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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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und klein geschlagen … Da wären wir.« Royce hielt am Straßenrand. Ein breiter Streifen Meerwasser, von Bergen gesäumt, schimmerte grün und blau in der frühen Morgensonne. Die Landschaft war mit ein paar weißen Cottages gesprenkelt, und der Blick ging über die Bucht auf das Dörfchen Calders Lea. »Das sind die Käfige, da drüben.« Er deutete auf drei aus schwarzen Rohren zusammengesteckte Gebilde in der Mitte der Wasserfläche, die wie große liegende Räder aussahen. Dazwischen war eine Art schwimmender Schuppen festgemacht.
    »Sind Sie sicher, dass Burges da ist?«
    Achselzucken. »Es ist Mittwoch, also müsste er hier sein … Wenn er sich nicht den Tag freigenommen hat oder so.«
    Royce fuhr noch ein paar hundert Meter weiter und bog dann links ab in eine schmale Straße, die den Hang hinunter zu einer Ansammlung von rostfleckigen blauen Offshore-Containern führte. Die Dinger hatten ungefähr die Größe von Buswartehäuschen und waren auf der Seite mit einem weißen Logo geschmückt – drei Lachse, die im Kreis um einen Schriftzug schwammen: » CALDERS LEA AQUACULTURE LTD – DA FASH FOR DU! «
    Neben einer Slipanlage aus Beton, die im Wasser verschwand, stand eine Holzhütte. Royce parkte davor. »Wie seefest sind Sie?«
    »Was meinen Sie, ist er allein, oder hat er Freunde dabei?«
    »Kommt drauf an, wie besoffen Benny gestern Abend war.« Royce kniff die Augen zusammen und schirmte sie mit einer Hand gegen die Morgensonne ab. »Wenn man vom Teufel spricht …«
    Ein breites Boot mit einem kleinen Steuerhaus glitt tuckernd durch das saphirblaue Wasser auf die Slipanlage zu. Zwei Minuten später stieß es rumpelnd gegen die schräge Betonfläche, und ein dürres Männchen in einem blauen Overall und schwarzen Gummistiefeln sprang heraus, das Ende eines dicken Taus in der Hand. Seine tiefliegenden Augen waren gerötet, mit schweren lila Säcken darunter, und auf seinem Kopf saß eine zerschlissene Wollmütze. Lange Arme, kurze Beine, große Ohren und ein wirrer roter Haarschopf.
    Royce hob eine Hand. »Benny.«
    »Constable Clark!« Ein schiefes Grinsen und ein fast unverständlicher Shetland-Akzent. »Was es auch is’, mein Bestester, ich war’s nich’. War den ganzen Ahmd daheim bei meiner Schwester.«
    »Ja, ganz bestimmt. Bist du sehr beschäftigt?«
    »Nie ’ne ruhige Minute, ne?«
    »Ist Arnold in der Nähe?«
    »Auf’m Prahm.« Er legte den Kopf schief und zog dabei die Brauen zusammen. »Hat er’s wieder gemacht?«
    »Ja.«
    Ein Seufzer. »So ’ne Malesche, nich’ … Gib mir noch ’n paar Minuten, muss noch Futter laden, dann könnter mit mir mitfahr’n.« Er stapfte auf einen der Container zu, entriegelte das Vorhängeschloss und zog die quietschende Tür auf. Das Ding war vollgepackt mit Papiersäcken, ähnlich wie die, in denen Kartoffeln ausgeliefert werden. Ein Geruch wie nach Katzen-Trockenfutter wehte aus dem Container.
    Benny wuchtete sich einen Sack auf die Schulter und schlurfte zum Boot zurück. Mit der freien Hand zupfte er an dem verrutschten Hosenboden seines Overalls. »Könnt mir ja ’n bisschen zur Hand gehen, wenn ihr wollt.«
    Das Boot stieß mit einem dumpfen Schlag gegen die schwimmende Plattform. Sie war ungefähr so groß wie ein Boxring, mit einem großen Holzschuppen, der fast die ganze verfügbare Fläche einnahm. Am Rand war nur noch Platz für einen schmalen Laufgang mit einer Reling.
    Benny stellte den Motor ab, schlang ein Tau um eine Klampe vor der Schuppentür und zurrte es fest. »Ich hab auf ihn eingeredet wie blöd, lass doch den alten Sack in Ruhe, hab ich gesagt, aber hört er vielleicht auf mich? Natürlich nich’.« Benny zerrte einen Sack Futter aus dem Boot und warf ihn auf die Plattform. »Arnie? ARNIE , DU HAS ’ BESUCH !« Benny lud noch einen Sack ab. » ARNIE ?«
    Nichts.
    Es war ganz still und ruhig hier draußen in der Mitte der Bucht, und rings um uns herum glitzerte das Sonnenlicht auf dem Wasser.
    Ich kletterte hinaus auf die Plattform. Die Tür des Schuppens stand weit offen. Ein Einfülltrichter aus Metall nahm fast die Hälfte des Innenraums ein. Er war mit einer Art Motor verbunden, und ein Rohr führte durch die Wand nach draußen. Die Einrichtung bestand aus einem kleinen Tisch und zwei Klappstühlen, dazu ein kleiner Dieselgenerator, ein tragbarer Fernseher, Wasserkocher, Kaffeebecher, Mikrowelle und sonstiger Kleinkram. Nicht gerade luxuriös, das Ganze. Und eine Hälfe des Schuppens war ganz leer, abgetrennt mit

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