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Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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Blick auf den Wecker. Halb acht. Weshalb war
sie an einem Samstagmorgen bereits um halb acht wach? Sie drehte sich im Bett
um und blickte in zwei erwartungsvolle Gesichter.
    „Sie
ist wach“, stellte die Drachin überflüssigerweise fest.
    Als
Chili merkte, dass Miri Anstalten machte, sich aufzurichten, sprang er vom Bett
und rannte zur Küchentür. Auf halbem Weg warf er einen erwartungsvollen Blick
in ihre Richtung, um sicher zu stellen, dass sie ihm auch folgte.
    „Ist
ja gut, ich komme schon“, brummte Miri. Sie schlüpfte in ihre Hausschuhe, die
sie jeden Abend unter dem Bett deponierte, und machte sich daran, ihr Raubtier
zu füttern. Chili wartete ungeduldig vor seinem Napf auf sein Frühstück. Maxi
gesellte sich zu ihnen. Miri wog Hackfleisch ab und goss etwas warmes Wasser
darüber, damit es nicht ganz kalt war und stellte es dem Kater hin. Sie rieb
sich die Augen und versuchte erneut, ihr nur sehr langsam arbeitendes Gehirn in
Schwung zu bringen. Ihr Drache war immer noch da, stellte sie fest. Schwanger
war sie wohl auch immer noch. Und den Kaffeebann würde sie wohl für einen
weiteren Tag ignorieren, beschloss sie und brühte sich eine Tasse auf.
Präventiv warf sie Maxi einen strengen Blick zu. Diese deutete mit Handzeichen
an, dass ihre Lippen versiegelt waren.
    „Dein
missbilligender Blick spricht auch mehr als tausend Worte…“, murmelte Miri.
    Ungerührt
hielt ihr Maxi das kleine Glas von gestern hin.
    „Nein,
sicher nicht. Du kriegst bestimmt keinen Schnaps zum Frühstück! Das wäre ja
noch schöner. Ich bezweifle auch, dass überhaupt noch was da ist.“
    „Soso,
dann gelten für dich andere Regeln als für mich“, spöttelte der Drache.
    „Klar,
ich wohne hier. Mein Zuhause, meine Regeln.“
    „Irgendwie
war das einfacher, als du noch klein warst.“
    „Das
kann ich mir vorstellen“, stimmte Miri ihr zu und schob eine Tasse heißen
Kona-Kaffee in ihre Richtung.
    Misstrauisch
beschnupperte sie das fremdartige Gebräu.
    „Jetzt
sag bloß, du hast in all den Jahren noch nie Kaffee getrunken.“
    „Nein,
das hatte ich nie nötig“, gab Maxi pikiert zurück. „Normalerweise nimmt man
Rücksicht auf meinen Drachenstoffwechsel. Gestern musste ich schon diesen
Fencheltee – übrigens ein grauenhaftes Gesöff – ertragen und jetzt auch noch
das.“ Mit einem angewiderten Gesichtsausdruck rührte sie versuchsweise die
dunkle Brühe mit dem Löffel um.
    „Aber
ich soll den Tee trinken, ja?“
    „Klar,
ich habe gelesen, der soll sehr gut sein für Frauen in deiner Situation. Ich
kann auch nichts dafür, dass ihr Menschen nicht so praktisch veranlagt seid wie
Drachen. Wir haben das ganz gut gelöst, mit dem externen Eierausbrüten. Da
können wir dabei essen, was wir wollen.“
    Amüsiert
beobachtete Miri sie. Immerhin brachte die Drachin sie mindestens ebenso oft
zum Lachen wie zur Weißglut. Sie hielt ihr die Zuckerdose hin.
    „Hier,
versuch‘s mal damit. Du magst doch Süßes.“
    Zweifelnd
schaute Maxi von der Dose zur Tasse und wieder zurück zur Dose. Es führte ja
doch kein Weg daran vorbei. Miri würde nicht eher Ruhe geben, bis sie zumindest
einen klitzekleinen Schluck probiert hatte. Das würde sie wohl auch überleben,
beschloss sie. Sie tat zwei Teelöffel voll Zucker in den Kaffee. Todesmutig und
mit geschlossenen Augen nahm sie einen Schluck. In der festen Überzeugung, es
gleich wieder ausspucken zu wollen. Sie ließ das Getränk im Mund herum rollen
und riss erstaunt die Augen auf.
    „Der
ist ja lecker!“ Ungläubig starrte sie ihren Kaffee an. „Wieso hat mir nie
jemand gesagt, wie gut Kaffee schmeckt?“ Sie inhalierte den Kaffee förmlich.
„Gibt’s noch mehr davon?“
    Amüsiert
füllte Miri ihr die Tasse erneut. Offensichtlich hatte Koffein einen ähnlichen
Effekt auf Drachen wie auf Menschen, stellte sie fest. Zumindest gemessen an
dem plötzlich auffallend lebhaften Verhalten von Maxi.
    „Was
ist heute der Plan? Stellst du mich deinen Freundinnen vor? Oder suchen wir
deinen Liebhaber? Musst du arbeiten?“, wollte sie sichtlich aufgeputscht
wissen.
    „Äh,
so viele Fragen auf einmal.“ Miri nahm nochmals einen großen Schluck von ihrem
eigenen Kaffee, in der Hoffnung, den Grad ihrer Munterkeit an denjenigen von
Maxi anzupassen und um ein wenig Zeit zu schinden.
    „Mittags
bin ich bei Kaja und Sierra zum Essen eingeladen. Ich würde da heute aber
lieber alleine hingehen.“ Als sie sah, dass sich die Drachin schon beleidigt
aufplustern wollte, hob sie

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