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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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damit noch warten. Die Menschenmenge ist noch nicht groß genug, um untertauchen zu können.«
    »Und wann würden Sie dann kommen?«
    »Später am Nachmittag, wenn die Massen hier sind. Vielleicht auch erst am Abend, wenn es schon dunkel ist.«
    »Trotzdem wollten Sie aber so früh wie möglich hierher, nicht wahr?«
    »Weil der Junge eben nicht ich ist und ich nicht weiß, was in seinem Kopf vorgeht. Außerdem wollte ich mich mit dem Terrain vertraut machen.«
    Susan spürte, wie McCrackens Hände sich fester um die Griffe an ihrem Rollstuhl schlossen, als er sie langsam über die gepflegte, saubere Straße schob.
    Zwei Männer kamen ihnen entgegen, offensichtlich auf der Suche nach etwas. Sie warfen einen kurzen Blick auf Blaine und Susan, hielten aber keinen Moment inne und liefen weiter.
    »Zwei weitere von Fuchs' Männern«, sagte Blaine, als die beiden außer Hörweite waren.
    »Wie viele haben Sie bis jetzt gezählt?«
    »Zu viele. Unsere Chance, Josh vor ihnen zu finden, ist bestenfalls noch mickrig.«
    »Hast du gleich Dienst?«
    Wareagle sah den Mann im Cowboykostüm verdutzt an.
    »Du bist Indianer-Joe, nicht wahr?« fuhr der Cowboy fort. »Drüben, auf Tom Sawyer's Island. Heute sind wohl lebendige Darsteller angesagt.«
    »Ach so«, antwortete Johnny leise. »Ja, klar.«
    »Wird bestimmt ein Riesenspaß.«
    Der Indianer war an einer Kreuzung der langen und zahlreichen Gänge, die unter dem Magic Kingdom verliefen, auf den Cowboy gestoßen.
    In dem Labyrinth von Gängen, das unterhalb der Menschenmengen und der Attraktionen verlief, waren Büros, Vorratsräume und das elektronische Nervenzentrum der Anlage untergebracht. Außerdem konnte man von hier aus rasch zu den beweglichen Teilen aller Geräte und Darbietungen gelangen. Kein Besucher bekam je irgendeine Schaltung oder gar Schmierfett zu sehen, weil die Apparaturen samt und sonders in den Tunneln untergebracht waren. Falls eine Reparatur erforderlich wurde, erledigte man sie sofort und ohne daß oben jemand darauf aufmerksam wurde. Nichts sollte den Strom der Menschen aufhalten, die hierher gekommen waren, um einen wunderbaren Tag zu erleben.
    Aus demselben Grund sah man oben auch nur selten Sicherheitspersonal. Wenn Sicherheitskräfte doch einmal schnell zu einem bestimmten Punkt mußten, erreichten sie ihn durch die unterirdische Welt und tauchten wie durch Zauberhand immer rechtzeitig dort auf, wo Ärger zu entstehen drohte.
    Im gesamten Park gab es keinen Ort, den man nicht binnen kurzem über das Tunnelsystem erreichen konnte. Oft benutzten ihn auch die Darsteller von Disney-Figuren, um unvermutet vor Kindern aufzutauchen und sie zum Jauchzen zu bringen.
    Wareagle hatte in einer dunklen Ecke auf Blaine gewartet, um neue Instruktionen zu erhalten, als eine High-School-Kapelle vorbeikam, die durch die Gänge geführt wurde. Johnny mußte sich ein neues Versteck suchen. Hier unten konnte er sich leicht unsichtbar machen, beispielsweise in Vorrats-, Umkleide-, oder Aufenthaltsräumen oder auch in Besenschränken.
    Jeder Gang war genau ausgeschildert, so daß man hier immer wußte, wo man sich gerade befand und wo man hinkam – sowohl über- als auch unterirdisch. Doch Wareagle hatte nicht darauf geachtet, weil er nur von der Kapelle fortkommen wollte. Und so war er unvermittelt gegen den Cowboy geprallt.
    »Tja, ich bin für die erste Stunt-Show im Frontierland eingeteilt«, meinte der Mann. »Ich wünsche dir viel Glück.«
    »Dir auch«, sagte der Indianer.
    Der Cowboy setzte sich in Bewegung, aber dann schien ihm etwas einzufallen. »Eben bin ich schon mit so einem Riesenkerl zusammengestoßen.«
    Johnny lief es kalt den Rücken hinunter, und er mußte unwillkürlich an die monströse Kreatur denken, der Blaine in der New Yorker Stadt-Bibliothek begegnet war – und später noch einmal bei Gruppe Sechs.
    »Bei dem hat die Maske wirklich tolle Arbeit geleistet, das kann ich dir sagen. Ich nehme an, er war unterwegs zum Spukhaus. Allerdings wußte ich gar nicht, daß dort auch echte Darsteller auftreten …« Der Mann schien über etwas nachzudenken. »Wenn ich es mir recht überlege … er war eigentlich in der falschen Richtung unterwegs.«
    »Wohin ist er denn gelaufen?« wollte Wareagle wissen.
    Der Cowboy streckte einen Arm aus. »Da runter, und dann nach rechts. Sag mal, kennst du den vielleicht?«
    »Könnte man so sagen.«
    Der Mann tippte an seinen Hut. »Dann wünsche ich dir noch einen schönen Tag, Kumpel. Und erschreck mir in

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