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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Zinnteller, umrahmt von dunklen Hügeln. »Wollen Sie wissen, was ich denke?«
    Muss nicht sein.
    Mein Handy piepte und dudelte: Fünfzehn entgangene Anrufe. Acht von DC Rhona Massie, die vermutlich noch ein bisschen über Sergeant Smith aus Aberdeen jammern wollte, der Rest von Michelle. Und dazu drei neue SMS , alle geschickt, während die Fähre im Funkloch war.
    Royce hob einen Finger. »Ich glaube, Ihr Gratulator ist ein Pädophiler: Er foltert sie, weil er nur so einen Orgasmus kriegen kann, also ist er wahrscheinlich impotent. Die Fotos helfen ihm, sich die Szenen noch einmal zu vergegenwärtigen, während er masturbiert. Hat wahrscheinlich irgendwo auf dem Land ein großes Haus, wo niemand ihre Schreie hören kann. Wie mache ich mich, Doc?«
    Von hinten kam ein Knarren von Plastik. »Können wir bitte langsamer fahren?«
    »Ich wette, es ist ein alleinstehender Weißer, so Mitte zwanzig, niedere Tätigkeit, aber seine Eltern waren stinkreich, deshalb kann er sich das Landhaus leisten.«
    »Hmm …« Ich klickte die erste Nachricht an – von Shifty Dave Morrow:
    Du SCHEISSE! Jetzt hab ich aber was gut bei dir!
    Die nächste war von Michelle:
    WZT HAST DU DIR DABEI GEDACHT?
    DACHTE DAS HÄTTEN WIR NICHT MEHR NÖTIG!!
    Was sollte das denn nun wieder heißen? Die dritte SMS war auch von ihr, abgeschickt um elf Uhr fünfundfünfzig:
    BIST DOCH ERWACHSEN, DANN BENIMM DICH AUCH SO!
    WIE KANNST DU KT BEI DIR SCHLAFEN LASSEN U MIR NICHTS SAGEN?!
    Scheiße. Ich drückte die Verbindungstaste. »Halten Sie an.«
    »Es sind sowieso nur noch fünf –«
    »Halten Sie an, verdammt noch mal!«
    »Jetzt geh endlich –«
    »Ash?« Michelles Stimme dröhnte mir ins Ohr. »Was fällt dir eigentlich ein? Wir hatten eine Abmachung!«
    Ich ging noch ein paar Schritte vom Wagen weg. PC Clark hatte in einer kleinen asphaltierten Parkbucht angehalten, auf einer Hügelkuppe oberhalb von Scalloway. Das Städtchen schmiegte sich in den Winkel zwischen zwei Landfingern, die sich nach dem Atlantik ausstreckten – die Lichter der Straßen- und Hafenbeleuchtung funkelten auf dem morgenblauen Wasser.
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest, okay? Könnten wir das vielleicht mal wie erwachsene Menschen bespr–«
    »Tu bitte nicht so, als ob ich hier die Unvernünftige wäre! Wir hatten eine Abmachung, Ash Henderson!«
    »Was hab ich denn deiner Meinung nach–«
    »Ich bin ihre Mutter, Herrgott noch mal! Warum kannst du immer nur an dich denken? Du hättest mich ja wenigstens anrufen und mir sagen können, dass alles in Ordnung ist! «
    »Es –«
    »Hast du auch nur die leiseste Ahnung, was ich mir für Sorgen gemacht habe? «
    Der Himmel hellte sich auf, goldene Lichtreflexe tanzten auf den Wellen. »Ich verstehe nicht, was du –«
    »Du kannst Katie nicht über Nacht behalten, ohne mir Bescheid zu sagen! Ich war außer mir vor Sorge! «
    Über Nacht?
    »Es … Ich weiß nicht –«
    »Du bist einfach unmöglich. « Michelle legte auf.
    Übernachten? Wie zum Teufel konnte sie bei mir über nachten, wenn ich gar nicht da war?
    Ich drückte die Kurzwahltaste für Katie. Es läutete und läutete und läutete –
    »Daddy, ich hab gerade an dich gedacht!«
    »Deine Mutter hat mich eben angerufen.« Mit Jugendlichen zu reden ist genauso, wie wenn man einen Kriminellen verhört: Man darf sie nie wissen lassen, wie viel man weiß oder nicht weiß.
    Eine Pause. »Ach ja? Geht’s ihr gut, ich hab –«
    »Warum glaubt deine Mutter, dass du letzte Nacht bei mir geschlafen hast?«
    »Tut sie das? O Mann, wie krass ist das denn?« Wieder eine Pause, als ob Katie ernsthaft darüber nachdachte. Dann war sie wieder da, und jetzt klang jeder Satz wie eine Frage. »Ach so, weißt du, wie das passiert ist? Sie muss mich missverstanden haben. Ich hab ihr erzählt, dass ich bei meiner Freundin Ashley und ihrem Dad übernachte. Und Mum hat wohl gedacht, ich meine –«
    »Du weißt schon, dass ich Polizist bin, oder, Katie? Es ist mein Job zu merken, wenn jemand lügt, dass sich die Balken biegen.«
    »Ah …« Ein tiefer Atemzug. »Ich war wirklich bei Ashley, aber Mum hasst Ashleys Eltern, weil die Tories sind, und manchmal dürfen wir lange aufbleiben und Horrorfilme gucken und Red Bull trinken, und du weißt ja, was Mum von Tories und Horrorfilmen hält. Ashleys Eltern waren die ganze Zeit im Haus, also, da müsst ihr euch gar keine Sorgen machen, es war immer jemand da, der ein Auge auf uns hatte, und es war ja auch nur eine klitzekleine Notlüge

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