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Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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keine Möglichkeit, dem Duell ehrenvoll zu entkommen.
    Ibis trat einen Schritt zurück und hob grüßend das Schwert. »Querno, ich fordere dich zum Zweikampf bis zum Tod. Der Preis des Siegers sind Rolana, Priesterin des Mondordens, und die Herrschaft über die Unterwelt von Ehniport.«
    Rolana sog scharf die Luft ein und wollte aufspringen, doch der Zwerg drückte sie mit eiserner Hand auf den Stein zurück.
    »Sie macht das schon richtig, wenn sie dich retten will.« Er musterte die Frau an seiner Seite mit durchdringendem Blick. »Du musst ihr ja eine Menge bedeuten.«
    Rolana nickte stumm. Die Angst, Ibis könnte verlieren, schnürte ihr die Kehle zu.
    Quernos Gesicht lief rot an. Vielleicht überdeckte die Wut seine Furcht. Er riss das Schwert aus der Scheide. »Ja, bis zum Tod! Ich werde dir mit Vergnügen deine freche Zunge herausschneiden.«
    In weitem Bogen umkreisten sie sich, ohne einander näher zu kommen, und musterten sich abschätzend.
    »Ich war viel zu gutmütig zu dir. Ich hätte dich schon vor Jahren töten sollen«, versuchte Querno die Elbe zu provozieren.
    Ibis zuckte nur mit den Schultern. »Ja, so gutmütig, dass du mich gegen einen lausigen Dolch für eine Nacht an zwei Freunde ausgeliehen hast.«
    »Na und? Du hast meinem Vater gehört. Es war mein gutes Recht. Doch wie ich hörte, hatte Dermin nicht viel Freude an dir und hat seit diesem Tag keine Frau mehr bestiegen.«
    Die Elbe spuckte auf den Boden. »Das kann er auch nicht mehr, der Bastard.« Rolana schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Doch, die Geschichte stimmt«, widersprach der Zwerg, der das Kopfschütteln missverstand. »Gab damals ziemlichen Ärger. Die Burschen hatten Ibis ganz schön zugerichtet, und da Querno sich ohne Erlaubnis am Eigentum seines Vaters vergriffen hatte, gab's für ihn noch ein paar Peitschenhiebe obendrauf. Doch das Beste ist, dass sie Dermin mit bloßen Händen entmannt hat«, kicherte er. Rolana fühlte, wie die Farbe aus ihrem Gesicht wich. Was hatte Ibis in den Jahren, in denen Quernos Vater sie wie eine Leibeigene gehalten hatte, alles erleiden müssen? Vermutlich würde sie nicht einmal einen Bruchteil davon erfahren. Rolana begann für die Elbe zu beten, bis das erste Klingen der Schwerter sie zusammenfahren ließ. Das Vorgeplänkel war vorbei. Mit einer schnellen Drehung und einem doppelten Schlag hatte Ibis den Kampf eingeleitet. Wieder prallten die Schwertklingen aufeinander. Ibis parierte, schlug zweimal hintereinander zu, wich dann zurück, sprang zur Seite und stieß noch einmal zu. Doch Querno war ihr nicht gefolgt. Stattdessen trat er einen Schritt zurück, so dass Ibis' Schwertspitze ins Leere stieß.
    »Du hast gedacht, du kriegst mich so einfach? Ferule hat mich das Kämpfen gelehrt!«, stieß er hervor. Ibis antwortete nicht. Nach einem Schlagabtausch, bei dem Querno langsam zurückwich, wirbelte er plötzlich herum, duckte sich unter Ibis' Schwert hindurch und schlug dann ihre Klinge nach oben. Doch sie hatte den Angriff kommen sehen, gab dem gewaltigen Schlag nach und drehte sich mit Schwung um ihre Achse.
    »Mehr hast du nicht zu bieten?«, spottete sie, musste aber insgeheim zugeben, dass er dazugelernt hatte. Die Männer hinter ihr bewegten sich. Einer trat ein paar Schritte zur Seite. Für einen Moment war Ibis abgelenkt. Schon nutzte Querno die Lücke in ihrer Deckung und stieß zu.
    Einen Augenblick zu spät sprang die Elbe zurück. Die Schneide fuhr über ihren Arm, schlitzte den Ärmel auf und ließ eine rote Spur auf ihrer Haut zurück. Rolana stöhnte auf.
    Er focht viel besser, als Ibis angenommen hatte, und er kannte anscheinend die meisten Tricks, mit denen sie einen Kampf schnell beenden konnte. Nun ja, sie hatten zumindest für einige Jahre denselben Lehrer gehabt. Und dass Quernos Schwert um einen Fuß länger war als das ihre, erleichterte ihr die Sache auch nicht gerade. Nun, dann musste sie sich eben auf einen längeren Kampf einstellen. Sie würde seine Schwachstelle schon finden!
    Die Gegner umkreisten sich, tauschten kurze Schläge aus, drangen vor und wichen wieder zurück. Zweimal konnte die Elbe Quernos Deckung durchbrechen und ihm an Oberschenkel und Hüfte kleine Verletzungen zufügen.
    »Wir könnten Wetten abschließen«, schlug Fallur vor. »Also ich setze ein Goldstück auf Querno. Wer hält dagegen?«
    Jen zuckte mit den Schultern. Die Verlockung schien groß, doch was, wenn der Anführer gewann? Sie alle hatten Quernos unangenehme Seite schon oft genug

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