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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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den Laserbeschuß auslösten.
    Susan schätzte, daß sie das Treppenhaus knapp nach der dafür gesetzten Zweiminutenfrist erreichten. Wenn sie unten in der Garage waren, blieben ihnen noch acht Minuten. Rechnete man drei Minuten, um einen Wagen auszusuchen und ein Ausfahrtstor zu öffnen, standen ihnen zum Schluß fünf Minuten zur Verfügung, um vom Gruppe-Sechs-Gelände zu fliehen.
    Genug Zeit, befand sie, während sie durch den Korridor rannte.
    Johnny und Blaine folgten dem gekrümmten Verlauf des dunklen Kanals und suchten unterwegs nach Luken, die Zutritt ins eigentliche Gruppe-Sechs-Gebäude bieten könnten. McCracken vermutete, daß man diese unterirdischen Gänge auch dazu benutzte, gefährliche Substanzen von einem in einen anderen Teil des Komplexes zu befördern, um das Verseuchungsrisiko für das Hauptquartier zu minimieren. Falls er recht hatte, mußten in regelmäßigen Abständen Zugänge vorhanden sein.
    »Blainey …« Johnny Wareagle winkte, als er die erste Luke gefunden hatte: dreißig Zentimeter über seinem Kopf in der Decke, erreichbar durch eine in der Wand verankerte Eisenleiter.
    McCracken erklomm die Sprossen und hielt oben wackelig die Balance. Er drehte das Handrad der Klappe, bis er ein Klicken hörte. Langsam ließ er den Lukendeckel herabsinken. Ein altbekannter Geruch drang ihm in die Nase.
    »Ich glaube, ich weiß, wo wir …«
    Unvermittelt strahlte Licht durch die Lukenöffnung und zwang ihn dazu, sich mitten im Satz zu unterbrechen. Er sprang von der Leiter, drückte sich Johnny gegenüber an die Wand und hatte die Pistole schon schußbereit in der Faust, als er eine Stimme hörte.
    Joshua Wolfe und Susan Lyle hasteten die Treppe hinab. Die Nachtsichtbrillen, kaum größer als Taucherbrillen, verliehen dem dunklen Treppenhaus eine mattorange Farbtönung. Drei Etagen tiefer stieß Susan die Tür auf, die in den Gang zu den Parkdecks führte. Als sie den Ausgang am anderen Ende erreichte, holte Josh sie ein. Susan stemmte sich mit der Schulter gegen die Tür. In der orangegetönten Finsternis ließ sich eine Vielzahl von Fahrzeugen erkennen. Da stach ihr auf einmal ein unerhört greller Lichtschein in die Augen, als würde ein ultrahelles Blitzlicht betätigt. Sie geriet ins Taumeln, während sie mit den Händen nach der Nachtsichtbrille griff, sie herunterriß und die normale Garagenbeleuchtung brennen sah. Ihre Augen schmerzten und füllten sich mit Tränen.
    Als sie wieder einigermaßen klar sehen konnte, standen Lester Fuchs und Erich Haslanger vor ihr, flankiert von zwei breitschultrigen Männern in Sportjacketts. Hinter ihnen, in den Schatten an der Mauer, ragte die wuchtige Erscheinung eines Ungeheuers auf, das man kaum als menschlich bezeichnen konnte.
    »Ich habe Sie auf die Probe gestellt«, sagte der Colonel. »Sie haben sie leider nicht bestanden.«

Kapitel 26
    »Dafür werden Sie mir büßen«, hörte Blaine die Stimme nach kurzem, nur von Schritten durchdrungenem Schweigen. »Sie, Dr. Lyle, und auch der Junge.« Susan Lyle – die Teamleiterin der Sonderabteilung Brandwacht, die er in Joshua Wolfes Studentenwohnung kennengelernt hatte. Nun kreuzten ihre Wege sich zum zweiten Mal, und dieses Mal war der Junge bei ihr.
    McCracken schaute Wareagle an, dessen Blick unverwandt auf die Luke gerichtet war. Offenbar rechnete er jeden Moment mit einer Auseinandersetzung. Doch niemand zeigte sich, die Konfrontation blieb aus. Die Personen oben in der Garage waren so auf sich selbst konzentriert, daß sie die offene Bodenklappe nicht bemerkten.
    »Ich glaube, wir können mit den Höflichkeiten Schluß machen«, fuhr die Stimme fort, diesmal weiter weg von der Luke. Wahrscheinlich gehörte sie Fuchs oder vielleicht auch Haslanger. »Krill«, befahl der Mann, »bring sie her.«
    Reglos lauschte Blaine, während kaum hörbar Schritte über den Betonboden tappten. Er erkannte sie wieder: Es waren die Schritte des greulichen Mutanten, der ihn in der New Yorker Stadtbibliothek angegriffen hatte. Höchstwahrscheinlich handelte es sich um ein lebendiges Laborgeschöpf Haslangers.
    McCracken wartete, bis keine Schritte oder anderen Geräusche mehr zu hören waren, ehe er ein zweites Mal den Fuß auf die Leiter setzte. Bevor er jedoch hinaufkletterte, sah er Johnny an. »Stell uns einen brauchbaren Schlitten bereit, Indianer, und mach dich auf eine rasante Spritztour gefaßt.«
    »Was soll ich nun mit Ihnen anfangen?« wandte Colonel Fuchs sich in vorwurfsvollem Ton an Joshua Wolfe

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