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Das Dalai-Lama-Prinzip fuer Kollegen

Das Dalai-Lama-Prinzip fuer Kollegen

Titel: Das Dalai-Lama-Prinzip fuer Kollegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Dornieden , Stefan Rieß
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neuem Druck und Ängsten führt. Oft kommt es im nächsten Schritt zu psychischen und physischen Erkrankungen, die im schlimmsten Fall zur Erwerbsunfähigkeit, ja sogar zum Selbstmord führen können. Dass regelmäßige feindselige Angriffe nicht allein negative Gefühle und starke Verunsicherung bei den Betroffenen auslösen, sondern sich nachhaltig auf ihr Arbeits- und Leistungsverhalten auswirken, bestätigen 98,7 Prozent der deutschen Mobbing-Opfer und nennen als häufigste Folgen Demotivation, starkes Misstrauen, Nervosität, sozialen Rückzug, Ohnmachtsgefühle, innere Kündigung, Leistungs- und Denkblockaden, Selbstzweifel, Angstzustände und Konzentrationsschwächen. Diese gravierenden Einbußen, was die Arbeitsqualität betrifft, ziehen häufig eine Versetzung oder gar Kündigung nach sich.
    Gibt es das typische Mobbing-Opfer?
    Mobbing-Opfer lassen sich nicht über einen Kamm scheren, aber sie teilen gewisse Gemeinsamkeiten. Oft werden Menschen gemobbt, die irgendwie » außerhalb der Norm« stehen, zum Beispiel weil sie ungewöhnlich aussehen, sich auffallend kleiden, » komisch« sprechen oder eine Behinderung haben. Offenbar hat eine ganze Reihe von Menschen das Bedürfnis, sich von jedem, der » anders« ist, abzugrenzen. An dieser Stelle muss aber auch darauf hingewiesen werden, dass nicht alle alltäglichen Spannungen am Arbeitsplatz in die Schublade Mobbing gehören. Es gibt aber deutliche Unterschiede: Normale Kritik bezieht sich auf das Verhalten, nicht auf die Person. Normale Späße lassen andere mitlachen und zerstören nicht das Ansehen einer Person. Und bei einem normalen Streit sind sich zwei Menschen ebenbürtig, keiner ist nur Täter und der andere nur Opfer.
    Wenn von der sogenannten Opfer-Mentalität beim Mobbing die Rede ist, bezieht sich das auf Menschen, die Schwierigkeiten haben, eigenverantwortlich zu handeln, sich gegenüber anderen durchzusetzen, klare Grenzen zu setzen und für sich selbst einzustehen– Wesenszüge, die diese Menschen unbewusst durch ihre Sprache und Körpersprache ausdrücken. Personen mit dieser Ausstrahlung sind die bevorzugten Opfer der Mobber. Checken Sie anhand der folgenden Liste, ob Sie in dieses Raster fallen.
    Checkliste Mobbing: Wie gefährdet sind Sie?
Wenn Sie jemanden ansprechen wollen, kommt keine Reaktion.
Kontaktversuche werden abgeblockt.
Ihre Kolleginnen und Kollegen weigern sich, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.
Sie werden beschimpft.
Es wird Kritik an Ihrer Arbeit geäußert.
Ihre Kollegen reden in einem unfreundlichen Umgangston mit Ihnen.
Ihre Entscheidungen werden infrage gestellt.
Ihre Arbeitsergebnisse werden manipuliert, um Ihnen Schwierigkeiten zu bereiten.
Entscheidungen werden ohne Sie getroffen.
Ihnen werden absichtlich falsche Auskünfte erteilt.
Sie werden bei Vorgesetzten angeschwärzt.
Sie erhalten Aufgaben, die weit unter Ihrem eigentlichen Können liegen.
Sie werden lächerlich gemacht.
Es wird der Verdacht geäußert, dass Sie psychisch krank sind.
Es sind Gerüchte über Sie im Umlauf.
Hinter Ihrem Rücken wird schlecht über Sie gesprochen.
    Je mehr Fragen Sie mit Ja beantworten, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie an Ihrem Arbeitsplatz gemobbt werden.
    Buddhistische Prinzipien, um dem Problem Mobbing zu begegnen
    Wie können Sie sich nun aber wehren, wenn Sie zu dem von Mobbing gefährdeten Personenkreis gehören? Wie können Sie mit den Mobbern fertig werden? Bevor Sie sich mit den Menschen, die Sie mobben, auseinandersetzen, müssen Sie lernen, sich mit dieser für Sie extrem unangenehmen Situation auseinanderzusetzen. Auch hier gilt wieder: Sie müssen bei sich selbst anfangen. Das mag auf den ersten Blick paradox klingen, schließlich sind Sie ja nicht daran schuld, dass Sie gemobbt werden. Das ist richtig– aber denken Sie an das buddhistische Prinzip der Selbstverantwortung (siehe Seite 69): Jeder gestaltet sein Schicksal selbst, und deshalb muss jeder sein Leben selbst in die Hand nehmen und bei Problemen nicht in der Schuldzuweisung auf » die Schuldigen« verharren.
    Wie jedes andere Problem betrifft Mobbing in erster Linie Sie und nicht den Mobber. Bei Ihnen entstehen negative Gefühle wie Selbstzweifel, Ohnmacht, Ängste, Misstrauen oder Wut. Deshalb müssen Sie sich fragen, wie Sie damit umgehen und wie Sie diese störenden Gefühle in den Griff bekommen. Mit Schuldzuweisungen allein ist bei Mobbing nichts erreicht, und wenn Sie einen Mobber loswerden, könnte bald wieder ein neuer Angriff auf Ihre

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