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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Frau setzte sich neben ihn und ergriff seine Hand. Und dann saßen sie einfach schweigend da.
    Vielleicht hatte er recht: Warum sollten diese Geier nicht dafür bezahlen, dass sie im Leben seiner Tochter herumwühlten? Das Geld würde Helen nicht wieder zum Leben erwecken, aber es wäre immerhin etwas. Es würde bedeuten, dass sie nicht völlig machtlos waren. Damit sie nicht länger mitten in der Nacht aus dem Schlaf hochschreckten, zitternd und schweißgebadet … Aber ich bezweifelte es.
    Die Reporterin räusperte sich, reckte das Kinn in die Höhe und setzte sich wieder, um etwas in ihr Notizbuch zu schreiben.
    Dr. McDonald ging vor der Couch in die Hocke und legte Ian die Hand aufs Knie. »Es ist schon in Ordnung. Jeder geht mit so etwas auf seine eigene Weise um. Wenn das für Sie das Beste ist … nun ja, wir tun jedenfalls, was wir können, um Ihnen zu helfen. Und jetzt erzählen Sie mir von Helen …«
    Ich schlich mich rückwärts aus dem Zimmer.

5
    Helen McMillan hatte ganz ähnliche Poster in ihrem Zimmer wie Katie. Gut, bei ihr schien es eher die seichte Plastikmusik der Fernseh-Castingshows zu sein als der pseudointellektuelle, düstere Emo-Rock, auf den Katie abfuhr, aber die Grundidee war die gleiche: Das sind die Sachen, die ich mag; darüber definiere ich mich.
    Bei Rebecca waren es Nickelback und die Pussycat Dolls … Sie war immer schon ein seltsames Mädchen gewesen.
    »Was gefunden?«
    »Hmm?« Ich blickte von dem unaufgeräumten Schreibtisch in der Ecke des Zimmers auf.
    Dr. McDonald stand in der Tür. »Haben Sie etwas gefunden?«
    »Ich suche noch …«
    Ein großes, flauschiges rosa Einhorn saß in der Mitte des Betts, umringt von kunterbunten Teddybären, alle ordentlich aufgereiht. Die Bett- und Kissenbezüge waren glatt und frisch, als ob sie regelmäßig gewechselt würden – wahrscheinlich hatte es wenig Sinn, unter der Matratze nach Geheimverstecken zu suchen. Wenn sie Helens Bett ein ganzes Jahr nach ihrem Verschwinden immer noch machten, hätten sie so etwas längst entdeckt. Aber ich sah trotzdem nach. Da war nur der Lattenrost und darunter Plastik-Aufbewahrungsboxen, die ich schon durchsucht hatte.
    »Ash, ist alles in Ordnung mit Ihnen?«
    Die Matratze fiel mit einem Wump auf den Rahmen zurück. »Haben die beiden irgendetwas Brauchbares gesagt?«
    »Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich Sie Ash nenne, oder? Wir werden schließlich zusammenarbeiten, und ich finde, Detective Constable Henderson klingt so furchtbar förmlich, und Sie sehen besorgt aus oder vielleicht betroffen und eigentlich auch ein bisschen deprimiert; war es der Streit mit der Journalistin? – weil ich finde wirklich, dass sie es ein bisschen übertrieben hat, Sie nicht? Es ist wirklich nicht –«
    »Ich interpretiere das mal als ein ›Nein‹.« Ich steckte das Laken wieder fest und strich die Bettdecke glatt. Damit es nicht ganz so danach aussah, als hätte ich mich am Schlaf zimmer ihrer Tochter vergangen. »Die erste Karte ist die schlimmste … Na ja, sie sind alle verdammt schlimm, aber diese erste Karte – das ist der Moment, wo du weißt, dass deine Tochter nicht einfach nur von zu Hause weggelaufen ist, sondern dass etwas passiert ist, was …« Ich räusperte mich. »Das muss furchtbar sein.«
    »Sie haben gesagt, Helen sei ein stilles Mädchen gewesen; sie hat ihre Bücher geliebt und ihre Rennmäuse und die Besuche bei ihrer Oma am Sonntag. Sie war kein wildes Mädchen, hatte mit Saufen und Drogen und Jungs nichts am Hut – finden Sie es nicht auch traurig, dass wir in einer Zeit leben, wo man fragen muss, ob eine Zwölfjährige sich zusäuft oder Drogen nimmt? –, und Sie haben gesagt: ›Da weißt du , dass deine Tochter –‹«
    »Nur eine Redewendung.« Ich sah mich noch einmal im Zimmer um. Kein Käfig weit und breit. »Was ist mit den Rennmäusen passiert?«
    »Sind eingegangen. Ians Körpersprache war sehr abwehrend, als er darüber sprach … Wahrscheinlich hat er sich nach ihrem Verschwinden noch drei oder vier Monate um sie gekümmert; anfangs war es noch eine Pflicht, dann wurde es zu einem Handel mit dem Schicksal – wenn ich die Mäuse am Leben erhalte, wird sie wieder zu uns zurückkommen –, und je länger es geht, desto verzweifelter werden sie, die Mäuse werden zu Symbolen für Helens Verschwinden, dann werden sie dafür verantwortlich gemacht, und nach und nach hört Ian auf, sie zu füttern, und sie sterben.«
    »Was für eine entzückende –«
    »Oder vielleicht hat

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