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Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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Zukunft. Sie
seufzte. Eigentlich hatte sie keine Lust auf dieses Gespräch. Sie fände es
schade, keinen persönlichen Geist mehr zu haben. Schließlich hatte nicht jeder
einen Personal Trainer aus dem 18. Jahrhundert, der noch dazu das Fach
Selbstverteidigung in seinem Repertoire hatte. Aber es half alles nichts. Es
ging um sein Dasein und wie er es fortsetzen wollte, nicht um ihre Wünsche. Sie
warf ihm einen Seitenblick zu. Seine Faszination mit der unbekannten Umgebung schien
anzuhalten. Er schaute unermüdlich aus dem Fenster. Vielleicht hing er auch nur
seinen Gedanken nach.
    „So.
Und jetzt? Auf ins definitive Jenseits?“
    Überrascht
schaute er zu ihr hinüber. „Weißt du das denn so genau?“
    Sie
musste lachen. „Ehrlich gesagt nein. Ich kann mich da auch nur auf Sagen und
Überlieferungen verlassen. Davon gibt es viele. Einige komplett absurd, bei
anderen meint mein Bauchgefühl, dass da etwas dran sein könnte. Einig sind sich
alle Experten und Möchtegernexperten, dass das Geisterdasein grundsätzlich ein
Zwischenstadium ist. Für Leute wie dich, die etwas nicht zu Ende bringen
konnten, bevor sie starben. Ob du anschließend in den Himmel kommst oder ein
neues Leben beginnst, darüber gehen die Meinungen auseinander.“
    „Könnte
es auch sein, dass meine Existenz einfach aufhört und nichts mehr kommt?“
    „Ich
nehme es an. Wie gesagt, es kommt so selten einer zurück, der uns aufklären
könnte.“ Sie zwinkerte ihm zu. Er wurde merkwürdig still.
    Nachdem
ein paar Minuten verstrichen waren, fragte er: „Muss ich diesen Schritt
weitergehen? Oder habe ich eine Wahl?“
    „Ehrlich
gesagt, ich bin ein wenig überfragt. Das ist für mich auch totales Neuland.“
    „Ich
dachte, du seist zertifizierte Geisterflüsterin.“
    „Ha
ha. Aber um auf deine Frage zurück zu kommen: Da ich ein Ritual durchführen
muss, damit du weiter gehen kannst, nehme ich an, wenn ich es nicht mache,
bleibt der Status quo erhalten.“
    „Nur,
dass ich jetzt nicht mehr manisch Dinge klauen muss, um nicht durchzudrehen.“
Er warf ihr einen dankbaren Blick zu. „Lotti könnte ich auch noch öfters
besuchen.“
    „Das
ist wahr.“
    „Kann
ich es mir überlegen? Oder muss ich das sofort entscheiden?“
    „Nimm
dir Zeit. Ich gehe nirgendwo hin in der nächsten Zeit. Sowieso gibt es sicher
auch noch andere Menschen als ich, die dir helfen können.“
    Seinem
zweifelnden Blick nach zu urteilen hielt er das für sehr unwahrscheinlich.
„Gut. Ich gebe dir in ein paar Tagen Bescheid.“
    „Musik?“
    „Klar!“
    Begleitet
von dem Lied Comptine d’un autre été aus dem Film Amélie fuhren
sie nach Hause.

Kapitel 36
    Mathias hob den
Kopf: „Ich hab’s verbockt, oder?“
    Sierra
atmete tief durch und nickte dann. „Könnte man wohl so sagen.“
    „Shit.“
Er lehnte seinen Kopf zurück an die Scheunenwand und schloss die Augen.
    Es
war früher Abend und Sierra war damit beschäftigt gewesen, den Abendstall zu
machen. Misten, füttern, Wasser auffüllen. Bis ihr Bruder aufgetaucht war.
Kleinlaut. Ob sie Zeit hätte zu reden? Hatte sie. Das ging gar nicht anders,
wenn zwei Leute, die man mochte, Probleme hatten. Das hieß allerdings nicht,
dass sie es ihm einfach machen würde. Ha. Sie war immer noch mordswütend auf
ihn.
    Abrupt
öffnete er die Augen wieder. „Dann...“
    ...
genau“, bestätigte sie ihm.
    „Das
jagt mir eine Heidenangst ein.“
    Sie
verengte die Augen. „Willkommen im Club. Was meinst du, wie es ihr gegangen
ist? Und das war, bevor irgend so ein Typ gekommen ist und ihr den Titel
‚Schlampe des Jahres’ in Anwesenheit all ihrer Freunde verliehen hatte.“
    Er
zuckte zusammen. „Und sie hatte tatsächlich meine Telefonnummer verloren?“
    „Ah.
Jetzt kommen wir zu den Fragen, die du ihr als erstes hättest stellen sollen.
Nicht erst im Nachhinein. Nicht mir. Ich könnte dich wirklich schütteln.“ Sie
bedachte ihn mit einem giftigen Blick.
    Er
schaute sie nur unverwandt an.
    Dann
gab sie nach. „Als sie dich getroffen hatte, war sie eigentlich schon drauf und
dran, eine männerfreie Phase einzuläuten. Ihr hatte die Nacht mit dir wohl auch
sehr gefallen, aber grundsätzlich war sie gerade dabei, ihr Leben neu zu
gestalten. Dazu kam, dass Kaja gerade eine sehr chaotische Zeit durchmachte und
wir ihr beim Umzug und so halfen. Das meiste hast du ja mitbekommen.“
    „Nur
habe ich leider Miri nie getroffen“, brummte er.
    „Sieht
so aus. Weshalb auch immer. Auf jeden Fall, zu dem Zeitpunkt,

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