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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Wie erklären Sie in Anbetracht der Tatsache, daß die übrigen Tiere der Zoohandlung samt und sonders tot aufgefunden wurden, diese Ausnahme, Dr. Lyle?«
    »Dafür habe ich keine Erklärung, wenigstens bis jetzt nicht.«
    »Mich interessiert mehr dieser Organismus, Doktor«, äußerte General Starr. »Ist er schon entdeckt worden?«
    »Nur so weit, wie ihn seine erstaunlichen Verhaltenseigenschaften beschreiben. In den Toten ist keine Spur festzustellen, das heißt, wahrscheinlich geht der Organismus zugrunde, wenn ihm die Nahrung fehlt, in diesem Fall Blut. Er zeichnet sich durch eine bemerkenswert kurze, wenn auch für sein Umfeld tödliche Lebensspanne aus. Dafür spricht auch, daß die Gefahr schon wieder aufgehoben beziehungsweise der Ort ungefährlich war, als ich mit der Besichtigung angefangen habe.«
    »Aber Sie haben trotzdem eine begrenzte Quarantäne verhängt«, stellte Clara Benedict fest.
    »Das ist beim Auftreten eines virulenten Biotyp-vier-Agens die vorschriftsmäßige Standardprozedur. Wir kennen nur Teilaspekte seines Verhaltens, und bis wir genug über ihn wissen, gehen wir lieber auf Nummer Sicher.«
    »Dann läßt sich ein terroristischer Anschlag nicht vollkommen ausschließen«, meinte General Starr.
    »Ebensowenig kann man von vornherein so etwas unterstellen«, gab Susan zu bedenken. »Gegenwärtig bleibt ein Anschlag nur eine von vielen vorstellbaren Möglichkeiten. Momentan ist es genauso wahrscheinlich, daß es sich bei der Katastrophe um eine lokale Masseninfektion mit bislang beispiellosen Konsequenzen handelt.«
    »Terroranschlag, lokale Masseninfektion oder was auch immer«, entgegnete Starr, »wie ist dieser Agens, dieser Organismus, oder wie Sie ihn nennen wollen, in die Einkaufspassage gelangt? Und was hat ihn daran gehindert, sich darüber hinaus auszubreiten?«
    »Genau das sind die Fragen, die ich als nächstes klären muß, Sir.«

Kapitel 3
    »Du kommst spät«, sagte Harry Lime, auf dem Gesicht den düsteren Glanz des Videospielautomaten. »Mir gehen schon die Vierteldollarmünzen aus.«
    McCracken schaute auf die Uhr. Lime hatte sich mit Blaine für neun Uhr abends im Captain Hornblower auf der Front Street in der Altstadt von Key West verabredet. Das Lokal lag ein paar Häuserblocks hinter der Duval Street am Mallory Square und war ein bißchen schäbig, nicht so trendy wie benachbarte Kneipen, und deshalb nicht so voll. So früh am Abend waren nur die Tische im Freien besetzt. Drinnen hingegen gab es sowohl in den Nischen wie auch an der Theke noch reichlich freie Plätze. Vor dem Eingang lud ein schludrig gemaltes Schild zu Live-Jazz am gerade vergangenen Wochenende ein. Die Fassade des Gebäudes war weiß, der Anstrich jedoch stellenweise abgeblättert, so daß man darunter den alten, grauen Farbauftrag sah.
    Blaine hatte das Lokal unauffällig durch den offenstehenden Eingang betreten und Harry am einzigen Videospielautomaten in Aktion erblickt. Harry kippte den Joystick ruckartig nach rechts, und Blaine sah, daß seine Digitaluhr neun Uhr dreißig anzeigte. Sie ging dreißig Minuten vor, eine Angewohnheit aus seinen alten Fliegertagen, um sicher zu gehen, daß er nie zu spät kam.
    Die Fluggesellschaft Air America war in den sechziger Jahren gegründet worden, um die Gunst laotischer, kambodschanischer und vietnamesischer Militärmachthaber zu gewinnen, damit sie die amerikanischen Kriegsanstrengungen unterstützten. Piloten der Air America transportierten vom Flugplatz Ton Sun Nyut so gut wie alles, was die Militärbonzen bei Laune halten konnte, Drogen ebenso wie Waffen. Gleichzeitig fungierten sie als Piloten bei den riskanten Operationen des Phönix-Teams. Männer wie McCracken waren so verrückt, alles zu wagen, und die Air America war so verrückt, sie überall hinzufliegen.
    Keiner jedoch war so verrückt wie Harry Lime. Ein anderer Pilot, ein Raumschiff-Enterprise-Fan, hatte ihn den Piloten genannt, der in Galaxien vordringt, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat; nach südostasiatischen Maßstäben traf das durchaus zu, vor allem, als er mit dem Team zusammengearbeitet hatte, das damals Blaine McCracken und Johnny Wareagle leiteten, der riesige, mystische Indianer, der bis heute immer nur einen Telefonanruf weit von Blaine weg war, manchmal noch weniger.
    Auf dem Videoschirm leuchtete GAME OVER auf, und Lime versetzte dem Apparat enttäuscht einen Stoß.
    »Ich habe den Rekord gebrochen. Willst du meine Initialen sehen?«
    »Vielleicht später.«
    »Man muß

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