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Das Dampfhaus

Das Dampfhaus

Titel: Das Dampfhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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beschriebenen Einrichtung von einem Ufer zum anderen.
    Mit Mathias Van Guitt’s Zuge ging das freilich nicht so leicht von statten. Hierzu mußte eine Fähre benutzt werden, mittelst der die Käfige einer nach dem anderen über die beiden Flüsse geschafft wurden. Wenn diese Ueberführung auch einige Zeit in Anspruch nahm, so verursachte sie wenigstens keine Schwierigkeiten. Der Händler befand sich nicht zum ersten Male in ähnlicher Lage, und seine Leute hatten schon auf dem Wege zur Himalaya-Grenze verschiedene Flüsse überschreiten müssen.
    Kurz, wir erreichten ohne nennenswerthen Zwischenfall am 17. September die Eisenbahn von Delhi nach Allahabad, etwa hundert Schritte von der Station Etawah.
    Hier sollte der ganze Zug in zwei Theile zerlegt werden, die jeder einen eigenen Weg einschlagen sollten.
    Während der erste die Richtung nach Süden weiter inne hielt, um durch das ausgedehnte Gebiet des Königreichs Scindia nach den Vindhyas und der Präsidentschaft Bombay zu gelangen, sollte der andere Theil auf die Frachtwagen der Bahn verladen, erst nach Allahabad geschafft und von da auf der Eisenbahn nach Bombay nach der Küste des Indischen Meeres befördert werden.
    Wir hielten also an und bereiteten uns vor, die Nacht an jener Stelle zuzubringen. Am nächsten Tage, wenn der Händler sich nach Südosten wendete, sollten wir, jenen Weg ziemlich in rechtem Winkel durchschneidend, etwa längs des 77. Meridians weiterziehen.
    Zu derselben Zeit, als Mathias Van Guitt sich von uns trennte, entließ er auch einen Theil seines jetzt nicht mehr erforderlichen Personals. Mit Ausnahme zweier Hindus zur Besorgung der Käfige während einer zwei bis drei Tage nicht überdauernden Reise, brauchte er ja Niemand mehr. Im Hafen von Bombay, wo ihn ein für Europa segelfertiges Schiff erwartete, angekommen, mußte er seine Waare ja durch die gewöhnlichen Hilfsarbeiter an Bord bringen lassen. Hierdurch wurden also einige der Chikaris dienstfrei und unter anderen auch Kâlagani.
    Der Leser weiß, wie und warum wir mit diesem Hindu besonders verknüpft waren, da er sowohl dem Oberst Munro, wie dem Kapitän Hod so ersprießliche Dienste geleistet hatte.
    Als Mathias Van Guitt nun seine Leute verabschiedet, glaubte Banks zu bemerken, daß Kalagaul nicht recht wußte, was er beginnen sollte, und er fragte denselben also, ob es ihm passen könne, uns bis Bombay zu begleiten?
    Nach kurzer Ueberlegung nahm Kalagaul das Anerbieten des Ingenieurs an, und Oberst Munro drückte Jenem seine Befriedigung darüber aus, daß er ihm jetzt doch ein wenig nützen könne. Der Hindu trat demnach in das Personal des Steam-Houses ein, was uns, bei seiner Kenntniß dieses Theiles von Indien, nur von Vortheil sein konnte.
    Am nächsten Morgen wurde das Lager aufgehoben. Wir hatten ja keine Ursache, hier länger zu verweilen. Der Stahlriese stand unter Dampf. Banks gab Storr Anweisung, sich bereit zu halten.
    Jetzt war nichts mehr zu thun übrig, als von unserem Freunde, dem Lieferanten, Abschied zu nehmen. Von unserer Seite ging das ziemlich einfach, von der seinigen natürlich weit theatralischer zu.
    Die Dankesbezeugungen Mathias Van Guitt’s für den Dienst, den Oberst Munro ihm geleistet, nahmen nothwendiger Weise eine möglichst erweiterte Form an. Er »spielte« diesen letzten Act ganz vorzüglich und war in der großen Abschiedsscene geradezu vollkommen.
    Durch eine Bewegung der Muskeln des Vorderarmes versetzte er seine rechte Hand in Pronation, so daß die Hohlhand nach der Erde gerichtet war. Damit wollte er ausdrücken, daß er hienieden niemals vergessen werde, was er Oberst Munro verdanke, und daß, wenn die Dankbarkeit auch aus dieser Welt verbannt würde, diese doch noch ein letztes Asyl in seinem Herzen finden solle.
    Mittelst einer entgegengesetzten Bewegung brachte er die Hand wieder in die Supination, das heißt er wendete die Hohlhand nach oben und streckte diese nach dem Zenith empor. Das bedeutete, daß selbst dort oben diese Gefühle nie in ihm erlöschen würden und keine Ewigkeit im Stande sei, ihn von seiner eingegangenen Verbindlichkeit zu befreien.
    Oberst Munro dankte Mathias Van Guitt nach Gebühr, und wenige Minuten später war der Lieferant für die Häuser von Hamburg und London unseren Augen entschwunden.

Siebentes Capitel.
Der Uebergang über die Betwa.
    Heute, am 18. September, war unsere Position in Bezug auf den Punkt der Abreise, den Halteplatz und unser Ziel genau folgende:
    1. Von Calcutta tausenddreihundert

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