Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)
Sie und Adrian verstehen sich nicht
besonders.“
„Das
kann ich gut verstehen“, murmelte Kaja.
„Hast du
immer noch Schwierigkeiten mit der Geistergeschichte?“, fragte sie an Kaja
gewandt?
„Es geht
so.“
„Sie hat
heute sogar mit ihm gesprochen und ihm die Leviten gelesen“, berichtete Miri.
Beeindruckt
hob Sierra die Augenbrauen. „Echt? Wie denn das?“
Jetzt
musste auch Kaja grinsen. „Na ja, es stellt sich heraus, dass es manchmal
Momente gibt im Leben, in denen es sich tatsächlich lohnt, eine sogenannte Hexe
als Großmutter zu haben.“
„Ha ha.
Hast du das schon Maxi erzählt? Die wird sich freuen.“
„Nein.
Das mache ich, sobald sie wieder da ist. Irgendwann wird sie schon wieder
auftauchen.“
„Da wäre
ich zu gern dabei“, bemerkte Sierra, in der Hoffnung, Miri würde ihren Drachen
rufen.
„Du
kannst gerne zum Essen hierbleiben. Spätestens dann taucht sie bestimmt wieder
auf.“
Sierra
warf einen Blick auf die Uhr. Schon so spät. Nein, bleiben konnte sie auf
keinen Fall. Mist. Was sollte sie jetzt machen? Hatten Drachen ein Handy?
Wahrscheinlich eher nicht. Sie wollte auch nicht, dass die anderen beiden
Verdacht schöpften. Zuerst wollte sie die ganze Sache mit Maxi besprechen,
bevor sie die anderen beiden einweihte.
„Ich
muss leider zurück“, sagte sie bedauernd. „Ich würde mich freuen, wenn es
morgen Mittag mit eurem Besuch klappen würde. Ihr bekommt auch etwas zu essen.“
Sie bedeutete Joker mit einem Handzeichen einzusteigen, fing Zorro ab und
schlug die Klappe zu.
„Dann
kommen wir auf jeden Fall. Natürlich nur wegen des Essens“, flachste Miri.
Sierra
zwinkerte ihr zu. „Klar.“
„Übrigens.
Wir haben den Termin für das Fotoshooting im Sumpf“, Kaja fing Miris kritischen
Blick auf, „pardon, auf der Weide mit den Kühen vorläufig auf den
einunddreißigsten Januar angesetzt. Ich muss es noch mit Tim besprechen. Aber
schau doch einmal, ob dir das überhaupt gehen würde.“
„Gut,
mache ich. Bis morgen dann.“
„Tschüss!“
Hoffentlich
kommt Maxi morgen mit, dachte Sierra, als sie den Berg hinunter fuhr. Sonst
wäre sie gezwungen, direkt mit Miri zu reden. Wenn sie ehrlich war, wäre es ihr
sehr viel lieber, Maxi würde das übernehmen. Was für ein Durcheinander.
Kapitel 31
06. Januar 2013
„Und, was gibt es?
Einen Jungen oder ein Mädchen?“, wollte Sierra in dem Moment wissen, als Miri
einen Fuß über die Schwelle setzte.
„Weiß ich
nicht. Das kann man wohl erst später sehen. Und auch dann nicht immer.“
Kaja,
Nepomuk und – zu Sierras Erleichterung – Maxi traten hinter Miri in die Küche.
„Aber du
möchtest es wissen?“
„Auf
jeden Fall. Ich warte doch nicht neun Monate, nein, fast zehn, wie ich heute
erfahren habe, im Ungewissen!“
„Toll.
Ich bin ja so gespannt!“
„Mit wem
ich dieses Wissen teile, ist noch nicht entschieden. Bestechungsgelder werden
ab sofort entgegen genommen.“
„Ach du!“
Sie warf das Geschirrtuch nach ihrer Freundin. „Na dann, betrachte meine
fantastischen Spaghetti, die ich euch gleich serviere, mal als Anzahlung.“
„Akzeptiert.“
„Sie
bekommt sowieso einen Alien“, bemerkte Kaja trocken. „Oder eine Kaulquappe. Je
nachdem wie du das Ultraschallbild drehst.“
Miri warf
das Handtuch weiter nach Kaja. Die hatte nicht aufgepasst. Prompt traf es sie
im Gesicht. „He!“
„Ist
was?“ Unschuldig lächelnd blinzelte Miri ihr zu.
„Naja,
Drachen sehen ja auch ein bisschen aus wie trockengelegte Molche.“
Jetzt war
es Maxi, die ihre Schuppen sträubte. Das war nicht gut. Die brauchte sie ja als
Verbündete. „Oder auch nicht“, beeilte Sierra sich hinzuzufügen. Sie sammelte
das Tuch wieder ein und wischte sich die Hände ab. „Ich lasse die Hunde in den
Hof. Dort haben sie mehr Spaß und wir mehr Platz.“
Sierra
warf Maxi einen bedeutungsvollen Blick zu. Die verstand nur Bahnhof. „Kommst du
auch mit nach draußen, Maxi? Damit Nepomuk nicht überfordert ist mit Pferden
und einer territorial veranlagten Joker?“, versuchte sie es deutlicher.
Der Groschen
fiel zwar immer noch nicht, aber sie stand sofort auf, einen besorgten Ausdruck
im Gesicht. „Klar. Irgendwer muss den kleinen Kerl doch beschützen.“
Sierra
war sich ziemlich sicher, dass sich der Welpe sehr wohl durchzusetzen wusste,
doch sie hütete sich, das laut zu äußern. Immerhin hatte ihre Finte geklappt
und sie konnte draußen ein paar private Worte mit Maxi wechseln. Sie wandte
sich an die
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