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Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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gleich in die Luft gehen. Ich fühlte mich, als könnte ich ein Fenster aus dem Rahmen boxen. Jetzt war ich wütend, wieder mal wütend, und ich hatte es satt, um alles kämpfen zu müssen: um Essen, das mir nicht schaden würde, um Zeit mit meinem besten Freund, um mein Leben. Mit hängendem Kopf und knurrendem Magen kehrten wir schließlich ins Hotel zurück. Ich holte für jeden einen Proteinriegel hervor. Lance ließ sich auf meinem Bett nieder, riss die Verpackung auf und schlang das Ding herunter.
    »Das war echt schlau von dir, ein paar Snacks mitzubringen. Warum habe ich nicht an so was gedacht?«
    »Weil du wohl davon ausgegangen bist, dass wir hier was Ungiftiges zu essen bekommen.«
    »Vermutlich.«
    Ich biss in meinen eigenen Riegel, schüttelte mir die Schuhe von den Füßen und stellte sie in den Schrank. Da fiel mir etwas ein. »Zieh die Uniform aus!«
    »Wie bitte?«, fragte er schockiert und verwirrt. Offensichtlich dachte er, dass ich ihn anmachen wollte.
    »Nein, ich meine, schlüpf in was Bequemes und komm dann wieder rüber.«
    »Wozu?« Er stand auf und schlurfte zur Tür.
    »Wir gehen auf Beutezug.«
    Als er in Jeans und Sweatshirt zurückkehrte, trug ich bereits ein ähnliches Outfit, hatte die Taschenlampe in der Hand und trug meinen leeren Rucksack auf dem Rücken. Ich hatte die Luke im Fußboden des Schranks geöffnet, die Leiter zusammengeklappt und sie draußen an die Wand gelehnt, damit wir mehr Platz hatten. Lance griff nach seiner Jacke, aber die nahm ich ihm direkt wieder ab und warf sie aufs Bett.
    »Die brauchst du nicht.«
    »Hast du die immer noch hier?« Er legte die Hand an die Leiter.
    »Dazu kommen wir später. Eins habe ich dir vorhin nämlich verschwiegen: Erinnerst du dich noch an die Bücher über Chicago, in denen von Geheimgängen aus der Zeit der Prohibition die Rede war?«
    »Klar.« Er zuckte mit den Achseln. Ich machte die Schranktür weit auf und deutete mit einer Kopfbewegung darauf. Er ging hinüber, schaute hinein und sah mich dann fragend wieder an: »Im Ernst?« Ich nickte. Beeindruckt nickte er zurück.
    Ich wies ihn an, sich Zeit zu lassen und sich gut festzuhalten, da man leicht abrutschen konnte. Schließlich stiegen wir im Schein meiner Taschenlampe hinunter. Ich musste wohl noch so eine besorgen. Dann führte ich Lance meinen üblichen Weg entlang und deutete auf die Abzweigung, die zum Tresor führte.
    »Ich habe auch ein Geheimnis«, erklärte er da ein wenig nervös.
    »Oh?«
    »Den Gang kenne ich schon – der führt zur Feuerwand, oder?« Ich konnte meine Überraschung nicht verbergen und blieb sogar einen Moment stehen, um ihn fragend anzusehen. »Den habe ich entdeckt, als ich da mal für Lucian etwas erledigen musste, aber ich hab’s nicht weit geschafft und bin schnell wieder zurück. Wir sind allerdings nicht die Einzigen, die die Tunnel benutzen, das Syndikat …«
    »Ja, ich weiß.«
    »Wir sollten einfach vorsichtig sein, das ist alles.« Er wurde ganz nervös, als er an seinen letzten Besuch hier unten dachte.
    »Hat dich da jemand gesehen?«
    »Nein, ich hab die Beine in die Hand genommen und mich aus dem Staub gemacht. Und du?«
    »Ich habe mich versteckt.«
    »Mutig«, befand er voller Bewunderung.
    »Ich hatte keine Wahl«, erwiderte ich. Meine panische Angst musste ich ja nicht unbedingt erwähnen.
    »Na ja, nur fürs Protokoll, wenn das heute Abend wieder passiert, dann nehm ich aber Reißaus.«
    »Ehrlich gesagt war es genau hier«, erklärte ich und deutete auf den Raum, der in Ruinen dalag.
    »Bei mir auch. Was ist denn da drin?« Wir blickten gemeinsam durch die verfallenen Wände.
    »Das erzähle ich dir später, damit du nicht schon vor dem Essen die Flucht ergreifst.«
    »Gute Idee.«
    Zusammen marschierten wir die warmen, modrigen Gänge entlang. Lance studierte die Umgebung genau und rief sich offenbar die Straßenführung in Erinnerung, um sich zu orientieren. Er rollte sich die Ärmel hoch, öffnete dann den Reißverschluss seines Kapuzenpullis und zog ihn schließlich ganz aus. Er trug seine neue Ledermanschette – die sah gut aus, als würde sie an sein Handgelenk gehören, obwohl ich ihn eigentlich nicht für einen Rockertypen gehalten hatte.
    Ich zog ebenfalls das Sweatshirt aus – heute war es hier unten besonders warm. Endlich hörten wir schwache Musik und erreichten den Zugang zum Lagerraum. Wir sahen uns an und pressten das Ohr gegen das Brett, das man zur Seite schieben konnte. Drinnen war nichts zu hören, also

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