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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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rannte nur immer schneller und erreichte schließlich atemlos das Büro von Colonel Fuchs.
    »Die Geister waren uns freundlich gesonnen, Blainey«, sagte Wareagle, als sie bewacht und gedeckt von den verbliebenen Sioux-Kriegern durch das Tal der Toten zurückkehrten.
    »Dein Volk hat heute ein paar gute Männer verloren, Indianer«, entgegnete McCracken in entschuldigendem Ton.
    »Der Häuptling hat das in seiner Vision vorausgesehen, Blainey. Er wird über die Verluste genauso traurig sein wie wir. Traurig, aber nicht überrascht.«
    Als sie das Dorf erreichten, erwarteten sie, dort Silver Cloud mit seinem wissenden Halblächeln auf den Lippen anzutreffen. Der alte Mann stand tatsächlich da, aber er lächelte nicht, und er war auch nicht allein.
    Sam Belamo stand neben ihm, sein staubbedeckter Wagen war am Straßenrand abgestellt.
    »Wir haben ein ziemliches Problem, Boß.«
    »Wir waren bereits eine Stunde unterwegs«, erklärte Belamo mit glasigen Augen, »und ich hielt an einer Raststätte an, um etwas zu essen zu besorgen. Ich habe den Wagen die ganze Zeit über nicht aus den Augen gelassen. Der Junge saß die ganze Zeit über auf seinem Sitz, bis ich vor der Kasse stand und bezahlte. Ich ging zum Wagen zurück, öffnete die Tür und wachte erst zwei Stunden später wieder auf.«
    »GL-12.«
    »Hä?«
    »Ein Schlafgas, das Gruppe Sechs entwickelt hat. Joshua muß etwas davon herausgeschmuggelt haben. Das hat dich umgehauen, Sal. Er hat das Gas im Wagen ausströmen lassen und ist abgehauen, bevor du zurück warst.«
    »Scheiße! Aber warum, Boß? Ich meine, wir stehen doch auf seiner Seite, oder? Was hat der Bengel bloß vor?«
    »Das weiß ich nicht, Sal.«
    »Aber ich«, sagte Susan Lyle, die langsam aus dem Wagen stieg.
    »Was sagen Sie da?« entfuhr es Fuchs.
    Haslanger lief ungeduldig in dem Büro auf und ab. Sein Gesicht war krebsrot. »Wärme. Es hat alles mit Wärme zu tun.«
    »Was hat etwas mit Wärme zu tun?«
    »Joshua Wolfes Original-Formel für CLAIR. Er hat sie darauf programmiert, temperaturempfindlich zu sein – damit sie unterhalb einer bestimmten Minimaltemperatur nicht mehr existieren kann.«
    »Das sagten Sie bereits.«
    Haslanger blieb unvermittelt stehen.
    »Er kann sie herausnehmen.«
    »Was kann er herausnehmen?«
    »Die Temperaturempfindlichkeit, den Defensivmechanismus. Und zwar mit der Substanz, die Joshua in unseren Labors erzeugt hat. Wir haben gedacht, daß er an dem Problem des Organismus arbeitet, Sauerstoff-Stickstoff-Verbindungen zu erkennen … na ja, daß er die Programmierung spezifizieren wollte, damit CLAIR nur noch die entsprechenden Moleküle in vergifteter Luft angreift und die im menschlichen Blut ignoriert.«
    »Aber das hat er wohl nicht getan.«
    »Nein. Aufgrund der ursprünglichen Programmierung hätte CLAIR eigentlich beim Eintritt in einen menschlichen Körper sterben müssen. Der Junge hat darüber nachgedacht und die Theorie entwickelt, daß bestimmte Aminosäuren in den äußeren Hautschichten die Temperaturempfindlichkeit neutralisiert haben – und damit lag er richtig. Die Substanz, die er in unseren Einrichtungen entwickelt hat, ist dazu gedacht, diese Aminosäuren auf einem extrem konzentrierten Level zu synthetisieren. Sobald man die Substanz mit dem ursprünglichen CLAIR mischt, wird der Defensivmechanismus ausgeschaltet, der damals in Cambridge den Organismus daran gehindert hat, sich über die Einkaufspassage hinaus zu verbreiten.«
    »Wollen Sie damit etwa sagen …«
    »Wenn Joshua die neue Substanz und CLAIR miteinander verbindet und den daraus entstandenen neuen Organismus freisetzt, kann nichts mehr ihn aufhalten – dann breitet er sich ungehemmt aus.«
    Fuchs erhob sich langsam von seinem Schreibtisch. »Und in diesem Fall …«
    »… könnte Joshua Wolfe die gesamte Menschheit auslöschen«, beendete Haslanger den Satz.
    »Alles menschliche und auch alles tierische Leben?« entfuhr es McCracken, der nicht glauben konnte, was Susan Lyle ihm da gerade erklärte.
    Susan nickte. »Das hat er mir gestern nacht alles erzählt, aber da war mir noch nicht klar, daß er damit Ernst machen könnte, daß er den modifizierten Organismus wirklich freisetzen will! Anscheinend hat es für ihn damit eine ganz besondere Bewandtnis …«
    »Welche?«
    »Die ›Feuer der Mitternacht‹. Das ist der Titel des ersten Gedichtes, das er je geschrieben hat. Es drückt seine Frustration darüber aus, so anders als alle anderen zu sein und nirgendwo richtig

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