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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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'n Bier trinken.« Eine Kellnerin sah Harrys unsicher hochgereckte Hand und kam an den Tisch. Er bestellte zwei Rolling Rock. »Mir gefällt die Farbe der Flasche«, erklärte er McCracken. »Grün. Wenn man so 'n Bier trinkt, kann man sich einbilden, 's wär auch grün.«
    »Leuchtet mir ein.« Blaines Befremden wuchs.
    »Ich vermisse Maggie, Captain, aber daran habe ich mich inzwischen gewöhnt. Daß mir Josh fehlt, bin ich noch nicht gewöhnt.«
    »Was ist passiert?«
    »Sie sind gekommen und haben ihn mitgenommen. Gestohlen. Ein paar Monate, bevor ich hierher kam.«
    McCracken holte tief Atem und straffte sich. »Also, Harry, ich … ich …« Seine Stimme verklang.
    »Ja, Captain, was willst du sagen?« fragte Harry mit hoffnungsvoller Miene.
    Blaine seufzte. »Ich wüßte gerne … äh … Wer hat den Jungen mitgenommen?«
    »Ich habe keinen blassen Schimmer. Er war … einfach weg. Du müßtest mal bei mir daheim vorbeikommen, dir sein Zimmer angucken. Ich habe ihm geholfen, Videospiele zu lernen. Irgendwann hat er mich dann so oft besiegt, daß mir die Lust vergangen ist. Danach hat er mich ab und zu gewinnen lassen, und von da an machte es mir noch weniger Spaß. Hast du nie geheiratet?«
    »Nein.«
    »Du bist mir ja 'n Drückeberger.« Harrys Gesichtsausdruck wechselte jetzt praktisch jede Sekunde, als könnte er sich nicht entscheiden, wie er sich fühlen sollte. »Noch ist es nicht zu spät. Aber erst mußt du mir helfen, Josh zu finden. Mir helfen, ihn zurückzuholen.«
    Blaine nickte so lange, bis sein alter Freund sich beruhigt hatte. »Ich telefoniere ein bißchen herum und ziehe Erkundigungen ein.«
    »Ehrlich?«
    »Klar, sag ich doch.«
    »Und wann?«
    »Noch heute abend. Sobald ich mich in Ruhe an ein Telefon setzen kann.«
    Jetzt waren es Freudentränen, die in Harrys Augen schimmerten.
    »Du bist der Größte, Captain. Du bist immer der Größte gewesen. Komm morgen früh gleich zu mir und verrat mir, was du rausfinden konntest.«
    »Na sicher.«
    »Hab' ich dir meine Adresse gegeben? Ich kann mich gerade nicht daran erinnern.«
    »Nein, noch nicht.«
    »Ich schreib' sie dir auf.« Lime tastete seine Taschen nach einem Stift ab. »Mensch, das wäre doch was, wenn unsere alte Truppe vollzählig nach meinem Jungen auf die Suche gehen würde, was? Du, ich, dein Freund, dieser lange Lulatsch, der Indianer, ich meine … ähm …«
    »Johnny Wareagle«, half Blaine ihm.
    »Ja richtig, Johnny.« Harry geriet zusehends in Fahrt. »Ich kann uns 'n Flugzeug beschaffen.«
    »Ich hoffe, so dramatisch wird's nicht, Harry.«
    »Ja, vielleicht nicht. Schließlich leben wir heute in anderen Zeiten.«
    Harry schlug kräftig genug mit der Faust auf den Tisch, um das Marlboro-Häuschen einstürzen zu lassen. Er spuckte die Zigarette aus seinem Mund auf die Überreste. »Für dich opfere ich mein letztes Hemd und gebe noch meine Zuckerwürfelsammlung dazu, Captain. Harry Lime dringt in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat, und du fliegst noch einmal mit.«
    »Das ist ein Wort«, sagte Blaine und hoffte, daß Harry das Unbehagen in seiner Stimme nicht bemerkte.
    »Scheiße, was gibt's denn?«
    »Das ist ja 'ne nette Begrüßung«, meinte Blaine zu Sal Belamo.
    »Bist du das, Boß?«
    »Und es ist nett, mal wieder deine Stimme zu hören.«
    »Weißt du, Boß, es ist so: Ich kriege jetzt vier Spielfilmsender per Kabel rein und habe außerdem Pay-TV. Das ist Fortschritt, wenn du mich fragst. Aber ich kann nicht mal einen einzigen Film zu Ende gucken, weil andauernd das verdammte Telefon bimmelt. Also wirklich, ich hatte mehr Freizeit, als ich noch in der Tretmühle war. Was bezahle ich …? Ich glaube, ich bleche jeden Monat fünfzig Mäuse für diesen Quark. Und ich habe noch keinen Film von vorn bis hinten gesehen.«
    »Na, dann muß es doch heute auch nicht sein, oder?«
    »Worum geht's denn?«
    »Du mußt was für mich rauskriegen.«
    »Ach, scheiß der Hund drauf … Na gut, leg los.«
    »Habe ich schon einmal einen gewissen Harry Lime erwähnt?«
    »Klar. Ein alter Air-America-Pilot, der deinen Arsch schon häufiger gerettet hat als ich.«
    »Und heute hat er ihn wieder gerettet. Melk seine Daten, möglichst vollständig und auf aktuellem Stand.«
    »Bist du hinter was Speziellem her, Boß?«
    »Psychiatrische Gutachten und Beurteilungen. Behandlungs- und Therapieempfehlungen.«
    »Wieso, Boß?«
    »Vorhin habe ich mich mit Crazy Harry in einer Kneipe in Key West getroffen. Er hat mir

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