Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)
ist niemand hier. Die ganze Geschichte
hat heute Nachmittag stattgefunden. Du hast durch Abwesenheit geglänzt.“
Zerknirscht
schaute die Drachin sie an. „Echt? Das tut mir aber leid. Aber wir wissen ja,
wo er wohnt. Sierra? Adresse?“
Sierra
schnaubte ungläubig. „Als wenn ich dir die geben würde.“
Maxi
richtete sich bedrohlich vor ihr auf. Sierra wurde mulmig zu Mute, doch sie
wich nicht zurück. Alles was recht war, Drachenbeschützer in Ehren, aber ihren
Bruder lieferte sie ihr sicher nicht aus. Nicht, so lange ihre Augen dieses
unheimliche Leuchten aufwiesen. Sicherheitshalber warf sie Miri einen Blick zu.
Manchmal wäre es nicht schlecht einen eigenen Drachen zu haben. Nur so zur
Sicherheit. „Miri hat das ganz gut selbst geregelt“, fügte sie vorsichtshalber
schnell hinzu.
„Ja,
nicht?“ Sie drehte eine kleine Pirouette und wirkte sogar ein bisschen
vergnügt.
Der
Chihuahua fasste das als eine Aufforderung zum Spielen auf und holte das
zerkaute Stück Leder hervor, mit dem er so gerne spielte. Zorro erbarmte sich
seiner und nahm das andere Ende zwischen die Zähne. Jetzt konnte der Kleine
nach Herzenslust daran zerren
„Er
ist ein Idiot und ich bin wütend auf ihn. Aber vor allem bin ich stolz auf
mich.“
„Das
kannst du auch sein“, bestätigte ihr Kaja. „Da du jetzt ein wenig Dampf
abgelassen hast, traue ich mich doch, etwas zu Gunsten des Idioten zu sagen.
Zugegebenermaßen hat er sich nicht sehr geschickt angestellt. Aber ich glaube
wirklich, er hatte heute nur die besten Absichten. Für ihn war das auch ganz
schön viel in den letzten Tagen. Er vermutet zumindest, dass er Vater wird. Die
Mutter seines potentiellen Kindes ist die Frau, die ihm schon die letzten paar
Monate im Kopf herumgespukt ist...“ Sie blickte fragend zu Sierra. „Zumindest
habe ich das so verstanden.“
Als
diese bestätigend nickte, fuhr sie fort.
„Und
von der er, fälschlicherweise und unverständlicherweise“, fügte sie eilig
hinzu, als sie merkte, dass Miri aufbrausen wollte, „einen komplett falschen
Eindruck gewonnen hatte. Was ihn, glaube ich, ziemlich getroffen hat. Sonst
hätte er sich gar nicht so idiotisch aufgeführt. Menschen, die uns gleichgültig
sind, veranlassen uns nicht zur Idiotie.“
„Muss
ich jetzt Mitleid mit ihm haben?“, fragte Miri ironisch.
„Natürlich
nicht. Ich werde auch nichts weiter dazu sagen. Das ist eine Sache, die nur
euch zwei etwas angeht. Ich wollte nur meine Eindrücke loswerden.“ Sie nahm
ihre Freundin in den Arm.
„Gut.
Da müsste ich nämlich leider passen. Himmel! Was für ein Chaos. Und das alles
in alkoholfreien Zeiten. Hat wenigstens jemand Schokolade für mich?“
Wie
durch Zauberhand erschien eine Tafel dunkle Schokolade auf dem Sofatisch.
Gefolgt von Adrian, der sich schwungvoll verbeugte. „Voilà, Madame!“
Erfreut
griff sie danach. „Vielen Dank. Auch wenn ich nicht wissen will, wo du die
wieder geklaut hast.“
Er
ignorierte die Anspielung geflissentlich.
Kajas
Augen verengten sich. „Das kann ich dir sagen. Aus meinem Süßigkeiten-Schrank.
Sein Glück, dass ich dir die sowieso gleich geholt hätte.“
Er
räusperte sich. „Gut, dass ich euch alle vereint vorfinde. Miri hat mir vor ein
paar Tagen ein großes Geschenk gemacht. Es funktioniert übrigens“, fügte er an
sie gewandt hinzu. „Ich durfte mich auf dem Friedhof von Lotti verabschieden.
Am Ende dieser Reise stand die Frage, ob ich hier mein Geisterdasein weiter
fristen oder in unbekannte Gefilde aufbrechen möchte.“
„Spricht
er immer so blumig?“, unterbrach ihn Sierra, an die anderen gerichtet.
„Psst.
Später.“
„Ich
mein ja nur...“
Adrian
klopfte mit dem Absatz auf den Boden. „Ruhe. Es wird euch freuen zu hören, dass
ich mich entschieden habe, noch ein Weilchen länger unter euch zu verweilen.“
Diese
Ankündigung hatte die verschiedensten Reaktionen zur Folge. Miri freute sich.
Ihr war der Geist mit dem verwegenen Zwinkern in den Augen ans Herz gewachsen.
Maxi ergab sich ihrem Schicksal. Sierra war fasziniert und Kaja verdrehte
genervt die Augen.
„War
das so abgemacht?“, flüsterte sie Miri zu.
Diese
zuckte mit den Schultern. „Ich fand, er sollte die Wahl haben. Ungefragt ins
Jenseits verbannt zu werden stelle ich mir nicht besonders prickelnd vor.“
„Pah.
Ungefragt einen Hausgeist zu haben auch nicht.“
Miri
knuffte ihre Freundin in die Seite. „Jetzt stell dich doch nicht so an. Er ist
doch ganz niedlich. Dein persönliches
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