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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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stehen, wo wir angefangen haben: bei der Gruppe Sechs oder einer anderen Truppe, die Joshua so oder noch schlimmer mißbrauchen will.«
    »Wir alle wollen doch etwas von ihm«, erwiderte sie leise. »Sogar Sie.«
    »Im Moment will ich den Jungen nur daran hindern, zwei Reagenzgläser zusammenzuschütten. Und ihn wissen lassen, daß er nicht an dem Tod all der Menschen in Cambridge schuld ist.«
    »Und wie wollen Sie das erreichen?«
    McCracken zuckte die Achseln. »Tja, Dr. Lyle, es schadet bestimmt nicht, wenn wir uns erst einmal nach Disney World begeben.«
    »Bedauerlich, Mr. Thurman, höchst bedauerlich«, jammerte Livingstone Crum, als der Agent ihn über sein Handy aus dem Tal der Toten anrief.
    »Blasen Sie alles ab. Die Sache ist gelaufen.«
    »Und das haben wir zu einem nicht unbeträchtlichen Teil Ihnen zu verdanken.«
    »Wir können die Schuldfrage später noch klären. Jetzt ist es erst einmal wichtiger, alles abzubrechen. Das bezieht auch Mount Jackson mit ein. Stellen Sie die Operation ein, und rufen Sie das Team zurück.«
    »Ich fürchte, dafür ist es leider schon etwas zu spät.«
     

     

V
     
    MITTERNACHT Disney World; Samstagmorgen, 6 Uhr
     

Kapitel 38
    › For he's a jolly good fellow , for he's a jolly good fellow . For he's a jolly good fellow , that nobody can deny  …‹
    Der Gesang hallte noch in Turk Wills' Ohren wider, als der Kuchen hereingetragen wurde. Zwei Männer mußten das gute Stück tragen. Die Torte war deutlich größer als die, die man ihm bei seinem Abschied als Captain der Florida Highway Patrol vor zwölf Jahren gebacken hatte. Damals war er zweiundvierzig gewesen, und da er der erste Schwarze in der Geschichte dieser ruhmvollen Truppe gewesen war, der es hinauf zum Rang eines Captains geschafft hatte, war es nicht leicht gewesen, ihn wieder loszuwerden. Doch dann hatte Wills den Fehler begangen, gegen den ausdrücklichen Befehl seiner Vorgesetzten die Ermittlungen in einem Fall fortzusetzen, bei dem es um den Mißbrauch von Regierungsbesitz ging. Als die Beweise dann für eine Anklageerhebung nicht ausreichten, mußte einer als Prügelknabe herhalten – und das war dann Turk Wills gewesen.
    Eins stand jedoch fest: Diesmal wollten deutlich mehr Menschen ein Stück Kuchen abhaben als damals bei seinem Abschied von der Highway Patrol. Als Chef des Sicherheitsdienstes vom Magic Kingdom in Disney World unterstanden Wills an die fünfhundert Mitarbeiter.
    »Eine Rede! – Eine Rede! – Eine Rede!« rief die Menge, die sich jetzt in die Kommandozentrale drängte, im Chor. Turk trat an die Torte, um die Kerzen auszublasen.
    Es war schon seltsam, in den Ruhestand zu treten, wenn man bereits in Florida arbeitete. Wo jeder, der es sich leisten konnte, von zu Hause wegzog, um auf dieser Halbinsel seinen Lebensabend zu verbringen, wo sollte sich dann jemand zur Ruhe setzen, der sein halbes Leben hier gelebt und gearbeitet hatte? Wills wollte natürlich, wie jeder andere in seiner Situation auch, von nun an mehr Zeit mit seiner Familie verbringen, aber die Enkel hatten lautstark protestiert, als er verkündete, bei Disney World aufzuhören. Sie fürchteten um ihre Sonderbehandlung, hatten Angst, keine Backstage-Pässe mehr zu bekommen und nicht mehr durch die unterirdischen Tunnel streifen zu können. Sie waren noch zu klein, um Turks Erklärung zu verstehen. Wie hätte er ihnen beibringen können, daß Disney Worlds größte Probleme heutzutage Kreditkartendiebstahl und -fälschungen waren, und daß es andere Leute gab, die diese Probleme besser lösen konnten? Turk war immer Straßen-Cop geblieben, und irgendwelche Kleinkriminellen dingfest zu machen, in deren Unterhosen etliche gestohlene Plastikkarten geschoben waren, hatte für ihn schon lange an Reiz verloren. Außerdem war er heute bereits vierundfünfzig – höchste Zeit also, seinen Platz für die nachfolgende Generation zu räumen.
    Beim Kerzenausblasen fiel sein Blick auf die gläserne Trennscheibe. Für einen Mann seines Alters besaß er immer noch einen straffen und muskulösen Körper, und mit seiner Figur hätte er in der Ersten Football-Liga gut einen Offensive-Player abgeben können. Das war auch früher einmal sein Traum gewesen, bis er sich im ersten Jahr an der Clemson High School das Knie unrettbar verletzt hatte. Wills betrieb in seiner Freizeit viel Fitneß-Training, und es freute ihn immer wieder, daß er aus einiger Entfernung zehn oder fünfzehn Jahre jünger aussah. In der letzten Zeit hatte er

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