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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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sie bei Spielbeginn eingeben. Da, wenn wir noch ein paar Sekunden warten, erscheinen sie. Ich habe drei der fünf möglichen Höchstpunktzahlen erreicht.« Endlich drang Blaines Antwort in Harrys Bewußtsein. »Na, dann später.«
    Er nahm den ordentlich aufgestapelten Rest seiner Vierteldollarmünzen an sich und führte Blaine an einen Tisch im hinteren Teil des Lokals. Soweit McCracken das erkennen konnte, trug Harry noch dasselbe Hawaiihemd wie am Nachmittag, nur diesmal ohne die Blütenkette.
    »Vorsicht, wenn du dich setzt«, meinte Harry, sobald sie zu dem Tisch gelangten, der zwischen der Theke und einer Küchen-Durchreiche stand. Blaine sah, daß Harry auf dem Tisch aus symmetrisch aufgeschichteten Zigaretten ein bewundernswert detailliertes, einstöckiges Häuschen gebaut hatte. Anscheinend war er gerade damit beschäftigt gewesen, es mit einem Gartenzaun zu umgeben, als das Videospiel seine Aufmerksamkeit erregte. Außerdem standen fünf leere Bierflaschen auf dem Tisch.
    »Wie lange bist du schon hier, Harry?«
    »Keine Ahnung. Nach der Landung in Turnbull bin ich gleich nach Key West gefahren. Ich wollte mich nicht verspäten.«
    Demnach mußte er schon seit fast drei Stunden hier warten, rechnete Blaine aus. Behutsam setzte er sich auf einen Stuhl, achtete sorgsam darauf, Harrys Marlboro-Haus nicht zum Einsturz zu bringen.
    Das Lokal war vom typischen, altmodischen Key-West-Stil, an dem Hemingway seine Freude gehabt hätte. Die Speisekarte umfaßte für die Insel charakteristische Gerichte wie Kartoffel-Gratin á la Key West und Fischspezialitäten, dazu gab es eine Liste exotisch-tropischer Longdrinks, ein wirklich attraktives Angebot. Doch das alles war nichts im Vergleich zu den übrigen Gästen, die bei McCrackens Ankunft schon im Lokal gewesen waren. Er hatte ihre Blicke sofort gespürt und bemerkt, wie ihre Augen sich – entweder weil sie ihn erkannten oder aus Beunruhigung – verengten, während er auf Harry zuging. Diese Blicke, diese Augen, sagten ihm genug darüber, was für eine Sorte Männer sich da versammelt hatte; oder zumindest, was für Männer sie einmal gewesen waren.
    »Kennst du einen von denen?« fragte Harry, als er bemerkte, daß Blaines Blick zum zweitenmal seine Freunde streifte.
    »Müßte ich?«
    »Vietnam war ein größeres Land, als den meisten Leuten klar ist.« Harry zeigte auf einen Mann, der Hemingways Zwillingsbruder hätte sein können; er saß bei einem Glas Cuba Libre an der Theke. »Das ist Papa. Seinen richtigen Namen kenne ich nicht. Er flog bei der White Star in Kambodscha.« Lime lenkte den Blick in die Richtung dreier Männer, die an einem Tisch auf ihr Essen warteten; alle drei hatten die Stühle so gedreht, daß sie McCracken beobachten konnten. »Das da sind Jim Beam, Captain Jack und Johnny Walker. Johnny rufen wir der Kürze halber Red. Sie haben ihren richtigen Namen gegen den ihres Lieblingsgetränks eingetauscht.«
    Erst jetzt bemerkte Blaine, daß jeder der drei vor sich eine Flasche seines Namensvetters stehen und ein Glas in der Hand hatte.
    Er kannte viele Männer, die sich seit dem Vietnamkrieg in den Alkohol gestürzt hatten, aber diese Kerle hier schwammen darin. Er hoffte, daß sie wußten, wieviel sie vertrugen, bevor sie untergingen.
    »Und den Burschen dort«, erklärte Harry und sah zu einer Gestalt hinüber, die im Bademantel an einem Fachwerkbalken lehnte wie ein Säulenheiliger, »nennen wir Sandmann.«
    »Wegen des Bademantels?«
    »Weil er in Vietnam einer von denen war, die Leute in den ewigen Schlaf geschickt haben. Jemand wie du, Captain. Er ist allerdings ein bißchen härter abgestürzt. Die Leute hier nennen uns die Sechs Unverbesserlichen. Wir halten noch heute zusammen, kümmern uns einer um den anderen. Manchmal heißt das nur, wir sorgen dafür, daß jeder was zu trinken hat.« Allmählich klang Harrys Stimme breiig. »Aber manchmal geht's um viel mehr. Ich habe ihnen erzählt, daß du kommst. Da dachten sie wahrhaftig, ich reiß' bloß 'n Witz.«
    Harry merkte, daß Blaines Blick zu der Schiefertafel mit den Menüvorschlägen des heutigen Abends abschweifte. »Stör dich nicht an diesen komischen Lockangeboten«, riet er. »Die Bude hier ist eigentlich ganz okay. Das normale Essen schmeckt, die Drinks sind gut, und man hat seine Ruhe. Auch die Touristen nerven hier kaum, außer mitten in der Hauptsaison.« Harry rückte seinen Stuhl etwas näher an den Tisch. »Es ist eben so, daß jedes Lokal, in dem's sich lohnt, was zu

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