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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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persönlich mitgeteilt, nachdem er ihn den Morgen über hatte warten lassen in der Hoffnung, er würde seine Zurückhaltung aufgeben vor lauter Begeisterung, weil er an die Arbeit gehen durfte.
    »Ich habe Ihnen für den Rest des Tages die Labors Eins und Zwei reserviert. Es tut mir leid, daß es so lange gedauert hat, sie freizubekommen.«
    Ungerührt betrachtete ihn der Junge. »Ich habe ja genügend Zeit.«
    »Für die Verbesserung CLAIRs, meine ich natürlich. So habe ich das Gesuch verstanden, daß mir Dr. Haslanger von Ihnen ausgerichtet hat.«
    Josh nahm alles stoisch zur Kenntnis. »Ich möchte allein arbeiten. Ohne Zuschauer.«
    »Dr. Haslanger hat darum gebeten, daß er …«
    »Allein«, wiederholte Joshua.
    »Aber es könnte doch der Fall sein, daß Sie etwas brauchen, und …«
    »Dann besorgt Dr. Lyle es mir.«
    »Na gut. Wie Sie wollen.«
    »Es ist nie fertiggestellt worden«, beharrte Childress, nachdem ihm McCracken mitgeteilt hatte, daß er die Absicht habe, das mit Brookhavens Sondermülldeponie verbundene, große Abflußrohr zu inspizieren. Es war das Rohr, das Blaine auf Sal Belamos Bauplänen gesehen hatte. Childress' Worte galten McCracken, aber es fiel ihm sichtlich schwer, den Blick von Johnny Wareagle zu wenden. »Wir konnten doch damals vom Umweltministerium gar keine Baugenehmigung dafür erhalten.«
    »Es mag sein, daß Sie es nicht fertiggestellt haben«, entgegnete Blaine.
    Childress erwiderte McCrackens festen Blick. »Sie meinen …?«
    »Sehen Sie, Mr. Childress …«
    »Doktor.«
    »Dr. Childress, an Gruppe Sechs komme ich nicht ran. Ich weiß das und Sie wissen das. Und Sie und ich, wir wissen beide, daß die Gundwasserverunreinigung von irgendwo dort ausgeht. Also, ich habe eine Theorie, und ich möchte, daß Sie mir dabei behilflich sind zu überprüfen, ob sie stimmt. Ich bin der Auffassung, daß die Abwasserleitungen im geheimen fertiggestellt wurden, und zwar zur gleichen Zeit, als man den von Ihnen aufgegebenen Rohbau zu Ende gebaut hat. Wenn ich beweisen kann, daß das der Ursprung der Kontamination ist, werde ich, falls Gruppe Sechs sich nicht kooperativ zeigt, Himmel und Hölle in Bewegung setzen, ganz zu schweigen von der Alarmierung der Öffentlichkeit, um zu erreichen, daß ihr der Laden dichtgemacht wird.«
    Offenbar überzeugte Blaines tiefernster Tonfall Childress. »So weit würden Sie gehen?«
    »Jemand muß es tun.«
    »Warum?«
    »Weil mit dieser Sauerei hier Schluß sein muß.«
    Die Kooperation des Brookhavener Verwaltungsdirektors war McCracken als unerwarteter, nicht einkalkulierter Vorteil zugefallen. Abhängig war sein Plan davon nicht gewesen, obwohl dienstliche Berichte von Childress – auch sie waren von Sal Belamo besorgt worden – regelmäßig sehr kritische Stellungnahmen zu Gruppe Sechs enthielten.
    Die Tatsache, daß das Pentagon diese Abteilung ausgerechnet hier stationiert hatte, war von vielen Mitarbeitern des Laboratoriums Brookhaven mit Mißfallen aufgenommen worden, eine Situation, die sich seit längerem infolge der wiederholten Klagen über die Umweltverschmutzungen verschärfte, für die man Brookhaven die Schuld gab. Außerdem hatten unbestätigte Gerüchte über menschliche Versuchskaninchen und gräßliche Tierversuche die Spekulation über die Frage angeheizt, was sich wohl eigentlich hinter den geschlossenen Türen und Fenstern des Gruppe-Sechs-Gebäudes abspielte.
    »Sogar ich bin noch nie bei denen im Hauptquartier gewesen«, bekannte der Verwaltungsdirektor. »Keiner hier in Brookhaven hat es je betreten dürfen. Wir haben im Grunde genommen nicht mehr mit ihnen zu tun, als daß wir ihre … ihre Gäste durch unser Gelände zu ihnen fahren.«
    »Ach so ist das.«
    Johnny und Blaine trugen ihre schweren Ausrüstungstaschen durch einen langen Flur im zweiten Untergeschoß der Müllbeseitigungsanlage Brookhavens. Der Gang führte zur Anschlußstelle des unvollendeten Abwasserrohrsystems. Sie hatten fast den vollen Mittwochabend und einen Teil des heutigen Tages damit zugebracht, die Ausrüstung zu beschaffen und sich mit ihrem Gebrauch vertraut zu machen. Natürlich bestand die Möglichkeit, daß der gesamte Aufwand vergeblich war und sie am anderen Ende des Abflußrohrs, von dem Blaine sich so sicher war, daß Gruppe Sechs es benutzte, gar nichts vorfanden. Aber falls sein Verdacht sich als richtig erwies, hatten er und Johnny freien Zugang unter das ansonsten unerreichbare Grundstück von Gruppe Sechs, und Zutritt zu allem,

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