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Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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sie zum ersten Mal sehen, hielt sie einzeln hoch und studierte sie genau. Lance und ich warfen uns besorgte Blicke zu. Er fragte sich bestimmt wie ich, ob unser Freund wohl je wieder der Alte werden würde.
    Ich griff nach dem Zettel in der Schachtel.
    »Dan, weißt du vielleicht noch, ob du dieses Rezept aufgeschrieben hast?« Er nahm es mir aus der Hand und las es, während er verneinte. Er war völlig geknickt.
    »Das ist so ätzend, Leute. Es kommt mir vor, als würde das alles einem Fremden gehören. Ich erkenne meine Handschrift wieder, aber ansonsten habe ich ein völliges Blackout.«
    Lance spielte mit dem Mousepad auf Dantes Schreibtisch herum. »Na ja, da steht ›im Notfall‹«, begann er nun vorsichtig. »Damit wild rumzuexperimentieren behagt mir zwar auch nicht, aber das ist doch eindeutig ein Notfall. Was meint ihr?«
    »Da hast du wohl recht«, pflichtete Dante ihm bei.
    »Wirklich, D?« Ich war nicht völlig überzeugt.
    »Aber es stimmt doch, was er sagt, Hav. Ich meine, ich habe nicht die geringste Erinnerung an mehrere Monate meines Lebens. Im Moment habe ich keine Ahnung, was die mir gegeben haben, um mich so umzuhauen. So langsam traue ich keinem mehr über den Weg, aber mir selbst schon. Wenn ich das geschrieben und diese Sachen gesammelt habe, dann gab es dafür bestimmt einen Grund.«
    »Ich hole Wasser«, bot Lance an und stand auf.
    »Bist du sicher?«, fragte ich, nachdem er das Zimmer verlassen hatte.
    »Ganz sicher, Hav, Hand drauf. Von diesem Zustand habe ich die Nase jedenfalls voll. Ich weiß, dass in meinem Kopf irgendwo Informationen rumschwirren, die uns weiterhelfen können. Ich muss da nur irgendwie rankommen.«
    Lance kehrte zurück, und Dante befolgte seine eigenen Anweisungen, nahm von jeder der seltsamen Zutaten eine, zerrieb sie zwischen den Händen und gab das Pulver ins Wasser. Dann hob er mit einem »Prost!« das Glas und trank den Inhalt auf ex. Nur Sekunden später nahmen seine Augen plötzlich einen verwirrten Ausdruck an. »Whoa!«, rief er schließlich gedehnt aus. »In Ordnung, ich leg mich jetzt ein bisschen hin, aber das ist okay, alles ist gut. Ich bin gleich wieder da. Ganz bestimmt. Wir werden sehen …« Langsam verstummte er und wurde vom Schlaf übermannt. Zum Glück fühlte sich sein Puls normal an.
    Wir blieben bei ihm, bis Ruthie nach Hause kam, und baten sie dann, uns anzurufen, sobald Dante wieder aufwachte.
    Auf dem Weg zur L bemerkten wir eine atemberaubende Kreatur – einen jungen Mann mit den Zügen eines Models und einer Sportlerfigur –, die uns ein paar Blocks folgte, dann mit uns in den Zug stieg und sich auf dem Weg zum Hotel in unserer Nähe hielt. Wir redeten über nichts Wichtiges und übertrieben in Bezug auf Dante bei einigen Punkten lautstark – »Unfassbar, dass er sich an gar nichts erinnert!«, »Der erkennt ja nicht mal uns wieder!« –, aber trotz unserer recht glaubhaften Vorstellung hatten wir panische Angst. Unser Verfolger gehörte dem Syndikat an, und er sollte uns offensichtlich daran erinnern, dass es wirklich kein Entkommen gab.

30
    Du bist als Nächstes dran
    Z urück im Hotel wollte Lance mir unbedingt die Fortschritte seines kleinen Projektes zeigen. Wie bereits vermutet besaß er nicht nur ein wesentlich schickeres Handy als ich – eins von diesen ganz dünnen mit allem möglichen Schnickschnack –, er wusste auch, wie man es auseinandernahm und wieder zusammenbaute. Zunächst bat er mich, den verhassten kurzärmeligen Rolli, den Joan mir aufgeschwatzt hatte, und die Jeans anzuziehen, die ich für unser Vorhaben geopfert hatte. An beiden hatte er entscheidende Veränderungen vorgenommen. Zunächst einmal hatte er für den Kragen aus einem alten T-Shirt eine Innentasche genäht, in die das Mobiltelefon passte.
    »Also, das Handy ist jetzt hier.« Ganz geschäftsmäßig schob er mir die Hand in den Rollkragen. »Und für die Linse der Kamera hab ich hier vorn ein Loch in den Stoff geschnitten – sorry!«
    »Nein, also bitte. So lange wie jetzt gerade hatte ich diesen Pullover noch nie an.«
    »Innen verläuft ein Kabel bis zu deiner rechten Jeanstasche. Wenn du da mal die Hand reinsteckst …«
    Ich tat, wie mir geheißen. »Wow!« Im Inneren befühlten meine Finger eine Vorrichtung, die etwa so lang wie ein Kaugummistreifen war und über eine Art Klingelknopf verfügte.
    »Das ist dein Auslöser.«
    »Aber wie …?«
    »Sie haben die Kamera aus dem Büro mitgenommen, aber das Zubehör haben sie dagelassen«,

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