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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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verwehren. Und dabei konnte der Doppeltank, den Johnny Wareagle aus dem Werkraum angeschleppt hatte, bestimmt von großem Nutzen sein.
    »Acetylen«, sagte Blaine, während er die Tanks betrachtete.
    Johnny hatte die Tanks an die Ecke des Flurs gestellt, an der der rechte Gebäudeflügel ins Foyer mündete. Vom oberen Absatz der Treppe aus, die ins Obergeschoß führte, waren die Behälter sichtbar, nicht jedoch – und das war wichtiger –, vom Haupteingang aus, der sich rechts befand, direkt neben dem Sekretariat.
    Wareagle zog einen Hammer aus der Gesäßtasche und fing an, die Ventile des Doppeltanks sorgsam lockerzuklopfen. Zu schwaches Hämmern hätte zu lange gedauert. Zu kräftiges Klopfen hätte sie zu früh geöffnet. Bald hatte Johnny seinen Rhythmus gefunden, und das Klingklang-klingklang hallte nicht lauter als das Ticken einer Uhr durchs Foyer.
    »Noch ein tüchtiger Schlag, und sie gehen auf, Blainey«, sagte er, als McCracken mit zwei dicken Wörterbüchern aus der Schulbücherei zurückkehrte.
    Blaine sah den Flur entlang, der zur Bibliothek und zum Nebengebäude führte. Am anderen Ende des Flurs, vielleicht neun oder zehn Meter entfernt, ging es über eine Stufe hinunter zu einer zweiflügeligen Tür. Wer das Gebäude von der Seite aus über den Flur betreten wollte, mußte durch diese Tür.
    Johnny schaute in dieselbe Richtung und vollzog Blaines Gedankengänge mühelos nach. »Die Tür öffnet sich nach außen, Blainey.«
    »Das heißt, wer dort das Haus betritt, muß daran ziehen …«
    Blaine und Johnny wechselten einen letzten Blick, dann erübrigte sich jede weitere Diskussion. Mit vereinten Kräften bugsierten sie den Doppeltank durch den Flur bis zur Stufe und stellten ihn direkt gegenüber der Tür auf. Während Johnny den Behälter stützte, schob Blaine die beiden dicken Schwarten so unter die Vorderkante, daß die gelockerten Ventile auf die Bücher prallen mußten, wenn die Behälter kippten. Anschließend befestigte er ein Ende der dicken Kordel, die sie für die Rohrbomben-Zündschnüre gebraucht hatten, an der Oberseite des Acetylen-Doppeltanks; gleichzeitig ging Johnny mit dem anderen Ende der Kordel zu der geschlossenen Tür. Er knotete es an beide Handgriffe und zog die Schnur straff, während McCracken die Tanks so weit festhielt, daß sie durch den Zug nur leicht wackelten.
    »So, diesen Zugang hätten wir denen gründlich verbaut, Blainey.«
    »Und ich habe noch eine …«
    »Hallo«, rief Susan Lyle von der Treppe zum Obergeschoß herunter. In jeder Hand hielt sie einen großen Glasbehälter, ihr Gesicht rot vor Anstrengung. »Ich dachte mir, Sie könnten das Zeug eventuell gebrauchen.«
    Blaine sah Johnny kurz an, ehe er den Mund öffnete. »Was ist das denn?«
    »Das hier«, antwortete Susan und blickte auf den rechten Behälter, »ist Ammoniumhydroxid. Verträgt sich schlecht mit Sauerstoff. Treffen die beiden aufeinander, bekommt jeder, der in der Nähe ist, eine Menge Probleme.« Sie richtete den Blick auf den linken Behälter. »Das ist Schwefelsäure. Sie mag kein Wasser. Wenn sie damit in Berührung kommt …«
    »Alles klar, schon kapiert«, sagte McCracken. »Hält der Junge noch durch?«
    »Im Moment ja, aber wie ernst sein Zustand ist, klärt sich erst, wenn er wieder bei Bewußtsein ist. Man weiß von starken Elektroschocks, daß sie …« Ihre Stimme verklang, erstickte zum Schluß fast.
    »Was ist?«
    »Eigentlich sollte … ich getroffen werden. Von dem Stromstoß … Er ist dazwischen gesprungen.«
    »Sie haben ihm vorhin das Leben gerettet. Also sind Sie quitt.«
    »Nicht, wenn er doch noch stirbt.«
    »Dann ist Fuchs daran schuld.«
    »Ein Trost wäre mir das nicht.«
    »Es muß Ihnen dann ein Trost sein, Doktor. Anders steht man das Leben nicht durch.«
    »Wir sprechen über mich, nicht über Sie.«
    »Ich habe reichlich einschlägige Erfahrung. Ich dachte, Sie könnten davon profitieren.«
    Wareagles Blick wurden von irgend etwas angezogen, wie ein Hund von einem Geruch, und streifte über die sich die gesamte Länge des Flurs entlangstreckende Fensterfront.
    »Sie sind da, Blainey.« Mehr sagte er nicht.
    »Kann ich sonst noch irgend etwas tun?« fragte Susan Lyle.
    Blaine sah Johnny an, bevor er antwortete. »Ja, das können Sie.«
    Wie von Colonel Fuchs versprochen, waren vierzig Mann zu Sinclair vorgestoßen und standen jetzt an der Straße außerhalb des Sichtbereichs der Longwood Central Middle School. Seit seinem letzten Gespräch mit

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