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Das Doppelbett

Das Doppelbett

Titel: Das Doppelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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etwas Großes und Bedeutendes auszurichten, beeinträchtigte.
    Gegen Abend konnten sie von den hohen Klippen sehen, wie Boot auf Boot, mit Frauen von Limpan beladen, langsam auf sie zuruderte. Bei Sonnenuntergang standen wütende Männer von Limpan am Strand, drohten mit den Fäusten und fluchten lange Eide wegen eines Treuebruchs, der über ihren Verstand ging.
    Nachdem Lys die am schwersten Zerfleischten verbunden hatte, machte sie ein Fest. Sicherheitshalber hatte sie einige Frauen als Wache mit Stöcken und Zwillen aufgestellt.
    Lys saß an der Schmalseite des Tisches und hielt Hof. Sie schwenkte die Flasche hoch über dem Kopf und brachte ein Prosit auf den Frieden aus. Alle, auch die abstinentesten, tranken an diesem merkwürdigen Abend ein Glas. Bald vergaßen sie die Welt der Männer und ließen die schöne Lys einfühlend über Frieden, Zärtlichkeit und Liebe sprechen.
    Fagra Astrid konnte es nicht sein lassen.
    »Verflucht, wie geil man wird«, sagte sie.
    »Meine Walderdbeere«, sagte Lys.
    Astrid beugte sich zu Lys hinüber und streichelte behutsam ihre Wangen. »Geil, so geil.«
    »Wir brauchen wohl nicht direkt zu schmachten«, sagte Lys. »Wir können es ja zusammen schön haben...oder? «
    »Wie?« sagte Beda von Snusbäcken.
    »Muß man probieren«, sagte Lys geheimnisvoll.
    »Arvid pflegt von deinen Brüsten zu flüstern«, sagte Beda.
    »Was weiß der Affe von meinen Brüsten?« kniff Lys unruhig den Mund zusammen.
    »Sagt, sie wären groß wie Melonen.«
    »Wie Melonen!«
    Alle wollten sie sehen.
    »Man kann wohl nicht einfach dasitzen und sie rausnehmen«, sagte Lys ausnahmsweise hilflos.
    »Ach, sei nicht so.«
    Lys zögerte, nicht wegen der Brüste, aber sie fand, daß es zu schnell ging, daß die Zeit noch nicht reif wäre. In Winkeln und Ecken saß immer noch eine Menge kritischer Augen, die sie sauer anglotzten. Sie hatte Angst, daß ihre Führerstellung Schaden nehmen könnte, wenn sie mit den Frauen von Fläsket und Limpan zu scharf ranginge.
    Kann hinterher düster sein, dachte sie.
    Dann kam sie darauf, daß zu einer solchen Ausstellung Musik gebraucht würde.
    »Kann Frida von Lusasken nicht auf der Maultrommel spielen?« sagte sie deshalb.
    Frida zog eine Schnut, wollte genötigt werden.
    »Kann sie so gut«, sagten alle.
    »Ich weiß nicht...«
    »Raus mit der Trommel, dann tanze ich auch«, sagte Lys.
    Nach ein paar Sperenzchen saß Frida mit der Maultrommel da und spielte spröde. Lys sprang auf den Eichentisch und schlug ein paar Wirbel vor dem Bauch. Dann konnte sie beginnen.
    Sie lief von einer Tischecke zur anderen wie eine Närrin, schlug die Hände über den Kopf zusammen und trampelte hart mit den Füßen. Sie sah klumpig und ungelenk aus und gar nicht schön. Aber dann schlug Frida leichtere Töne an und spielte zärtlicher und wollüstiger. Und Lys wurde von der großen Inspiration ergriffen und wurde folgsam und bereit zur Liebe.
    Jetzt war sie nicht zu halten. Wohin sie auch äugte, saßen Frauen mit blanken Augen, die entzückt auf sie starrten. Wohin sie auch äugte, sah sie Hände, die sich lösten, zärtlichkeitshungrig und formend wurden und in dem ganzen großen Saal auf Strate brannten Lichter in kräftigen Ständern.
    Fagra Astrid konnte sich nicht länger beherrschen. Während sie auf Lys sah, fuhren ihre Hände die ganze Zeit über alles, das in ihre Reichweite kam. Sie rieben Bedas Rücken, als wäre er ein Waschbrett, sie schob die Hand an Bedas Hintern, daß sie rot im Gesicht wurde und schwer stöhnte. Beda kannte nicht genug Bewegungen, um zu zeigen, wie herrlich sie das fand.
    Auch die anderen Frauen hatten es schwer mit ihrem Widerstand. Man sehnte sich nach schönen Worten für das Ohr und füllte den Schnaps in sich wie die schlimmsten Halunken, um Mut zu bekommen.
    Lys wiegte sich ruhig zur Maultrommel und entblößte die Brüste.
    »Groß wie Melonen...das ist wirklich wahr«, sagte Beda und saß wie verzaubert.
    »Was soll man mit einem Korb, wenn man es auch so schön haben kann«, sagte Frida mitten in ihrer Musik.
    »Zieht euch aus, damit man Platz hat für den Finger«, war aus einer Ecke zu hören. Es war Sara von Linberget, die jetzt ohne Scham im Nu ihre Kleider aufknöpfte. Sie stand nackt vor allen und fröhlich und ziemlich voll vom Schnaps. Bald warf sie sich auf den Boden.
    Lys war jetzt in einer solchen Ekstase, daß sie sich überhaupt nicht mehr darum kümmerte, was um sie herum vorging. Sie lauschte auf die Geräusche und Bewegungen,

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