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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Dröhnen der Reifen auf dem Asphalt und dem röhrenden Motor, und alles braute sich zusammen zu einem so brutalen Schädelbrummen, dass es bestimmt noch von den Seismographen am anderen Ende der vermaledeiten Welt registriert wurde.
    Aus dem Regen tauchte ein grünes Schild auf: Oldcastle 5 Meilen.
    Gott sei Dank.
    »– und als ich mich umgedreht habe und ihm die Einstichstelle gezeigt habe, die in den Bissmalen an ihrer Brust versteckt war, da dachte ich, jetzt explodiert er gleich, so geladen war der.«
    Ein riesiger Asda-Sattelschlepper donnerte auf der Überholspur vorbei, und unser klappriger kleiner Renault wackelte wie ein Pudding, als der Luftzug ihn erfasste. Die Windschutzscheibe verschwand unter einem Schwall Spritzwasser.
    »Ich meine, psychologisch gesehen war es nur logisch, an der Stelle nachzusehen, wenn man die Indikatoren berücksichtigte, aber sagen Sie das mal einem wie ihm – «
    Und so weiter, ohne Ende.
    Ich packte das Lenkrad fester, stellte mir vor, es wäre ihr Hals, und drückte zu …
    »Ash?«
    Fester, noch fester.
    Schweigen – nur noch der Motor und die Straße und das Radio und der Regen.
    Sie hustete. »Sie mögen mich nicht besonders, hab ich recht? Jedes Mal, wenn Sie mich ansehen, ist da diese kleine Pause, als ob Sie sich beherrschen müssten, um mich nicht zu Tode zu prügeln. Empfinden Sie mich als bedrohlich, oder gehe ich Ihnen nur extrem auf die Nerven? Ich wette, es ist Letzteres – ich nerve die Leute, wenn ich selber nervös bin, und neue Leute machen mich nervös, besonders, wenn sie überall blaue Flecken haben.«
    »Vielleicht … Vielleicht könnten wir ja ein bisschen Radio hören.«
    Wieder Schweigen, dann ein zaghaftes »Okay«. Sie drehte den Ton lauter. Ein Song von einer dieser Emo-Bands, auf die Katie so stand, tönte scheppernd aus den Lautsprechern, mit viel Gitarren und Depri-Lyrics.
    Ich schielte zum Beifahrersitz. Dr. McDonald starrte aus dem Seitenfenster, beide Arme um den Leib geschlungen, als müsste sie verhindern, dass sie in der Mitte auseinanderbrach. Sah aus, als ob sie schmollte.
    Solange sie es schweigend tat, war es mir nur recht.
    Die Straße führte den Pearl Hill hinauf, vorbei an dem riesigen Costco-Markt, und dann wieder hinunter ins Tal, das sich vor uns öffnete, als die Schnellstraße nach Oldcastle hinunterführte. Ein Netz aus den gelben Lichtpunkten der Straßenlaternen überzog die Stadt, obwohl es erst kurz nach zwölf war. Oben auf dem Castle Hill erfasste das Flutlicht einen Schwall Regen, der gegen die Ruinen der Festungsmauern peitschte. Auf der anderen Seite des Flusses blinkten rote Warnlichter an der Spitze des Sendermasts von Blackwall. Die Hochhäuser und schäbigen Sozialsiedlungen von Kingsmeath erhoben sich auf der anderen Seite des Hügels, wie eine Monsterwelle aus Beton, die alles mit sich zu reißen drohte. Der Himmel sah aus wie eine geprügelte Ehefrau.
    Willkommen zu Hause.
    Ich lenkte den altersschwachen Renault an den Bordstein und stellte den Motor ab. Die McDermid Avenue bestand aus viergeschossigen Reihenhäusern in schmutzigem Beige, mit Eisengeländern vom Gehsteig abgeschottet. Stufen führten zu den Eingängen hinauf, und die Fassaden waren mit Satellitenschüsseln übersät wie picklige Teenagergesichter. Erkerfenster, halbrunde Oberlichter über den Türen, die Straße gesäumt von knorrigen Eichen und Buchen, deren kahle Äste im Regen trieften.
    Die Zwillingsschornsteine der Verbrennungsanlage des Krankenhauses Castle Hill ragten im Hintergrund auf; weiße Rauchschwaden stiegen in den fleckigen Himmel auf.
    Dr. McDonald spähte durch die Windschutzscheibe. »O je …«
    Zwei Übertragungswagen, der verbeulte Volvo von BBC Scotland und eine Ansammlung klappriger Kleinwagen parkten vor einem Streifenwagen und blockierten die Straße nach ungefähr einem Drittel der Länge. Die Journalisten hockten größtenteils noch in ihren Autos, geschützt vor dem Regen, doch die Fernsehteams hatten sich auf dem Gehsteig aufgebaut, mit der Polizeiabsperrung im Hintergrund, und spra chen mit ernsten Mienen ihre Reportagen für die nächste Ausgabe der Nachrichten in die Kameras, Regenschirme und Mikrofone in den Händen, während sie den Eindruck zu vermeiden suchten, dass ihnen vor lauter Begeisterung einer abging.
    Elendes Pack.
    Ich öffnete die Tür und stieg aus. Der eiskalte Regen prasselte mir auf Ohren und Stirn, wie tausend kleine Nadelstiche. »Halten Sie einfach nur den Kopf unten und den Mund

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