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Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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auf dem Randen in Schaffhausen landest,
sobald ich deine Hand loslasse.“
    „Macht
nichts.“ Er machte eine Pause. „Du störst mich nicht. Deine Anwesenheit ist wie
eine Art Balsam für meine Seele. Das war auch der Grund, weshalb ich mich dir
gleich ganz am Anfang zu erkennen gegeben habe. Hast du dich nie gewundert,
weshalb ich zuerst dir und nicht Kaja über den Weg gelaufen bin? Oder Sierra?
Sie hat schon früher Zeit auf dem Hof verbracht.“
    Doch.
Diese Fragen hatte sich Miri schon gestellt. War aber davon ausgegangen, dass
es entweder Zufall gewesen sein musste oder mit dem Pächterhäuschen
zusammenhing. Spannend.
    Sie
waren bei der großen Eiche angekommen. Auf dem schlichten Grabstein, der direkt
unter dem Baum aufgestellt war, stand zu lesen: LOTTI SAGER 1791 – 1809. Miri
trat einen Schritt zurück, ohne seine Hand loszulassen.
    „Du
hast sie tatsächlich gefunden“, flüsterte er ergriffen. Eine Weile starrte er
stumm auf das Grab. Sie ließ ihm Zeit und ihre Gedanken wandern. Lotti hatte
offenbar eine Familie gehabt. Obwohl sie zum Zeitpunkt ihres Todes weit weg
gewesen war von zu Hause, war sie ihnen wichtig genug gewesen, dass sie ihr
einen Grabstein hatten setzen lassen. Sie runzelte die Stirn. Ungewöhnlich für
eine Familie, deren Tochter als Magd arbeitete. Woher hätten sie das Geld
nehmen sollen? Wahrscheinlicher war, dass der Sohn des Hofbesitzers, Jakob
Maag, ein schlechtes Gewissen gehabt hatte und für den Stein aufgekommen war.
Sein Vater musste ein ziemliches Ekel gewesen sein, dass sich der Sohn zu so
einer großzügigen Geste veranlasst sah. Sie wollte lieber gar nicht wissen, was
die Angestellten, insbesondere die weiblichen alles erdulden mussten.
    „Adrian
sagst du besser nichts von deinen Überlegungen“, mahnte Maxi sie in Gedanken.
    „Ehrlich?“
Sie konnte sich den Sarkasmus nicht verkneifen. Manchmal führte sich ihre
Drachin immer noch auf wie eine besorgte Glucke. „Natürlich erzähle ich ihm
davon nichts. Was würde das denn bringen, außer zusätzlichen Stress für unseren
Herrn Geist.“
    „Eben.“
    Miri
schnitt eine Grimasse. Immer musste sie das letzte Wort haben.
    Adrian
zupfte sie am Ärmel. „Wir können jetzt gehen.“
    „Bist
du sicher?“
    Er
nickte.
    „Es
tut mir leid. Ich habe gar nicht daran gedacht, Blumen mitzubringen.“
    „Kann
ich ein wenig von der Erde hier lassen? Als Verbindungsstück?“
    „Wieso
nicht. Im schlimmsten Fall bist du einfach ein ganzes Stück schneller zu Hause
als ich.“
    „Schneller
als mit deiner Teufelsmaschine wohl kaum“, brummte er, während sie ihm den Blumentopf
hinhielt.
    „Ersetze
doch die Erde mit ein wenig Erde von der Grabstelle.“
    Diese
Idee gefiel ihm noch besser.
    Plötzlich
kam ihr eine Idee. „Liegt irgendwo auch noch ein Stein rum? Idealerweise
abgebrochen vom Grabstein?“
    „Hm,
hier ist ein Stück abgeschlagen. Es wirkt alt und ist mit demselben Moos
überwachsen, wie der große Stein.“ Er hielt es an die Lücke. „Sieht so aus, als
würde es passen. Was hast du denn vor?“
    „Warte
es ab.“
    Sie
blickte sich suchend um. Da. Ein deutlich größerer Stein mit einer scharfen
Kante lag ganz in der Nähe. Vorsichtig legte sie das Stück Ziegelstein vom Hof
auf den Boden.
    „Kannst
du dich kurz an meiner Jacke festhalten? Ich brauche beide Hände.“
    Mit
Wucht ließ sie den großen Stein auf den Ziegel krachen. Prompt zerbrach er in
drei Teile. Die zwei größeren Stücke legte sie zurück in den Blumentopf mit der
nun gemischten Erde. Das kleinste stieß sie so tief es ging in die Erde, direkt
neben den Grabstein. Sie klopfte sich die Erde von den Händen.
    „So.
Jetzt bin ich mal gespannt.“ Erwartungsvoll schaute er sie an. „Wenn ich
richtig liege, besteht jetzt nicht nur von hier zum Hof, sondern auch in
umgekehrter Richtung eine Verbindung. Kann sein, dass du dich jetzt jederzeit
hierher begeben kannst, wenn du das wünschst.“
    Er
grinste schief. „Tatsächlich?“
    Sie
zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Es war mehr eine Eingebung. Du
kannst es ja ausprobieren, sobald wir daheim sind.“
    Galant
bot er ihr seinen Arm. Sie freute sich zu sehen, dass seine wilden Locken wieder
ihr fröhliches Eigenleben aufgenommen hatten und die kleinen Münzen leise
klimperten. Einvernehmlich machten sie sich auf den Weg zurück zum Eingang, wo
sie das Auto geparkt hatten. Auf dem Heimweg kam Miri in den Sinn, dass sie
noch gar nicht über die Zukunft gesprochen hatten. Adrians

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