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Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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Rauch aus
beliebigen Körperöffnungen“, konterte der Kater frech.
    In
dem Stil setzte sich das Streitgespräch fort. Jetzt war Miri doch neugierig.
Sie streckte ihren Kopf aus der Küchentür. Chili war gerade dabei, vom Sofa auf
Maxi zu springen, um sich in der nächsten Sekunde wieder unter das Möbelstück
zu retten, damit sie ihn nicht zu fassen bekam. So ging das hin und her, bis
sie offensichtlich genug hatte und auch wach genug war, um sich zu
dematerialisieren. Chili, der gerade zum Sprung angesetzt hatte, realisierte
das zu spät und landete unsanft am Boden. Etwas belämmert blieb er dort für
einen Moment liegen. Lange genug für Maxi, unbemerkt vom Kater hinter ihm
aufzutauchen und ihn am Nacken zu packen.
    „Du
weißt schon, dass gegrillte nervende Kater meine Leibspeise sind?“
    Zu
ihrer vollen Wohnungsgröße aufgerichtet, starrte Maxi ihn bedrohlich an. Die
Ohren flach an den Kopf gelegt und die Augen weit aufgerissen, bot der Kater
ein Bild des Jammers. Sein Größenwahn hatte sich zusammen mit dem Drachen wohl
in Luft aufgelöst. Oder er hatte zu oft dem gestiefelten Kater aus dem Trickfilm
Shrek zugeschaut und versuchte, Maxi auszutricksen. Miri traute keinem von
beiden über den Weg und beschloss einzuschreiten, bevor noch jemand verletzt
wurde.
    „Guten
Morgen Maxi. Der Kaffee ist gleich fertig. Möchtest du auch eine Tasse?“
    Derart
abgelenkt und erfreut über die Aussicht auf eine Tasse dieses heißen Gebräus,
ließ Maxi Chili einfach fallen. Dieser quittierte das mit einem empörten
Fauchen, bis er es sich besser überlegte und den strategischen Rückzug unter
das Bett antrat. Dort hatte er wenigstens seine Ruhe und widmete sich der
Fellpflege. Praktischerweise hatte er inzwischen ganz vergessen, dass er den
Streit angezettelt hatte.
    In
der Küche genossen Miri und Maxi ihr flüssiges Frühstück, während im
Hintergrund unaufdringlich ein Lied von Radiohead im Radio lief. Maxi
wollte ihren Schützling schon dazu drängen, etwas zu essen und ihre
Getränkewahl zu beanstanden, ließ es dann aber. Schließlich wollte sie auf
ihren eigenen Kaffee nicht verzichten. Miri war es zuzutrauen, dass sie
Fencheltee für beide zubereitete. Und außerdem hatte sie sich vorgenommen, Miri
mehr zu unterstützen, anstatt sie zu bevormunden. Sie seufzte einen großen
Drachenseufzer und konnte nur knapp verhindern, dass ihre Tasse überschwappte.
Zum Glück hatte sie schon einen großen Teil getrunken. Um von dem
Beinahe-Malheur abzulenken, erkundigte sie sich, was Miri heute so vorhatte.
    „Ich
muss zur Arbeit.“ Miri warf einen Blick auf die Küchenuhr. Oje, schon fast halb
sieben. Jetzt musste sie sich beeilen.
    „Darf
ich mitkommen?“
    „Von
mir aus. Sehen kann dich sowieso keiner. Obwohl es für dich vermutlich ziemlich
langweilig sein wird.“
    „Das
lass mal meine Sorge sein“, winkte Maxi ab, erfreut darüber, mehr über Miris
Leben zu erfahren.
    Eine
Viertelstunde später waren sie unterwegs. Miri hatte in Windeseile geduscht und
sich angezogen. Jetzt waren sie auf dem Weg zum Bäcker, der zum Glück nur zwei
Straßen von der Buchhandlung ihres Onkels entfernt war.
    Bewaffnet
mit der Brötchentüte betrat Miri die Buchhandlung. Wenn sie Glück hatte, war
ihr Onkel noch nicht da. Dann hätte sie ein paar Minuten für sich, könnte
Kaffee aufsetzen und schon anfangen zu arbeiten. Sie lief den langen Gang
entlang, der zu dem kleinen Pausenraum führte. Warum musste es hier immer so
dunkel sein? Sie schüttelte sich. Und das nur, weil ihr Onkel so penetrant
sparsam war und eine einzige schwache Stromsparlampe als ausreichende
Beleuchtung bezeichnete. Geizig wäre das treffendere Wort, dachte sie. Maxi
spürte ihre Unruhe. Sie berührte ihren Schützling leicht an der Schulter.
    „Machst
du dir Sorgen? Ich pass schon auf dich auf“, flüsterte sie beruhigend.
    Dankbar
lächelte Miri sie an, ihr Gesicht ganz blass und die Augen riesig in dem
schlechten Licht. „Ich mache mir keine Sorgen…“
    „Das
solltest du aber besser!“, dröhnte die Stimme ihres Onkels aus dem Pausenraum.
Sie zuckte zusammen. Offenbar hatte sie laut gesprochen. Dieses Telepathie-Ding
musste sie unbedingt noch ein wenig üben. Aber jetzt hatte sie gerade ganz
andere Probleme. Sie trat in das Zimmer.
    „Dir
auch einen guten Morgen“, meinte Miri und legte den Sack mit den Brötchen im
Sinne einer versöhnlichen Geste auf den Tisch. Erst dann warf sie einen Blick
auf ihren Onkel und erschrak. Er war knallrot im

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