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Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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zu spüren bekommen, und er würde es sicher nicht gern sehen, wenn man auf seinen Gegner setzte. Der Zwerg dagegen schien interessiert. »Gut, ich halte mit drei dagegen, gehst du mit?«
    Fallur wiegte den Kopf hin und her, dann nickte er. Rolana sah Gynor erstaunt an. »Du wettest gegen deinen Anführer?«
    »Nun ja, man muss doch zusehen, dass der eigene Beutel gefüllt wird, oder nicht? Das kleine Luder hat mich schon etliche Male im Kampf reingelegt. Man darf sie nicht unterschätzen.«
    »Ich hoffe, du hast Recht.«
    Der Zwerg tätschelte ihren Oberschenkel und grinste. »Wer wird denn so schwarz sehen?« Anscheinend beunruhigte ihn der Gedanke, dass Querno fallen könnte, überhaupt nicht. Vielleicht wäre er gar froh darüber.
    Wieder trieb Ibis ihren Gegner mit schnellen Schlägen zum Rückzug. Die Schwerter klirrten, doch seine Paraden kamen nicht mehr ganz so schnell und präzise wie zu Anfang.
    »Du wirst doch nicht schon müde sein?«, frohlockte die Elbe. »Du musst schneller parieren. Auf, ich zähle mit: Und eins und zwei, unten, gegen, gegen...« Ihre grünen Augen glitzerten voll Übermut. Sie lachte. Querno knurrte wie ein gereizter Stier. Rolana spürte, dass sie sich die Fingernägel in die Handflächen bohrte und sich auf die Lippen biss, um sich zum Stillsitzen zu zwingen. Hoffentlich wurde Ibis nicht zu leichtsinnig.
    »So, jetzt wollen wir mal ein wenig Schwung in die Sache bringen«, rief die Elbe, ließ sich über den Platz zurücktreiben und wich plötzlich zur Seite. Sie rannte auf die Mauer zu und sprang durch ein torbogenartiges Fenster in ein kleineres, rechteckiges Gebäude, von dem nur noch die Grundmauern standen. Querno folgte ihr. Eine Weile war nur das Klirren der Schwerter aus dem düsteren Innern der Mauern zu hören. Querno fluchte, Ibis lachte. Eine Klinge schlug auf Stein. Für einen Augenblick herrschte Stille, dann kam die Elbe mit einem riesigen Sprung durch das Fenster gehechtet. Sie rollte sich geschickt ab und stand schon lange wieder mit erhobener Waffe kampfbereit da, als Querno ihr nachgeklettert kam.
    Mutwillig tänzelte sie auf und ab. »Das muss schneller gehen! Wir üben das noch einmal.«
    Sie drang auf ihn ein und drängte ihn an den Rand des Hofes. Trümmer umgestürzter Säulen, Mauerwerk und Deckenplatten lagen übereinander. Ibis sprang über einen Quader und duckte sich unter den Ästen eines Busches hindurch. Querno folgte ihr. Sein Gesicht war rot, Schweiß stand auf seiner Stirn. Flink rannte die Elbe um den Fuß einer noch aufrecht stehenden Säule und wäre Querno fast in den Rücken gekommen. Im letzten Moment bemerkte er die Gefahr, fuhr herum und fing ihren Schlag mit seiner Waffe ab. Ibis stieg auf einen Felsblock, dann auf den nächsten, ohne im Spiel der Waffen innezuhalten. Mit einem Satz sprang sie über Querno hinweg, verletzte ihn an der rechten Schulter und landete dann sicher wie eine Katze auf einem Steinsims. Grazil tänzelte sie auf dem schmalen Band an der Mauer entlang, übersprang Quernos Schwertspitze, die nach ihren Füßen stach, und kam mit einem vollendeten Salto sicher zur Erde zurück. Gynor klatschte ihr Beifall. Ibis winkte ihm grinsend zu, jagte Querno einmal quer über den Hof und ließ sich dann wieder von ihm zurücktreiben. Selbst Rolana blieb die Taktik der Elbe nicht verborgen. Quernos Atem wurde immer schneller. Inzwischen lief ihm der Schweiß zu beiden Seiten an den Schläfen herab. Rolanas verkrampfte Hände entspannten sich ein wenig.
    Da passierte es. Beim Zurückweichen verfing sich Ibis' Stiefel in einer Wurzel. Noch im Fallen schlug sie Quernos Schwert beiseite, das ihr fast den Schädel gespalten hätte. Die Klinge glitt an ihrem Kopf vorbei, schnitt ihr ein Stück von ihrem rechten Ohr ab und fuhr in den Boden. Das grünliche Haar der Elbe färbte sich rot. Rolana unterdrückte nur mühsam einen Schrei und bedeckte die Augen mit ihrer Hand, doch Gynor zog sie ihr weg und zwang sie, weiter zuzusehen.
    Noch bevor Querno das Schwert aus dem Boden ziehen konnte, trat ihm Ibis so heftig gegen das Knie, dass er einknickte. Fast gleichzeitig zischte ihre Klinge nach oben und trennte Quernos Hand vom Griff seines Schwertes. Entsetzt schrie er auf, als seine Finger mit der Waffe ins Gras fielen. Ibis sprang auf und streckte ihren Gegner mit einem Fußtritt zu Boden. Sie kniete auf seine Brust und zog den Dolch.
    »So, und nun kommen wir zum angenehmen Teil des Kampfes. Ich werde dir nun ganz langsam dein Leben aus

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