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Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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restlichen Männer kamen nun ebenfalls die Leiter herunter und griffen zusammen mit dem Hauptmann in den Kampf ein.
    Der Elb musste feststellen, dass er sich bei seiner Erkundung geirrt, und mit dem Kapitän nun statt drei fünf Piraten in der Höhle waren. Es war müßig, darüber nachzugrübeln, ob ein vorspringender Fels sie verdeckt hatte oder ob sie erst später in die Höhle gekommen waren. Jedenfalls hatten sie es mit zwei Gegnern mehr zu tun.
    »Lamina, zurück!«, schrie er, als er sie auf der Leiter entdeckte. »Geh in die Schankstube zurück!« Die Gräfin zögerte und ließ ihren Blick über das Kampfgetümmel schweifen, dann gehorchte sie und kletterte die Leiter wieder hinauf.
    Die schlechten Lichtverhältnisse in der Höhle erleichterte es ihren Männern nicht gerade, allerdings mussten auch ihre Gegner mit diesem Nachteil klarkommen. Seradir focht nun mit zwei der Piraten, und so bemerkte er zu spät, dass seine Männer sich zu weit in die Höhle hatten locken lassen. Er stieß gerade einen seiner Gegner nieder, als sein Blick für einen Moment auf zwei Gestalten fiel, die auf die Spalte zueilten und hinter der Biegung verschwanden.
    »Haltet sie auf!«, schrie Seradir. Er focht noch schneller und entwaffnete den Mann schließlich. Ein Faustschlag streckte den Piraten nieder. Seradir rannte hinter den Flüchtenden her, doch ihr Vorsprung war bereits zu groß. Als der Elb die Höhle verließ, waren sie nirgends mehr zu sehen. Wohin nur konnten sie geflohen sein? Den Klippenpfad hinauf? Er musste sie einholen. Lamina war mit nur einem kampftauglichen Mann dort oben! Seradir folgte der
    Felswand. Geschickt sprang er von einem Felsblock zum nächsten, als eine Bewegung in den Augenwinkeln ihn innehalten ließ. Seradir wandte sich um. Er hatte sich geirrt. Sie waren nicht die Klippen hinauf geflohen. Sie wollten zu dem Schiff, das dort draußen vor Anker lag! Der Mann hatte das kleine Boot schon ins Wasser geschoben. Nun mühte er sich mit den Rudern ab. Die alte Frau, die vorn am Bug kauerte, kreischte, als ein Brecher sie mit Gischt überschüttete. Seradir stand reglos auf seinem Felsen. Sie konnten es nicht schaffen. Der Sog war zu stark. Die Wellen warfen das kleine Ruderboot hin und her und trieben es auf eine Gruppe scharfer Klippen zu. Die Wogen donnerten gegen die Felsspitzen, zogen sich zurück, wirbelten das Wasser im Kreis und warfen es erneut gegen den Stein. Seradir sah, wie das Boot von dem Wirbel erfasst wurde. Er hörte die Alte noch einmal voller Angst aufschreien. Der Mann brüllte. Dann barst der kleine Kahn und wurde zwischen den Felsen zermahlen. Kein noch so guter Schwimmer hätte zu ihnen gelangen und sie herausziehen können. Das Meer zog Avia und ihren Sohn Garlo in die Tiefe. Seradir wandte sich ab und lief zur Höhle zurück. Der Kampf war noch im Gange. Einige der Männer waren verletzt. Wie schwer, konnte er nicht erkennen. Thomas rang mit dem jungen Kapitän. Beide hatten ihre Klingen verloren und gingen nun mit den Fäusten aufeinander los. Der Hauptmann keuchte und schwitzte. An seiner Schläfe rann Blut herab. Er war dem Ende nahe und würde unterliegen, wenn niemand eingriff. Der Pirat zog sein Messer aus dem Gürtel. Seradir riss Thomas zurück und richtete die Spitze seines Schwerts auf die Kehle des Piratenkapitäns.
    »Ergib dich und lass dich binden!«
    Um ihn herum verklang der Kampfeslärm. Die Piraten waren geschlagen.
    »Ich will dich nicht töten. Nicht, wenn du wehrlos vor mir kniest. Also lass das Messer fallen und streck deine Hände vor.«
    »Warum sollte ich das tun? Um mein Leben für ein Schauspiel am Galgen aufzubewahren?« Seine Stimme klang gefasst und ein wenig spöttisch.
    »Tom, bitte! Zwinge ihn nicht, dich zu töten.« Lamina tauchte wieder auf der Leiter auf und stieg rasch nach unten.
    Die Stimme der Gräfin wischte alle Überlegenheit aus Toms Miene. Das Messer fiel aus seinen Händen. Ohne auf das Schwert zu achten, das noch immer auf ihn gerichtet war, wandte er sich um.
    »So sieht man sich unverhofft wieder«, sagte er. Er starrte sie an und schien sein Umgebung völlig vergessen zu haben.
    »Tu ihm nichts, Seradir«, rief Lamina und trat auf die beiden zu. »Bitte«, sagte sie und sah abwechselnd von dem Elb zu dem jungen Mann.
    »Es ist Wahnsinn«, seufzte Tom und streckte die Hände vor, ohne die Gräfin aus den Augen zu lassen. Er lächelte. Thomas band die Handgelenke fest aneinander und durchsuchte ihn auf verborgene Waffen, doch der

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