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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Aussehen betrifft, handelt es sich bloß um einen Fall konvergierender Evolution.«
    Der Ehemann nickte bedächtig. »Ganz zu schweigen davon, dass sie uns den Arsch vor den Pitar gerettet haben!«
    »Ja, auch das. Doch sollten wir die Thranx mehr achten wegen ihrer Kunst und Philosophie als wegen ihrer militärischen Fähigkeiten. Genauso wie wir uns das für uns selbst wünschten. Oder zumindest die meisten von uns.«
    Eine Weile blieb es still, und alle beobachteten und genossen den Anblick eines menschlichen Kindes und eines erwachsenen Thranx, die hier, irgendwo auf dem großen Messegelände, freimütig miteinander spielten. Dann deutete der Vater auf Brianns Kleidung.
    »Interessant, was Sie da anhaben. Ich habe bemerkt, dass Ihre Kleidung die gleiche Farbe hat und dieselben Symbole darauf zu sehen sind wie bei Ihrem vielgliedrigen Begleiter. Ist das mehr als nur ein Freundschaftssymbol?«
    Der Moment war gekommen. Wie es sein sollte, hatte der zu Begleitende selbst das Thema angeschnitten. Paladine wie Briann und Twikanrozex wollten dies lieber nicht selbst tun, denn es war nicht gut, das Thema selbst anzuschneiden. »Die Vereinigte Kirche hat sich für Aquamarin als die sie symbolisierende Farbe entschieden, weil Aquamarin der vorherrschende Farbton bei erwachsenen Thranx ist und ebenso für die lebenspendenden und die Erde dominierenden Ozeane steht.«
    Der Mann runzelte die Stirn. » Vereinigte Kirche? Davon hab ich noch nie was gehört.« Sein Gesichtsausdruck veränderte sich. »Sie werden mich doch jetzt nicht um Geld bitten?«
    »Nein. Das ist uns gar nicht gestattet. Eine der absolut elementaren Regeln der Kirche ist, niemals um Spenden zu bitten. Von Anfang an war die Leitidee, dass sich die Kirche vollständig selbst tragen sollte.«
    Der Mann entspannte sich, obgleich nicht völlig. »Indem sie zu Huckepack-Reiten auf einem Käferrücken auffordert?«
    Jetzt war es an Briann zu lächeln. Nicht jeder, dem Twikanrozex und er begegnet waren, seit sie ihre Mission auf dem Messegelände aufgenommen hatten, hatte solchen Humor bewiesen. »Es gibt eine Art Gebührenordnung, auf der festgelegt ist, was für Dienstleistungen verlangt werden darf. Und es muss nachgefragt werden nach einer Dienstleistung. Sie werden nicht feilgeboten.«
    »Gut zu hören. Aber wenn Sie nach Leuten suchen, die Sie bekehren können, fürchte ich, haben Sie bei uns kein Glück. Ich bin katholisch, und meine Frau ist schiitische Mazdayasnierin fünften Grades.«
    Der Mann war gegen seinen Willen fasziniert. »Wie kann man denn, ohne zu konvertieren, Ihrer Kirche angehören?«
    »Wir suchen nicht nach Leuten, die konvertieren möchten. Sie können bleiben, was Sie sind, und trotzdem die Früchte unserer Gemeinschaft genießen.«
    »Das ist sehr einfach: Die Kirche gewährt jedem Zutritt - Mitgliedern anderer Glaubensgemeinschaften, Atheisten, Agnostikern, Fremdwesen ... jedem. Das Erste, was man bei uns lernt, ist, dass man, um dazuzugehören, an nichts glauben muss - an keine Gottheit, an keine besonderen Bücher, an nichts. Wir huldigen einer Art von Weisheit, die ihre Erfüllung nicht allein durch Logik und Vernunft findet. Weisheit existiert. Wir versuchen lediglich, sie nicht zu verleugnen.«
    »Klingt für mich nach einem ziemlich schrägen Haufen.« Als Briann nicht antwortete, keinerlei Kommentar abgab, fuhr der Mann fort: »Nun? Wollen Sie mir denn jetzt nicht kostenlos Informationsmaterial anbieten oder so was?«
    Der Priester schüttelte den Kopf. »Unmengen von bedrucktem Papier sorgt in der Regel nur dafür, dass die Leute eingeschüchtert sind oder sich einfach unwohl fühlen. Die Kirche möchte, dass sich alle in ihrer Nähe wohl fühlen. Wir haben einen kleinen Stand auf der Messe - einen unter Hunderten von Ständen. Wenn Sie mehr über uns erfahren möchten oder Fragen haben, finden Sie ihn auf Ihrem Geländeplan. Der Stand ist nicht besetzt. Alles funktioniert vollautomatisch. Niemand will Ihnen die Ohren voll schwatzen.«
    »Das wird ja immer schräger! Nicht, dass Peal oder ich dergleichen nötig hätten. So wie wir sind, fühlen wir beide uns nämlich wohl. Und Iolette auch.«
    Briann nickte verständig. »Sie scheint ein wundervolles, sich gut einfügendes Kind zu sein - mit Eltern, die sich ebenfalls gut eingefügt haben. Ich glaube, Sie haben Recht: Sie brauchen wahrscheinlich keine der Dienstleistungen, die die Kirche anzubieten hat. Aber eventuell würden Sie doch ganz gern mehr über die Kirche erfahren,

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