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Das Ding vom Mars

Das Ding vom Mars

Titel: Das Ding vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Grinnell
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Aufregung gelernt hatte, wiederholen, um es mir einzuprägen. Ich prüfte die elementarsten Steuervorgänge, zog weite und enge Bogen nach beiden Seiten, stieg in die Höhe und ließ mich fast bis auf die Oberfläche des Pluto absacken, verringerte die Geschwindigkeit und beschleunigte das Schiff, daß mir fast der Atem verging. Schließlich befestigte ich einige Kontakte wieder an dem Knopf und schuf mir so einen Steuerknüppel.
    Ich zog ungefähr hundert Meilen über dem Pluto meine Bahn. Nachdem ich das Schiff unter meiner Kontrolle hatte, konnte ich mit ungeteilter Aufmerksamkeit das Land unter mir beobachten. Es war keine Welt, die zum Verweilen einlud. Nicht. einmal die primitivste Flechte bedeckte die kalte Masse aus Felsen und grauem, trockenem Sand.
    Einmal überquerte ich einen Ozean aus gefrorenem Gas – eine endlose, blanke Fläche, die nur von vereinzelten Rillen unterbrochen wurde, als hätten Meteore ihre Spuren hinterlassen. In diesem Ozean sah ich mich selbst, sah das Firmament und den endlosen Raum über mir sich spiegeln. Die Masse, die glatt und bewegungslos unter mir lag, hatte eine Temperatur, die nur wenige Grade über dem absoluten Nullpunkt lag und bei der, wie die Physiker erklären, jede molekulare Bewegung erstarrt.
    Hinter diesem Ozean erstreckte sich eine weite Region aus Sandwüsten, die Klüfte und tiefe Spalten durchfurchten.
    Stunden flog ich über diese Landschaften, die alle den gleichen Eindruck absoluter Unwirtlichkeit vermittelten. Ich mußte bald den halben Pluto überquert haben, als mir ein fahles Licht entgegenleuchtete.
    Vorsichtshalber vergrößerte ich meine Höhe. In einem breiten Tal sah ich eine von gelbem Licht durchleuchtete große Kuppel liegen. Vor meinen Augen lagen die Schiffe und das Standquartier der Invasoren vom Altair.
    Als ich das Tal überquerte, leuchteten Feuerbälle in meiner Nähe auf.
    Ich lag unter Beschuß.
    Die Geschöpfe vom Altair hatten in meinem Schiff ein Fahrzeug ihrer Gegner erkannt und richteten ihre Handlungen entsprechend ein. Sie wollten mich abschießen.
    Ich erhöhte meine Geschwindigkeit und hatte bald das Tal hinter mir gelassen. Dann prüfte ich die Reaktionen meines Schiffes und fand, daß es keine Schäden davongetragen hatte.
    Aber ich wußte, daß meine Vergnügungsreise über den Pluto ihr Ende gefunden hatte. In meiner Phantasie sah ich die schwarzen Raketen starten und meine Verfolgung aufnehmen. Ich mußte so schnell wie möglich einen geschützten Platz aufsuchen und mich vor den Altairbewohnern verstecken.
    Zwei Armeen rangen bereits um die Beherrschung eines Sonnensystems. Eine dritte Armee hatte den Schauplatz betreten. Sie bestand aus einem Mann – mir.
     
13. Kapitel
     
    Ich flog so niedrig, wie ich es mit meiner Sicherheit vereinbaren konnte. Ein Risiko wollte ich nicht eingehen – der primitive Steuermechanismus erlaubte keine Wagnisse. Ein einziger, zu spät entdeckter Berggipfel konnte mich zum Scheitern bringen. Wie viele Flugzeuge waren schon auf die gleiche Art abgestürzt.
    Ein Bergrücken lag zwischen mir und den feindlichen Lagern. Für kurze Zeit war ich vor einem Beschuß gesichert.
    Eine von Klüften und Spalten zerrissene Landschaft lag unter mir. Ich verringerte meine Geschwindigkeit und ging tiefer. Nur noch wenige Meter trennten mich von der Oberfläche des Pluto. Eine lange, öde Fläche kam in Sicht. Gefährliche Täler konnte ich in meinem Gesichtsfeld nicht wahrnehmen. Diese Chance konnte ich nicht ausschlagen. Ich verlangsamte die Geschwindigkeit noch mehr und setzte das Schiff in einem flachen Winkel auf.
    Das Schiff rutschte in wilden Sprüngen über die Felsen, das schleifende, knirschende Geräusch ließ mein Herz heftig schlagen. Jeden Moment erwartete ich, daß der Boden unter mir aufriß. Aber er hielt dieser Belastung stand.
    Unbeschädigt kam das Schiff zum Stillstand. Ich war keine Sekunde zu früh gelandet, denn als ich nach oben blickte, sah ich drei glänzende Lichtpunkte über den kalten, luftleeren Himmel gleiten. Die ersten Aufklärungsraketen vom Altair-Lager zogen über mir hinweg, ohne mein Schiff zu entdecken.
    Ich schloß meinen Raumanzug, befestigte den neu aufgefüllten Lufttank und schaltete alle Heizeinheiten an, die vorhanden waren. Dann betrat ich den Pluto.
    Mein Gewicht war normal und bestätigte die Annahme der Astronomen, daß dieser dunkle Planet die Größe der Erde besitzt.
    Vorsichtig stieg ich über scharfkantige Steine, spitze Felsbrocken und setzte mich

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