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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Feinde der Versuchung nicht widerstehen könnten, endlich die so lang aufgeschobene Abrechnung vorzunehmen. Hätten sie nur die Wahrheit geahnt …
    Jetzt zählte nur noch die Tatsache, daß McCracken nach Kuba gelockt worden war, um einen Job zu tun, den irgend jemand erledigt haben wollte. Marokow hatte erwähnt, er sei für eine CIA-Abteilung tätig. Vielleicht hatte er keinen Wert mehr für die dortigen Kissenfurzer gehabt, und das war ihre Weise gewesen, ihm ihren Dank zu zeigen. Blaine in diese Sauerei hineinzuziehen, war ein Fehler gewesen, den sie noch bereuen sollten.
    McCracken bog von der Hauptstraße ab, und das Fahrzeug holperte durch eine Reihe von Gassen. Er hoffte, daß er der Verstärkung, die die Milizionäre bestimmt vom Hotel aus alarmiert hatten, zuvorkommen konnte. Die Fahrt verlief ohne Zwischenfälle, und Blaine wurde ruhiger, als die schlecht asphaltierte Ausfallstraße schließlich auf den letzten Streckenabschnitt zum Flugplatz mündete.
    Plötzlich trat er brutal auf die Bremse, die Reifen quietschten, der Wagen kam am Straßenrand zum Stehen.
    Genau vor ihm versperrte auf einer kleinen Anhöhe ein quer geparkter Schützenpanzer den Weg. Blaine sah Uniformierte im Gelände in Deckung gehen und die Waffen feuerbereit machen. Er wendete das Fahrzeug und sah in einem halben Kilometer Entfernung zwei mit Soldaten bemannte LKWs heranrasen.
    Schon hatte er sich damit abgefunden, sich mit Hilfe der im Jeep montierten MGs durchschlagen zu müssen, da drang von fern ein Surr- und Brummgeräusch an seine Ohren. Es war ein altbekannter, halb vergessener Klang, so unwahrscheinlich wie der Anblick, der sich ihm nun vom Westen her bot.
    Ein alter Transporthubschrauber des Typs Helio-Courier, den er seit der Zeit in Vietnam nicht mehr gesehen hatte, orgelte von der Bergkette herab und senkte sich zur Landstraße. Das war keineswegs die zu seiner Abholung bestellte Maschine und genausowenig der richtige Pilot. Helio-Courier-Hubschrauber waren in Vietnam verwendet worden, um Operation Phönix-Kämpfer an unmögliche Einsatzorte zu befördern, und ebenso, um sie wieder herauszubringen. Dabei war ihr Tiefflugvermögen und die Fähigkeit, praktisch keine Landefläche zu brauchen, ausschlaggebend gewesen; sie hatten viele Leben gerettet, und ihre Piloten – wie der berühmte Harry Lime – galten damals als so wahnsinnig wie die Männer, die sie transportierten.
    Der Helio-Courier schien in der Höhe zu verharren, dann schwebte er senkrecht nach unten. Mit lautem Heulen zerteilten die Rotorblätter die Luft. Die Maschinengewehre in den seitlichen Stummeltragflächen knatterten, schossen dicht vor den LKWs, die auf Blaine zurollten, Asphaltbrocken aus der Straße. Der vordere Laster schwenkte zur Seite, um dem Kugelhagel auszuweichen, und wurde vom nachfolgenden Transporter gerammt. Blaine sah beide LKWs in den Straßengraben rauschen, während hinter ihm die Milizionäre zurück zu ihrem Schützenpanzer liefen, um die Verfolgung aufzunehmen.
    Aber der Helio-Courier sank rasch abwärts und landete nur zwei Meter neben McCrackens Wagen auf der Straße, als käme überraschend ein alter Freund zu Besuch. Die Cockpit-Luke öffnete sich und gab den Blick auf einen Mann frei, der ein Polyester-Hawaiihemd mitsamt Blütenkette trug.
    Das konnte doch nicht wahr sein!
    Und doch sah Blaine es mit eigenen Augen.
    »Zur Stelle, Captain!« brüllte Harry Lime zu McCracken heraus, mimte spaßhaft einen zackigen Gruß. »Jetzt aber flott an Bord.«
    Blaine zwängte sich ins Cockpit und auf den Copilotensitz und fügte sich in die Zuschauerrolle. Der Wind kräuselte leicht Harrys Blütenkette, fuhr unter sein bauschiges Hawaiihemd und blähte es, bis Blaine die Luke zuknallte. Anschließend schaute er zu, wie Harry die alte Mühle routiniert durchstartete und über die verunglückten LKWs hinwegsteuerte, während das MG des Schützenpanzers den Helikopter unter Beschuß nahm. Falls die Kugeln Harry Lime beunruhigten, ließ er sich nichts anmerken. Abgebrüht flog er so dicht über den Baumwipfeln, daß Zweige den Lack an der Rumpfunterseite des Helio-Couriers zerkratzten, und steuerte ihn im Zickzackkurs, bis er zur Atlantikküste gelangte. Dort beschleunigte er den Helikopter auf maximale Geschwindigkeit und überquerte das Meer so tief über dem Wasserspiegel, daß Gischt gegen die Cockpitscheiben spritzte.
    »Du fliegst besser denn je, Harry.«
    Lime bemühte sich zu lächeln, wurde beinahe rot, schob eine

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