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Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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Köpfe, einer
brünett, einer blau schimmernd, beugten sich vor und studierten das geschnürte
Päckchen.
    „Hast
du es absichtlich noch nicht aufgemacht?“
    „Ich
habe es versucht, aber ich bin gescheitert. Deshalb haben wir es mitgenommen.
Ich wollte ihm mit einem Messer zu Leibe rücken.“
    Lance
streckte hilfreich seine Pranke entgegen, die Kralle am Zeigefinger gezückt.
„Soll ich?“
    „Klar,
gerne.“
    Maxi
schaute ein wenig verschnupft. Sie war verlegen, weil ihr das vorher in der
Aufregung nicht eingefallen war. Kurz darauf nahm die Neugier wieder überhand
und sie beugte sich wie die anderen über den Tisch. Die Spannung stieg, als
Miri vorsichtig das Band löste. Sorgfältig legte sie das Notizbuch mit dem
zerfledderten Ledereinband zu Seite und versuchte die blecherne Dose zu öffnen.
    Kaja
begutachtete den Deckel. „Sieht aus wie eine Tabakdose der ersten Generation.“
    „Das
würde ja zeitlich ungefähr passen, wenn mich nicht alles täuscht.“
    Mit
einem Ruck löste sich der verkrustete Deckel. Sie konnte die Bewegung gerade
noch abfangen. Zum Glück. Sonst wäre der gesamte Inhalt quer durch den Raum
geflogen.
    „Sieht
so aus, als hättest du tatsächlich Adrians Schatz gefunden.“
    „Besser
gesagt Nepomuk. Das werde ich ihm schon noch unter die Nase reiben. Erst heute
früh hatte er sich über seine Spürhundequalitäten lustig gemacht.“
    „Ich
erinnere mich. Ich war dabei.“
    „Stimmt.“
    „Wo
ist er denn?“
    „Keine
Ahnung. Er wird bestimmt gleich auftauchen. Lass uns die Zeit nutzen, die Dinge
anzuschauen. Wer weiß, ob wir dazu noch Gelegenheit haben, sobald er sie in
seinen Besitz bekommen hat. Meinst du, er verschwindet dann sofort?“, fragte
Kaja.
    „Höre
ich da etwa einen hoffnungsvollen Unterton?“
    „Tja,
was soll ich sagen...“
    „Ehrlich
gesagt, ich habe keine Ahnung. Obwohl ich offenbar mit Geistern gut kann, weiß
ich nicht allzu viel über sie und wie ihre Welt funktioniert.“
    Kaja
grübelte. „Wir können uns einmal bei Mémé erkundigen. Sie weiß bestimmt mehr.“
    „Gute
Idee.“
    Miri
hatte inzwischen behutsam den Inhalt der Blechdose auf dem Tisch ausgebreitet.
Ein paar Briefe. Geschrieben auf vergilbtem Papier, das fast in seine Einzelteile
zerfiel. Eine schwungvolle Handschrift bedeckte es. Eine dunkle Haarlocke,
eingefasst von einem roten Band. Die Farbe hatte erstaunlicherweise fast nichts
von ihrer Leuchtkraft eingebüßt.
    „Vielleicht
hat sie die Haare kurz vor ihrer Abreise mit einem neuen Band versehen. Soweit
ich mich erinnere, sind es die Haare von Lottis Schwester.“
    Sie
fasste nach dem nächsten Stück. Eine Kette. Das Silber war schwarz durch die
Oxydation. Der Anhänger glänzte in einem matten Rot.
    „Ein
Karneol. Schön. Das muss die Kette von Lottis Mutter sein.“
    „Sagtest
du nicht etwas von Kleidern?“
    „Adrian
hat Kleidungsstücke erwähnt.“ Sie zuckte mit den Schultern. „In diese Blechdose
hätten sie kaum gepasst. Vielleicht hat derjenige, der den Schatz an sich
genommen hat, die Kleider behalten. Oder weggeworfen. Wir wissen ja nicht, wann
die Standortverschiebung passiert ist.“
    „Stimmt.
Meinst du, er wird enttäuscht sein?“
    „Ich
glaube nicht. Hier, wenigstens ein Taschentuch ist noch vorhanden.“ Sie hob es
aus der Dose und hielt inne. Der Boden war dick mit in Wachs gegossenen Münzen
bedeckt. „Wie clever. So klimperten sie nicht verräterisch.“ Fasziniert
betrachteten sie das Geld. „Wir sind reich.“
    Miri
kicherte. „Na, ich weiß nicht, ob das heute noch etwas wert ist. Und sowieso:
es gehört Adrian.“
    „Der
es von dem Bauern geklaut hatte“, gab Maxi zu bedenken.
    „Der
Bauer bin ich, also gehört es mir“, witzelte Kaja.
    „Es
ist also wahr. Kaum wird ein Schatz gefunden, prügeln sich die Beteiligten um
den Inhalt.“
    „Klar.“
    Miri
wandte sich dem Notizbuch zu. Wie sich herausstellte, war es mehr ein lederner
Umschlag, der einen weiteren Brief enthielt. Hier war die Schrift jedoch eine
gänzlich andere. Steiler. Maskuliner. Auf dem Umschlag stand: In Memoriam Lotti
Seiler.
    „Jetzt
wird es interessant.“ Gespannt beugte sich die gemischte Truppe vor, als Miri
ein Blatt Papier aus dem Umschlag zog. Geschwind überflog sie das Geschriebene.
„Es ist ziemlich altertümlich geschrieben. Klar, ist auch schon sehr alt. Ich
werde es ins moderne Deutsch übersetzen, während ich vorlese. Sie räusperte
sich. ‚Letzte Woche wurde Lotti Seiler, als sie eine Besorgung gemacht

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