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Das Doppelbett

Das Doppelbett

Titel: Das Doppelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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fluchte, ich bestürmte sie und weinte, zuletzt ergriff ich das Zeug, Mistzeug, nahm alle Kraft zur Hilfe, und da standen die Bleiknöpfe wie eine Wolke vor dem Hosenschlitz und runter mit den Hosen. Ich fiel auf die Nase und hatte Blut in der Faust, als ich mein Gesicht berührte, und Sausen im ganzen Kopf und Donner und Blitz, aber ich kam doch auf die Beine, wenn auch wackelnd.
    Meine Friedens- & Nivellierungshosen lagen wie die unschlüssige Fahne eines erschossenen Kapitulanten, und der Vergleich schien mir nicht an den Haaren herbeigezogen. Ich merkte über die Schulter, während das Blut tropfte, daß Emma ein Lächeln zu unterdrücken suchte, und ich bemerkte mit meinem feinen Gehör, daß die kleinen, anmutigen schwedischen Kinder für einen Augenblick mit ihrem zudringlichen, entnervenden Geleiere aufgehört hatten.
    »Halt, mein guter Mann!« sagte Emma, als ich mich ihr auf Beinen näherte, die weder trugen noch nicht trugen, und mit der Rückseite der Hand das letzte Blut abwischte.
    »Warum?« fragte ich.
    »Nicht mit Socken an den Füßen.«
    Aber dann ging es besser. Sie öffnete ihre vorurteilslosen, modernen schwedischen Arme.
    Aber denkt euch meine Verwunderung!
    Nachdem sie mich mit einigen recht festen Griffen gepackt hatte, kullerte sie so schnell wie ein Otter herum, und ich fand mich mit dem Hintern auf dem Berg liegend und in den klaren Himmel hochstarrend. Das Wetter ist immer schön in Schweden. Die Kinder hatten ihr Oratorium wiederaufgenommen. Die Bänder flatterten und schlugen in den Linden.
    Alltags Emma sah ambrafarben in meine verwirrten Ausländeraugen herunter.
    Sie lächelte erneut. Aber dieses Mal war ihr Lächeln nicht freundlich. Sie sprach nicht. Sie lächelte in einer Weise, die ich immer mehr monoman fand. Sie beantwortete weder meine verwirrten Fragen noch meine entrüsteten Ausrufe, noch meine zweifelnden Seufzer. Sie reagierte nur unbedeutend, als meine kräftige Erektion, wie sich zeigte, zu welken anfing wie ein Strauß Herbstastern. Die ganze Zeit dieses grausame Lächeln.
    Ein Konterrevolutionär! war natürlich mein Gedanke.
    Eine arme, verführte Seele, die gegen die Natur ist, die Naturrevolution, die verwilderte Wahnsinnige, die auf Enthaltsamkeit schwört, eine tückische und kriminelle Ränkeschmiedin, die gegen die Volksmacht wühlt.
    Ich bin froh, daß ich schon jetzt, bereits hier, Ihnen sagen kann; es verhielt sich nicht so.
    Denn plötzlich erlosch ihr Lächeln, und an seine Stelle trat ein Zug der Nachdenklichkeit der Moore, Binnenseen, Renherden, Hauptbahnen und der Schwere alter Wasa-Burgen.
    »Ich wollte dich bloß erst genau betrachten«, sagte Emma leise wie das Abendläuten in einem Abwanderungsgebiet. »Ich habe ziemlich viel über dich und deine Delegation gehört. Ich bin eine Art Prämie.«
    Die Bänder in den Linden knatterten ohrenbetäubend, wie ein plötzlicher Trompetenstoß. Als ich erneut hochsah, die Hände von meinen Ohren nahm und wieder die sichere, graue Kühle des Berges unter meinem Rücken spürte, hatte Emma noch einmal die Stellung geändert, und ihre rosenblattweichen Lippen hielten jetzt mein Glied umfaßt, während sie mit festem Griff meine Fesseln ergriff.
    Langsam sank ihr Schoß über mich, und er duftete nach Brombeeren, und meine Zungenspitze fand schnell und getröstet ihre schwedischen Beeren. Auf eine seltsame Weise behielten ihre Lippen die ganze Zeit eine liebliche trockene Rauheit, die mich in meinen Kapillaren erregte. In kleinen, heißen Wogen sang ein Schmerzensfeuer in meiner Eichel, und jetzt streichelte sie meine Schenkel und Waden mit den Fingerspitzen, mit den ganzen Händen, mit den Nägeln.
    Ihre Brüste besaßen eine knapp nachgebende Festigkeit, die an den Magen einer verwilderten Sommerkatze im Herbst erinnerte, früher ein schwedisches Problem, wie es immer noch ein Problem in allen Ländern mit einem niedrigeren Niveau des kollektiven Enthusiasmus und der organisierten, ganzjährigen Spontaneität im Dienst des Friedens und der Nivellierung ist.
    Emma stand fest auf ihren geübten schwedischen Knien und hielt die ganze Zeit einen Abstand von einem guten Dezimeter zwischen unseren Körpern, ich streichelte ihre Details.
    Es lief aus meinem Mund wie von ihr und mir, immer feinnerviger und in immer dichteren Wogen feuerte es in meinen Händen, in der Seite meines Halses sowie in meiner blind hochgerichteten Spitze. Sie murmelte leise, summte möglicherweise, oder es war ihr schneller werdender Atem, der

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