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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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tragen konnte, in dem Joshua Wolfe an der Arbeit saß. Unterwegs befürchtete sie, jede Sekunde könnten Fuchs oder Haslanger sie abpassen und verlangen, den Karton zu öffnen. Vielleicht hatten sie sie aber auch die ganze Zeit auf die Probe gestellt und warteten jetzt vor dem Labor auf sie.
    Aber sie gelangte ohne Zwischenfall zum Labor, und Josh öffnete ihr per Tastendruck die Tür. Sie schloß sie von innen und schob den Karton auf den nächstbesten Tisch.
    »Machen Sie sich fertig«, empfahl Josh leise.
    Seine Finger flogen über die Computertastatur, während Susan den Karton aufklappte. Sie hatte gerade zwei Nachtsichtbrillen herausgenommen – dank Gruppe Sechs weniger unhandlich und unförmig als herkömmliche Exemplare –, da drückte Josh die Befehlstaste.
    McCracken hantierte ergebnislos mit den Kabeln hinter einer Wandklappe neben der Stahltür, als die Deckenlampe, die sie entdeckt hatten, erlosch. In derselben Sekunde, als er die Stablampe ergriff und anknipste, ertönte ein metallisches Klicken.
    »Stromausfall, Blainey«, stellte Wareagle fest und schaltete seine Lampe ebenfalls ein.
    »Das Knacken war sicher ein automatisch aktiviertes Sekundärsicherheitssystem, das die Flucht von Eindringlingen durch diese Tür verhindern soll.«
    »Aber uns nicht am Hineinkommen hindert.«
    »Genau meine Meinung«, sagte Blaine und widmete sich wieder den Kabeln.
    Keine Minute später hatte er Erfolg: Er verband die beiden richtigen Drähte. Mit einem zweiten Knacken wurde das Sekundärsicherheitssystem abgestellt, und das elektronische Schloß öffnete sich. Wareagle konnte die Tür ohne größere Mühe aufschieben. Sie mündete, wie erwartet, in einen schmalen Gang, der tunnelartig unter dem Gebäude verlief.
    »Ich habe keine Ahnung, wo der Gang hinführt, Indianer, aber es ist besser, wir nehmen ihn, als uns hier die Beine in den Bauch zu stehen.«
    Blaine bemerkte, daß die Werkzeugtasche jetzt übervoll war mit Ausrüstung, die Wareagle aus dem Bestand der Waffenkammer zusammengesucht hatte.
    »Das Zeug brauchen wir womöglich, wenn wir da sind, Blainey«, meinte Johnny und schwang sich die Tasche mühelos über die Schulter.
    Das Gruppe-Sechs-Hauptquartier war vollkommen ohne Strom. Die von Josh am Computer getroffenen Vorbereitungen und die zuletzt eingegebenen Befehle hatten auch die Abwehrsysteme der Sicherheitszonen von der Notstromanlage getrennt. Zwar waren die Generatoren automatisch angeworfen worden, aber der erzeugte Strom erreichte nicht die Zufuhrkabel.
    Die plötzliche Finsternis lähmte Susan, obwohl sie sich darauf vorbereitet hatte. Joshua Wolfe war nur einen Meter von ihr entfernt, aber sie hatte völlig die Orientierung verloren, und Panik drohte sie zu überwältigen.
    »Hier«, rief die Stimme des Jungen. »Ich bin hier.«
    Susan bezwang ihre Panik und tastete sich hinüber zu Josh. Er nahm aus ihrer Hand eine der Nachtsichtbrillen entgegen und setzte sie auf, dann half er Susan beim Aufziehen der zweiten Brille. Da durch die abgedunkelten Fenster nur wenig Licht eindrang, war selbst der Nutzen der modernisierten Nachtsichtbrillen gering. Doch immerhin konnten Josh und Susan, das was unmittelbar vor ihnen war, sehen und noch einen Meter darüber hinaus.
    »Kommen Sie«, rief Josh, faßte Susans Hand und ging auf die Tür zu.
    Sie hatte vorgesorgt und die Tür nur angelehnt, so daß sie nicht, im Gegensatz zu so gut wie dem gesamten Gruppe-Sechs-Personal, eingesperrt waren. Unter den richtigen Umständen ließ sich das Gebäude aufgrund der elektronischen Schlösser an jeder Tür in ein Gefängnis verwandeln. Diese Situation war jetzt eingetreten, und das machte Josh hinsichtlich seines Fluchtplans so zuversichtlich. Seine Elfminutenschätzung betraf die Zeitspanne, die die Techniker von Gruppe Sechs brauchten, um ein Notkabel zu verlegen und seine Befehle an die Computersteuerung der Anlagen rückgängig zu machen.
    Im Flur begegneten Susan und Josh, während sie Hand in Hand losrannten, keinem Menschen. Sie nahmen den Weg zur Tiefgarage, den sie sich gut gemerkt hatten. Die Garage ließ sich durch ein Treppenhaus erreichen, dessen Türen keine Kombinations- oder Kartenschlösser hatten. Zudem hatte Josh am Computer mehrere Trenntüren im dritten Untergeschoß auf Handbedienung umgeschaltet. Unten könnten sie dann jedes der geparkten Fahrzeuge als Fluchtauto nehmen, die steile Auffahrt hinauffahren, und durch den Zaun brechen, ohne befürchten zu müssen, daß die Infrarotsensoren

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