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Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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sich in ihrem Stuhl zurück. Als sie schließlich langsam zu sprechen begann, wählte sie jedes einzelne Wort sorgfältig aus: »Das heute war … in vielerlei Hinsicht ein unglücklicher Vorfall.«
    »Das kann man wohl sagen«, schoss er verbittert zurück.
    »Aber auch … notwendig.« Sie schwieg einen Moment, so als gäbe sie sich Gedanken hin, denen sie sich eigentlich nicht stellen wollte. »Vielleicht habe ich unterschätzt, wie sehr die Geschichte mit …« Sie konnte nicht einmal seinen Namen aussprechen und ruderte deshalb zurück: »… wie sehr Geschichten wie diese unsere sensible Beute verschrecken können.«
    »Ja, das hast du. Die Sache ist entgleist, und das weißt du. Offensichtlich wolltest du hier irgendwem was beweisen.«
    »Das reicht jetzt.«
    »Sie hat jetzt jedenfalls Angst. Ich glaube, ich mache ihr Angst. Sie ist hin- und hergerissen. Einerseits fühlt sie sich noch zu mir hingezogen, tut aber andererseits alles, um mir zu widerstehen. Ich will nicht behaupten, dass wir sie völlig verloren haben, aber …«
    »Ist das deine offizielle Einschätzung? Dass wir sie nicht auf unsere Seite ziehen können und werden?«
    Er zögerte und wägte die einzelnen Aspekte ab. »Ja, ich fürchte, so ist es.«
    »Du weißt, was das heißt.«
    »Allerdings.« Seine Antwort klang schleppend. Für mich wurde es ab jetzt also noch gefährlicher.
    Mit einem Grinsen taxierte sie ihn, sah ihn abschätzig an. Diese Unterhaltung über mich hätte mich in Panik versetzen, tausend Ängste auslösen sollen. Stattdessen regte sich in mir etwas anderes, nämlich Wut. Zorn. Mein Blut geriet langsam in Wallung. Was hatte ich nur getan, dass sie sich so gegen mich verschworen? Und warum glaubte eigentlich jeder, mich so leicht manipulieren zu können? Wieso taten sie jetzt so schockiert, als sich herausstellte, dass ich meinen eigenen Kopf hatte? Ich war auch eine Kämpfernatur. Ich hatte schon so einiges überstanden.
    »Völlig überzeugt mich das nicht«, erklärte Aurelia schließlich. »Zieh dich vorerst zurück. Lass uns vor der Massenrekrutierung noch mal darüber reden.« Mit stechendem Blick starrte er sie an: »Du willst mir wehtun.«
    »Vielleicht.« Sie lächelte und arrangierte die Stapel auf ihrem Tisch neu. »Aber man hatte dir eine Aufgabe übertragen, und solange du sie nicht angemessen erfüllst, kannst du nicht einfach aufgeben.« Dann fügte sie in anklagendem Tonfall hinzu: »Du magst sie.«
    Er antwortete nicht.
    »Das ist schon in Ordnung, sag nichts, ich sehe es auch so. Aber es dürfte dich nicht überraschen, dass es mir egal ist. Ihre Seele ist für uns wichtig, und zwar mehr als alle anderen. Wir stehen hier an der Schwelle zu etwas Neuem, und sie ist das Puzzleteil, das uns noch fehlt. Hast du dir dein Foto noch mal angeschaut? Die Porträts werden von Tag zu Tag schlimmer. Im Tresor hat sie auch üble Bilder geschossen – diese furchtbaren Aufnahmen musste ich am Empfang entfernen. Ihre seelenerhellenden Kräfte werden täglich größer, und ich habe keine Ahnung, wie es mit ihrer körperlichen Verfassung aussieht.« Wenn sie so etwas sagte, hatte ich immer noch das Gefühl, dass sie da über jemand anderen sprach. Ich kam mir nicht viel stärker vor. Meine Arme und Beine hatten sich vielleicht an die ganze Kletterei gewöhnt, und mein Lauftempo nahm zu, aber nicht in extremem Maße. »Es wäre alles um so viel einfacher, wenn es nicht zur Schlacht kommt. Also werden wir zunächst einmal ihr Vertrauen zurückgewinnen und dann über die nächsten Schritte entscheiden.«
    »Schön.« Er klang angewidert. »Kann ich jetzt gehen?«
    Sie entließ ihn mit einer Geste, rief ihm dann aber hinterher: »Wir sehen uns draußen. Geh nicht zu weit weg.«
    Aber Lucian war bereits hinausgestampft und schlug die Tür hinter sich zu.

25
    Wir müssen irgendwas
mit Dante machen
    I ch hatte eine Veränderung durchgemacht, und plötzlich waren Angst und Entsetzen zu rasendem Zorn umgeschlagen, mit dem nicht zu spaßen war. Vielleicht fühlte ich mich so verwegen und unbesiegbar, weil ich eigentlich furchtbar müde war, aber ich konnte es nicht ertragen, einfach dazustehen und mir anzuhören, wie sie mit mir umspringen wollten. Ich würde niemals zulassen, dass sie mit Dante, Lance oder mir das Gleiche machten, was sie dem armen Neil angetan hatten. Also kroch ich zurück in mein Zimmer, zog die zerrissene Strumpfhose aus, um wenigstens minimal den Anstand zu wahren, schlüpfte dann wieder in meine

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