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Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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ich wusste, wer sie waren, und empfand ihre Nähe zum ersten Mal als seltsam tröstlich: Für kurze Zeit boten sie mir ein wenig Ablenkung. Die hatten ja keine Ahnung, was heute Abend passieren würde. Wenn es mir doch nur genauso ginge.
    Die Außenseiterrolle war für mich ja normal, heute aber aus völlig neuen Gründen. Ich wusste Dinge, die sie nicht wussten – mir war klar, dass sie hier in Gefahr schwebten und dass es ausgerechnet unsere Aufgabe war, für ihre Sicherheit zu sorgen. Diese Erkenntnis ging mir unter die Haut – meine so offen zur Schau gestellten Narben begannen aus Furcht und Protest zu brennen. Wie sollte ich hier denn keine Angst vorm Versagen haben? Das ergab doch alles gar keinen Sinn. Ich fragte mich, ob Dante und Lance jetzt wohl das Gleiche empfanden.
    Dante beobachtete die Kellner, die ihn genau in diesem Moment zu bemerken schienen. Er ließ sie nicht aus den Augen, und ich konnte seine Unruhe spüren.
    »Ich denke, ich fange jetzt mal an, meine Runden zu drehen. Ist das okay?«, fragte er Lance.
    Lance war für den Zeitplan verantwortlich. Gestern Abend hatte er erklärt: »Ihr beiden bringt eure Gabe ein, und ich bin eben der ›Architekt‹ des Ganzen.« Er hatte sogar die Anführungsstriche mit den Fingern gezeigt. »Was sollen denn die Gänsefüßchen?«, hatte ich wissen wollen. Das war ihm peinlich gewesen: »Das hat auf der Postkarte gestanden – ich bin der ›Architekt‹.« »Na, dann bau mal los, Baby!«, hatte Dante gemeint. Wir waren uns also einig gewesen, was für Dante und mich eine Erleichterung war, da wir keine Ahnung hatten, wie wir das alles koordinieren sollten.
    Dante würde im Ballsaal stationiert sein, an vorderster Front im Kampf um neu zu erwerbende Seelen. Er würde die Partygäste überwachen, nach Anzeichen dafür Ausschau halten, dass doch noch vergiftete Lebensmittel im Umlauf waren, und den Betroffenen dann das Antidot unterjubeln, indem er ihre Getränke mit den Mittelchen und Gewürzen aus seiner Smokingtasche versetzte. Leider wurde er damit auch zur Zielscheibe – Etan konnte ihn jeden Augenblick entdecken und versuchen, hier und jetzt seine Seele an sich zu reißen. Uns blieb jedoch keine Wahl.
    Ich musste das Foto von Aurelia zerstören und damit auch sie selbst. Während ich mich in ihr Büro schlich, würde Lance Lucian im Auge behalten, damit er mir nicht folgte. Dann würde er sich auf den Weg nach unten machen, wo wir die anderen Syndikat-Fotos aufbewahrten, inklusive unserer Handyaufnahmen. Bei Aurelias Porträt ging das ja leider nicht, aber bei den anderen hatten wir für einen schnelleren Zugriff das Glas aus den Rahmen entfernt, die Bilder warteten also nur noch auf uns. Lance würde sie bis zu meinem Eintreffen bewachen, und dann würde ich sie zerschneiden, weil ich die Einzige war, die das übernehmen konnte. Angeblich kehrten dann ja alle in die Hölle zurück, und wir wären sicher. Wenn ich daran dachte, was heute Abend noch alles geschehen sollte, wurde mir ganz schlecht.
    Lance nickte Dante zu und schickte ihn los.
    »Da waren’s nur noch zwei«, murmelte ich.
    »Jap.« Lance wirkte nervös. Ich wünschte mir nur, er würde nicht exakt so aussehen, wie ich mich gerade fühlte. Anscheinend war ihm das klar, denn er setzte jetzt einen viel entschiedeneren Blick auf. »Hast du gesehen, wer alles vom Syndikat da ist? Lauter Schwergewichte. Ich denke, wir bleiben noch ein paar Minuten und gehen dann auf Erkundungstour.«
    Ich nickte. »Vielleicht sollten wir uns an ein paar Gläsern festhalten?«
    »Requisiten – eine gute Idee. Bleib, wo du bist.« Er machte sich auf die Suche nach etwas Zubehör. Während um uns herum getanzt wurde, zählte ich die Minuten bis zu meinem Einsatz. Der nächste Teil unseres Plans würde noch viel furchtbarer sein als das hier. Eine Syndikat-Schönheit schwebte mit einem Tablett herbei und wurde augenblicklich von einer Horde Jungen umringt, die nach etwas griffen, das wie Würstchen im Schlafrock aussah. Ein zottelhaariger Typ mit schiefem Grinsen versuchte sie anzumachen: »Du, äh, arbeitest also hier? Oder studierst du noch?« Ich versuchte, nicht im Weg zu stehen, war aber so von diesem Paarungstanz fasziniert, dass ich es kaum mitbekam, als ein anderer Typ aus der Gruppe mich ansprach.
    »Hey. Hey!«, rief er, um sich bemerkbar zu machen. »Gehst du hier auf die Schule? Die Evanston?« Er gehörte zum Basketballteam.
    »Ja«, erwiderte ich kühl.
    »Hab ich dir doch gesagt«, warf ein anderer

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