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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Anschließend hatten die Truppmitglieder nacheinander – in versetzten Abständen, um die Folgen eines Hinterhalts zu minimieren – durch den Flur ins Foyer stürmen sollen.
    Der Zug an den Türgriffen und damit an der Kordel, die die Tür mit den Acetylentanks verband, hatten die Behälter umkippen und die Stufe hinunterrutschen lassen. Die Kante mit den von Johnny Wareagle schon weitgehend gelockerten Ventilen war auf die Bücher gekippt.
    Mit lautem Fauchen entwich der in den Behältnissen angestaute Druck, die Tanks wuchteten mit heftigem Ruck vorwärts, ihr dampfender Inhalt schwappte heraus und floß zusammen. Ein paar der vorderen Männer drückten unwillkürlich die Abzüge ihrer M-16-Gewehre durch. Sofort lieferten Hitze und Mündungsfeuer den Funken, den es zur Entzündung brauchte.
    Die Detonation erschütterte das gesamte Schulgebäude, und ein langer Riß lief durch den Korridor. Flammen loderten in die Höhe. Auf die heiße, blaue Glut, die sich rasch orangerot färbte, prasselte die Decke herab. An beiden Seiten des Flurs barsten die Mauern und stürzten ein. In dem Krachen und Rumpeln gingen die Schreie der Opfer unter. Eine Druckwelle erhitzter Luft erreichte McCracken sogar im Obergeschoß, und er schnappte nach Luft, taumelte fast zu Boden. Er lehnte sich kurz zum Verschnaufen an die Wand, bevor er weiterlief.
    »Trupp Zwei!« schrie Sinclair ins Funkgerät. »Trupp Zwei, melden Sie sich! Trupp Zwei, wo stecken Sie?«
    Das Feuer, das den Mittelabschnitt des langgestreckten Nebengebäudes verschlang, gab ihm die Antwort. Womit McCracken auch zugeschlagen haben mochte, es hatte den Trupp vollzählig erwischt.
    »Einsatzleitung! Einsatzleiter, bitte melden!«
    Sinclair hob das Funksprechgerät wieder an die Lippen. »Trupp Drei, hier spricht die Einsatzleitung.«
    »Was zum Teufel ist da eigentlich los? Irgendwelche dicken Knaller haben das Gebäude demoliert.«
    »Wo sind Sie, Trupp Drei?«
    »Wir nähern uns dem Hauptflügel … Wir sind fast an der Bücherei.«
    »Seien Sie äußerst vorsichtig, Trupp Drei. Ich wiederhole, höchste Vorsicht ist …«
    »Verdammt noch mal, was …«
    »Trupp Drei?!«
    »Scheiße …! Feuer! Feuer frei!«
    »Trupp Drei, was geht da vor?«
    Sinclair hörte neue Schreie, und das Funksprechgerät in seiner Hand zitterte.
    Die Schutzbrille ordnungsgemäß aufgesetzt, sprühte Johnny Wareagle den Inhalt des Feuerlöschers auf die Schwefelsäure, die er gleichmäßig auf den Fußboden des Flurs ausgegossen hatte. Ehe er den Auslöser betätigte und die Löscherfüllung hervorspritzen ließ, hatte er abgewartet, bis sämtliche Angreifer mit den Stiefeln durch die Säure getrampelt waren.
    Die Plötzlichkeit der Wirkung überraschte selbst Johnny. Weiße Wolken stiegen auf, die wie gewöhnlicher Dampf aussahen, aber toxische Dünste verbreiteten. Sobald Johnny den Dampf die Füße des Sturmtrupps umwehen sah und umzischen hörte, suchte er Deckung im Türrahmen zur Bibliothek.
    Die Männer fingen an zu taumeln, griffen in höchster Qual nach ihren Augen und rieben sie sich verzweifelt. Erst stießen sie gellende Schreie aus, aber rasch klangen ihre Stimmen heiser, weil die beißendscharfe Verbindung ihnen die Schleimhäute wegbrannte. Vom Eingang der Bücherei aus beobachtete Johnny, daß einige sich ins Gesicht krallten, als wollten sie das verätzte Fleisch herunterreißen.
    Weiter hinten hatten einige wieder so weit die Orientierung, daß sie wilde Feuerstöße auf die Bibliotheksfenster abgaben, um Johnny zu erledigen. Wareagle hielt ein Feuerzeug an die Zündschnur einer Rohrbombe und warf sie einem Trio entgegen, das auf die Tür zurannte.
    Die Bombe fiel auf den Fußboden, rollte ein Stück weit und explodierte mit grellweißer Glut, die zwei der Männer rückwärtsschleuderte. Bücherregale brachen zusammen. Einer der Verletzten schrie noch aus vollem Hals, da schwang sich der dritte Mann zur Tür herein und feuerte pausenlos aus seinem Sturmgewehr. Johnny ließ sich fallen und kugelte sich beiseite. Gleichzeitig schoß er aus seiner Desert-Eagle-Pistole, bis ein Knacken anzeigte, daß er das Magazin geleert hatte. Der Mann sackte vornüber zu Boden, Blut spritzte auf die Glastür hinter ihm.
    Wareagle rappelte sich auf und lief zur rückwärtigen Tür der Bibliothek.
    »Trupp Drei! Trupp Drei …!«
    Als klar war, daß er keine Antwort mehr erhalten würde, wußte Sinclair, daß es nun galt, seinen letzten Trumpf auszuspielen.
    »Trupps Vier und Fünf,

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