Das Doppelbett
und alles war nahe und auch weit weg.
»Los jetzt, Lys«, schrien die Frauen von Limpan. »Los jetzt!«
Lys sprang vom Tisch und stellte sich breitbeinig über Sara. Im Raum konnte sie nur schwach die lüsternen Blicke und auch die Erwartung wahrnehmen. Sie zog ihre Wollschlüpfer aus, riß den Rock herunter und senkte sich langsam auf Sara, die mit offenem Mund dalag, die Zunge halb herausragend.
»Sitzt nicht und glotzt, macht es selbst, ihr«, sagte Lys. »Man kann ja von dem Glotzen ganz geniert werden.«
»Du bist so schön, man muß es sehen.«
Lys war Sara so nahe, daß das Haar ihr die Nase kitzelte.
»Wie fein du riechst, komm, ich will dich küssen.«
Lys spürte eine kleine, sehnsüchtige Zungenspitze, die in sie eindrang, umherirrte und suchte. Zuletzt lag sie fest und Lys bohrte sich immer tiefer herunter.
»Rein mit dir ganz und gar«, riefen die Frauen.
»Wie soll man es machen, wie soll man es machen«, klagte Sara. »Man will ja so gerne, aber man muß wohl in allem maßhalten.«
»Dann steck die Hand rein, ich mach dasselbe«, sagte Lys. »Wir können daliegen und an unseren Knöpfen schnüffeln.«
»Ja«, schrien die Frauen.
Sie steckten ihre Fäuste in sich. Wieder und wieder kam es ihnen, und jetzt gab es niemanden mehr, der nicht seine Faust in der Mitschwester hatte.
»Die abweisende Maus ist jetzt selig«, sagte Sara. »Sie wird seliger, wenn du dich ein bißchen in den Hüften drehst.«
»Feine Schenkel hast du, man könnte glauben, du hast Kugel gespielt.«
»Hab’ ich auch.«
»Was macht Arvid mit dir auf dem Wandbett? Jagt er ihn direkt rein?«
»Neee... er scharwenzelt erst... scharwenzelt und geht rund wie die Katze... dann hat er Durst auf Tran... und dann jagt er den Dorsch in die Pflaume...«
»...Wie dick du um die Handgelenke bist... raus und rein darfst du, aber nicht nach rechts, da habe ich Schmerzen.«
»So?«
»Saug und trink, wenn du Durst hast!«
»Das ist schön...warte, du bekommst eine Nummer zwischen die Melonen.«
»Das läuft mir über die Augen, ich kann nichts sehen.«
»Trockne dich am Läufer ab.«
»Da ist Sand drauf.«
»Nimm das Leibchen hier.«
»Das ist naß wie ein neugeborenes Schwein.«
»Trockne dich am Brottuch hier ab.«
»Das riecht nach Anis und Kümmel.«
»Wie störrisch du bist...hier sollst du einen Schnabel spüren, der küssen kann.«
»In die Lippen gebissen...«
»Die Lichter brennen herunter. Lys, du mußt mit mehr Lichtern kommen, damit man sieht, was man in Händen hat.«
»Wie Kuhmilch so warm ist dein Saft, Frida.«
»Sara will deine Brüste probieren, heb dich herüber.«
»Lys ist nach mehr Lichtern gegangen.«
»Will sie wieder anzünden?«
»Trink und schäm dich jetzt nicht. Kennst du die Suppe?«
»Jetzt macht sie Licht...«
»Au, wie du drückst!«
»Ein Licht, das sie gegossen hat, Lys.«
»Jetzt dürft ihr mich von hinten...nee...nicht das Licht wegnehmen...zieh es an den Hüften lang, dann rein damit...«
»Ganz rein?«
»Wie Arvid. Er hat einen dickeren und weich wie Samt.«
Lys ging in den Stall hinaus. Draußen im Wind kam sie ein bißchen zur Besinnung, aber bloß so viel, daß sie gegen den Nachthimmel die Silhouetten der Frauen sehen konnte, die als Wachen ausgestellt waren.
Zu ihrer Schande muß gesagt werden: Sie waren von den Geräuschen aus dem Hause so erregt, daß sie dort hinter Barrikaden von Schweineeimern standen und kräftig an sich rieben.
Lys sagte nichts, aber für ein paar Augenblicke war sie böse. Dann öffnete sie die Stalltür, die träge knarrte und sofort hörte sie: »Wer da?«
»Bloß ich«, sagte Lys. »Bald kommen neue Männer...ich meine Frauen...ihr könnt ja auch ab und an ein Auge zum Feinde hinüberwerfen und nicht bloß miteinander spielen«, konnte sie sich nicht verkneifen zu sagen.
Sie ging in den Saal zurück.
»Also Arvid bringt es auf neun Mal«, sagte Sara, die mit Beda in einer Ecke lag.
»Jeden Tag. Das Bett ist quatschnaß, so daß man jeden Tag die Laken wechseln muß.«
»Hast du deshalb so oft große Wäsche, Beda?«
»Er hat schöne Hände, dein Arvid. Auch feine Schenkel.«
»Was weißt du davon?«
»Man hat ihn wohl gesehen, wenn er sich die Fischschuppen abwäscht. Es gibt wohl Gucklöcher im Magazin!«
»Stehst du da und glotzt auf Arvid?«
»Auf Arvid und alle die anderen.«
»Wer hat den Dicksten, glaubst du?«
»Das ist wohl schon Arvid.«
»Küß mich, rede von Arvid und küß mich.«
»Aber Arvid ist auch der
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