hat nicht wirklich zugehört, was er zu sagen hat. Missverständnisse sind eine der häufigsten Quellen für Auseinandersetzungen, die durchaus zu langwierigen Konflikten führen können, wenn die Parteien nicht in der Lage sind, sich darüber auszutauschen. Umgekehrt ist es genauso schädlich, Gefühle unausgesprochen zu lassen. Wird das negative Gefühl unterdrückt, wird es sich an anderer Stelle Platz machen.
Worum dreht sich der Konflikt, und wer ist daran beteiligt?
Am Anfang jeglicher Konfliktlösung steht die Analyse, worum es bei einem Konflikt eigentlich geht. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Konflikttypen sowie Arten der Unterscheidung, zum Beispiel nach der Zahl der Konfliktparteien. Dabei unterscheidet man prinzipiell zwischen drei Konfliktkonstellationen: dem Paar-Konflikt, dem Dreiecks-Konflikt und dem Gruppen-Konflikt. Beteiligt sind also zwei Personen, drei Personen oder eine größere Anzahl von Menschen. Wie viele Personen am Konflikt beteiligt sind, kann auch von der Dauer des Konflikts abhängen. Je länger ein Konflikt andauert, desto mehr Menschen kann er involvieren.
Im Büroalltag ist ein Paarkonflikt oft der Beginn eines Dreiecks- oder auch eines Gruppenkonflikts. Zunächst wird eine befreundete Kollegin, vielleicht auch der Chef mit einbezogen, um die eigene Position zu stärken. Führt dies
Weitere Kostenlose Bücher